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Land:
Zypern

Universität:
University of Nicosia

Semester und Studiengang:
4. Semester Bachelor International Management

Aufenthalt:
Sommersemester 2013

Über die Universität:
Die University of Nicosia auf Zypern ist eine Privatuniversität mit sehr gutem Ruf. Die Fächerauswahl ist sehr umfangreich, die Vorlesungen sind gut strukturiert. Allerdings ist das Niveau ein anderes als in Deutschland. Der Schwierigkeitsgrad passt sich dem Klima bzw. der Mentalität an - es ist alles etwas entspannter. Deadlines von Hausarbeiten können verhandelt werden. Sogar die sogenannten "Midterm exams" (Zwischenprüfungen) können spontan verschoben werden, um mehr Zeit zum Lernen zu haben.
Die Administration sowie das Erasmus-Office im Europa-Building dagegen sind sehr organisiert. Bei Fragen und Anliegen aller Art konnten schnelle und klare Antworten gegeben werden. Gerade in den ersten zwei Wochen des "Spring terms", in der "Add and Drop"-Phase, in der Kurse nochmals geändert oder hinzugefügt werden können, waren die Mitarbeiter - obschon im Stress - sehr hilfsbereit. Leider musste ich meine Kurse, die ich ein Jahr zuvor gewählt hatte, fast komplett ändern, da sie doch nicht im Frühlingssemester angeboten wurden. Hier würde ich raten, vielleicht gleich vorher bei Lionel Worrell (worrell.l"at"unic.ac.cy), der unter anderen für die Erasmus-Studierenden zuständig ist, nachzufragen, ob die Kurse im Frühlingssemester oder wohl eher im Sommersemester angeboten werden, sodass man sich schon vorher neue Alternativen raussuchen kann.

Das Frühlingssemester beginnt im Februar und endet Anfang Juni, danach nimmt der Studienalltag einen angenehmeren Rhythmus an, da es dann auch immer heißer wird - das Sommersemester beginnt im Juli und dauert nur zwei Wochen.

Allgemein gibt es zu sagen, dass die Insel sehr interessant ist und man auf Grund der etwas entspannteren, aber gesünderen, Arbeitsweise mehr Zeit für die Kultur und die Menschen hat - man muss nicht sehr hart und nächtelang studieren, um sehr erfolgreich zu sein. Das heißt man hat Zeit, das Land kennen zu lernen und sich selbst zu finden.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung vor Ort ist - wie schon erwähnt - sehr gut. Auch die Informationen, die von der Universität zur Verfügung gestellt werden bezüglich Unterkunft etc. sind klar und hilfreich. Eine Unterkunft zu finden war keine sehr große Herausforderung. Allerdings sollte man genau nachfragen, welche Unterkünfte Erasmus- und regulären Studierenden zur Verfügung stehen. In der Umgebung der Universität wurden über die letzten Jahre unzählige Studentenwohnheime gebaut, die sehr modern und schön aussehen. Leider habe ich das erst hinterher gesehen, als ich bereits angekommen war. Mein VP Hostel (oder auch MYM Students Hall) entsprach nicht dem deutschen Standard. Pro Monat habe ich 300 Euro gezahlt, musste aber erst einmal bei Ankunft das Zimmer von Grund auf reinigen. Die Küche ist nicht wirklich zu nutzen und muss auf dem jeweiligen Stockwerk mit anderen Bewohnern geteilt werden.
Zu empfehlen sind die Lentia-Courts oder anliegende Wohnheime (http://www.lentia.com.cy/site/current-projects). Am besten wäre es, für zwei Tage in den Sommerferien nach Zypern zu fliegen, um sich ein Bild von der Gegend und den Wohnheimen zu machen.
Dennoch hat alles mit der Unterkunft gut funktioniert und ich war sehr zufrieden. Wenn man es sich leisten kann, täglich essen zu gehen (das Essen an der Universität ist sehr gut), stört es wenig, dass die Küche nicht so sauber ist. Der Hostel-Manager ist ein netter älterer und sehr engagierter Herr. Ich bin insgesamt sehr glücklich mit meinem Aufenthalt - es war eine super Erfahrung.
Es ist auch kein Problem vom Flughafen zum entsprechenden Hostel zu kommen. Den Kapnos-Airport Shuttle Bus-Schalter findet man sofort, da der Airport in Larnaca nicht groß ist. Der Shuttle-Bus hält am Polizei-Präsidium, von wo aus man mit dem Taxi ans Hostel gebracht wird - bitte Adresse bereit halten. Das Bussystem auf Zypern ist relativ neu, aber ich konnte damit sehr gut alle interessanten Orte erreichen: Agia Napa, Larnaca, Limassol, Paphos etc.

Tipps:
- Pass dich einfach dem Leben und der Mentalität an. Genieße die Zeit und nimm dir Zeit, die Strände und interessanten Städte zu sehen.
- Um Ausgrabungsstätten (Ancient Sites) zu sehen, frage im Erasmus-Office nach, ob es Ausflüge Art gibt; ansonsten wirst du von historischen Sehenswürdigkeiten nicht viel sehen.
- Viele reguläre Studierende kommen aus Afrika, Asien und Arabien. Ich kann nur raten, Kontakte mit diesen und zypriozischen Studierenden zu schließen und nicht nur mit Erasmus-Studenten unterwegs zu sein. Denn diese Erfahrungen sind unbezahlbar, man begegnet nicht alle Tage einem Freund aus dem Gaza-Streifen. Ebenso können dir Zyprioten viel vom Land und der Kultur sowie deren Ansichten zeigen.

--- Meiner Meinung nach ist Zypern das perfekte Land für ein Auslandsstudium, da das Studieren einem nicht die Zeit zum Erfahrungen-Sammeln raubt, man aber auch nicht nur Zeit zum "Kaffe trinken" hat. Die Balance zwischen Arbeit und Lebenszeit ist hier sehr angenehm. ---