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Land:
Malaysia

Universität:
Osram Opto Semiconductors (Malaysia) Sdn. Bhd.

Semester und Studiengang:
3. Semester Master Elektro- und Informationstechnik

Aufenthalt:
Sommersemester 2013

Über die Universität:
Osram Opto Semiconductors ist ein Standort von Osram OS Regensburg, der sich auf der Insel Penang, Malaysia befindet. Hierbei handelt es sich vorwiegend um einen Produktionsstandort, der mit seinen 4000 Mitarbeitern rund doppelt so groß ist wie der Hauptsitz in Regensburg. Neben der Produktion gibt es auch eine Qualitäts- und eine große Entwicklungsabteilung, in der ich tätig war.
Die Insel Penang, die mit einer 13 km langen Brücke ans Festland angebunden ist, ist eines der zwei großen Wirtschaftszentren Malaysias. In der Free Industrial Zone, dem Hauptgewerbegebiet, trifft man auf viele internationale Firmen wie Bosch, Continental, B. Braun, Philips Lumileds, AMD, Intel usw. Dadurch ist Penang sehr westlich geprägt im Vergleich zu anderen Landesteilen von Malaysia. Es leben auch viele Ausländer "Expats" in Penang, die von ihrer Firma für mehrere Jahre oder dauerhaft dort arbeiten. In Penang gibt es auch einen kleinen deutsch-malayischen Kulturverein, die Malaysian German Society (MGS).
Die Bevölkerung setzt sie wie generell in Malaysia aus drei Hauptgruppen zusammen: 62% Malaien, 24% Chinesen, 7% Inder (und 7% Sonstige), wobei in Penang der Chinesenanteil deutlich höher ist.

Meine Aufgabe in der Firma war im wesentlichen der praktische Teil meiner Masterarbeit, einen neuen Produktionstest in die Produktion zu bringen und zu verifizieren. Obwohl ich der Entwicklungsabteilung zugeordnet war, musste ich deshalb mit vielen Kollegen in der Produktion zusammenarbeiten. Der interkulturelle Austausch mit den Kollegen aller drei ethnischen Gruppen war eine wertvolle Erfahrung, bei der die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der drei Kulturen im gleichen Land deutlich begreifbar wurden.
Mein Vorgesetzter war ein malaiischer Chinese. Am Anfang war die Verständigung in Englisch sehr schwierig, da der asiatische Akzent eine Eingewöhnungszeit erfordert. Allgemein sprechen Ingenieure sehr gut Englisch, was auch meist für Techniker gilt, während das Englisch der Arbeiter eher mäßig ist.

Betreuung vor Ort:
Mein Betreuer war ein Ingenieur in der Entwicklungsabteilung. Vonseiten der Personalabteilung betreut Nurfathin Mohd Noor (nurfathin.noor(at)osram-os.com) ausländische Praktikanten, Diplomanden etc. Vielleicht kann sie auch Praktikantenstellen bei Osram Penang direkt vermitteln, am Besten einfach mal nachfragen. Die Personalabteilung kümmert sich um das Visum und ein Bankkonto.
Um die Unterkunft musste ich mich selbst kümmern. Von Deutschland kann es relativ schwierig sein, ein Zimmer oder eine Wohnung zu finden. Für die Suche empfehlen sich die Internetportale www.mudah.my oder www.ibilik.my. Am wichtigsten ist es, die Strukturen und Abläufe in Malaysia zu verstehen! Es gibt dort keine zentrale Zimmervermittlung oder vergleichbares. Es läuft immer über Direktkontakt zum Vermieter, der die Wohnung meist auch nur gemietet hat und die Zimmer untervermietet. Es gibt zwar einige Wohnungsmarkler (agents), die gegen unbekannten Aufschlag (meistens okay) auf die Miete ein Zimmer oder ein Appartment suchen und vermitteln.
Ich habe im N-Park gewohnt, genauer im Masterroom eines Drei-Zimmerappartments. Diese Wohnanlage mit etwa 800 Appartments befindet sich in der Nähe der Penangbrücke und wird vor allem von ausländischen Studierenden der nahen Uni USM (Universiti Sains Malaysia) genutzt. Es gibt noch die Wohnanlagen E-Park und Sunnyville in direkter Nachbarschaft, die etwas besser sind als N-Park. Die Wohnqualität liegt etwas unter dem deutschen Niveau im N-Park, aber es gibt einen Pool und einen Mini Market für den täglichen Bedarf.
Auch um die Fahrt zur Arbeit kümmerte ich mich selbst. Es gibt einige Buslinien in Penang, die auch regelmäßig fahren. Aber meiner Erfahrung nach dauern Busfahrten in Penang durch die vielen Haltestellen und Staus sehr lange, Busse sind auch nicht überall verfügbar. Ich habe deshalb einen Roller gemietet. In Georgetown in der Julia Street findet man am leichtesten einen Vermieter, wenn man neu ist.

Tipps:
- An größeren touristischen Punkten sollte man den Taxipreis stets vorab ausmachen und ruhig auch handeln. Am Flughafen oder Bootshafen gibt es Texi Kounter, an dem man seinen Ticket vorab kaufen kann, wenn man den Zielort angibt.
- Kontakt zu Einheimischen suchen, um die Kultur, Lebensweise und -umstände kennen zu lernen. Die Leute sind sehr offen und gastfeundlich in Malaysia. Außerdem sind sie äußerst tolerant, vor allem bei Moslems kannte ich die Verhaltensregeln nicht so genau, aber die Leute haben dafür Verständnis.