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Land:
Spanien

Universität:
Universidad Politecnica Superior de Gandia

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2013

Über die Universität:
Ich habe mein Auslandssemester an der Universität in Gandia verbracht. Das Semester ging Ende August mit dem zweiwöchigen Sprachkurs an, während dem ich nicht nur meine Sprachkenntnisse ein wenig verbessern konnte, sondern auch zusammen mit den Studierenden, die zum Semesterstart nach Valencia wechselten, an einem tollen Freizeitprogramm teilnahm.
Innerhalb der ersten beiden Wochen des Semesters konnte ich noch ein paar der gewählten Kurse ändern; vor allem für den Studiengang Tourismusmanagement ist das Angebot sowohl an spanischen als auch an englischen Kursen sehr groß. In der Anfangszeit kann man sich auf ein paar Besuche beim International Office der Hochschule einstellen, das sich um solche Angelegenheiten wie die Kurswahl kümmert. Dann verläuft das Studium eher ruhiger, ab November jedoch mussten wir uns um einige Studien- oder Projektarbeiten, Präsentationen etc. kümmern, was nicht zu unterschätzen ist! Es wird großer Wert auf Teamarbeit gelegt, was nicht immer von Vorteil ist, da so die eigenen Noten von anderen Austauschstudierenden abhängen, die oftmals das Auslandssemester in erster Linie als Spaß ansehen! Also immer gut überlegen, mit wem man in ein Team geht. Prüfungen am Ende des Semesters finden für einige, aber nicht für alle Kurse statt und zählen in der Regel weniger als 50 Prozent.
Die meisten Professoren berücksichtigen, dass manche der Erasmusstudierenden das Semester schon vor Weihnachten beenden möchten und halten daher ihre Tests schon im Dezember ab. Aber auch, wenn man noch eine Prüfung im Januar haben sollte, spricht nichts dagegen, für zwei Wochen heimzufliegen oder irgendwo anders hin zu reisen. Und wenn dann noch Zeit im Januar bleibt, die man in Spanien verbringen möchte, bietet es sich an, ein letztes Mal mit den neugewonnenen Freunden unter den Erasmusstudierenden zu verreisen oder anderes zusammen zu erleben.

Betreuung vor Ort:
Vorteil am Studienort Gandia ist, dass man nur ein paar Minuten sowohl vom wunderschönen Sandstrand als auch von der Uni entfernt lebt. Auch die anderen Austauschstudierenden wohnen in unmittelbarer Nähe, was die Gemeinschaft untereinander noch mehr fördert. So gut wie alle Erasmusstudierenden sind in 3er oder 4er WGs untergebracht. Ich habe meine Unterkunft durch die Mitarbeiter des Erasmus Students Network (ESN) gefunden, denen ich schon vor meinem Aufenthalt in Spanien geschrieben hatte. Ich konnte angeben, mit vielen Leuten ich zusammen wohnen möchte und meine Präferenzen, was deren Herkunftsländer angeht. Aus meiner Sicht hat es Vorteile, die WG NICHT mit Deutschen zu teilen und nach Möglichkeit mit einem muttersprachlichen Spanier zusammen zu ziehen. Zu den Wohnungen selbst kann ich sagen, dass die Einrichtung in Ordnung ist, jedoch gab es ein paar mal kleinere Probleme, z.B. mit durchgebrannten Glühbirnen oder einem kaputten Waschbecken. In solchen Fällen wendet man sich an die Mare Nostrum-Agentur, die für diese durch ESN vermieteten Wohnungen zuständig ist. Allgemein kann man sich aber immer auch an die Mitarbeiter von ESN mit irgendwelchen Fragen oder Problemen wenden.
Wer mit der Wohnungssuche lieber warten möchte, bis er vor Ort ist und schon einige der Kommilitonen kennen gelernt hat, kann das auch machen, da es in Gandia sehr viele solche Wohnungen gibt. Während des zweiwöchigen Sprachkurses jedenfalls wohnten wir in einer anderen Unterkunft, um die sich ESN kümmerte. Bei der Anmeldung für den Kurs konnte ich Wünsche zur Unterkunft und den möglichen Mitbewohnern für diese kurze Zeit äußern. Ich hab mir die Wohnung mit den beiden Studentinnen aus meinem Studiengang in Deggendorf geteilt, wir sind auch zusammen nach Spanien angereist.

Tipps:
-Mein erster Tipp an alle, die über ein Auslandssemester nachdenken: macht es unbedingt, ihr werdet es nicht bereuen! Diese Zeit ist eine so wertvolle Erfahrung, während der man viele tolle Dinge erlebt, Leute aus aller Welt kennenlernt und vor allem fürs Leben lernt!

-Was die Ortswahl betrifft, kann ich Gandia nur weiterempfehlen. Diese Stadt ist zwar relativ klein und man hat dort so seine Stammlokale beim Weggehen, aber dafür sieht man seine neugewonnenen Freunde fast täglich; es entsteht richtiggehend eine Familie, was in großen Städten eher nicht der Fall sein wird. Außerdem kann man auch ganz unkompliziert nach Valencia fahren und dort weggehen, wenn man mal was anderes sehen will.

-An manchen Events müsst ihr teilnehmen: an der weltgrößten Tomatenschlacht, der Tomatina, der legendären Poolparty in Valencia oder allgemein an den monatlichen WOW-Partys speziell für die Erasmusstudierende, an den Feria y Fiestas in Gandia mit all den kulinarischen Spezialitäten, Schmuckständen und vielem mehr, der Food Fair am Campus in Gandia, bei der die verschiedensten Länder ihre Spezialitäten kochen, Reisen, die ESN extra für die Austauschstudierenden veranstaltet und und und...

-Genießt vor allem in den ersten beiden Monaten die unmittelbare Nähe zum Meer und dem tollen Sandstrand, traut euch aber auch in den kälteren Monaten mal ins Meer rein!

-Verreist, so oft ihr könnt, so preiswert werdet ihr die Iberische Halbinsel nie wieder besichtigen können! Von Gandia aus gibt es sehr günstige Busse, die in Städte wie Madrid oder Barcelona fahren, ansonsten fliegt Ryanair günstig auf die Kanaren, Balearen oder auch nach Portugal.

-Diebstahl kommt vor in Spanien, ich war eine von vielen, denen es leider nicht erspart wurde.

-Und noch ein Satz zum Schluss: ihr werdet die Zeit in Spanien und die Leute dort definitiv vermissen!