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Land:
China

Universität:
The Hong Kong Polytechnic University

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor International Management

Aufenthalt:
Wintersemester 2013

Über die Universität:
Bei der Kurswahl an der PolyU rate ich eher zu Kursen mit niedrigem Level, denn besonders im Finance and Accounting Department sind die Kurse der höheren Semester extrem zeitaufwendig. Ich habe zwei Kurse des höheren Levels gebraucht und kann bestätigen, die Freizeit in die Bibliothek verlegt zu haben. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass in einer Lehrveranstaltung ein Projekt oder Assignment, Hausaufgaben, Quizze, mid-term und final exam gefordert werden. Das ganze mal 5, da kommt einiges zusammen. Also was die Kurse angeht, wird es auf keinen Fall langweilig, vor allem auch, da die Locals gerne alles in der letzten Minute erledigen. Ich habe von einem Austauschstudierenden gehört, dass er bei einer Gruppenarbeit 18 von 20 Seiten selbst schreiben musste, da die Anderen keine Zeit hatten und es den Professor nicht interessierte, wie und von wem die Seiten kommen. Noten werden für die Gruppe vergeben. Leider gibt es sehr viele von diesen sogenannten Free-Ridern, die die anderen arbeiten lassen und von der guten Note profitieren. Ich hatte in zwei von meinen Projekten je einen dabei.
Doch im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass man mit Anwesenheit in den Tutorien, Termineinhaltung und durchschnittlicher Leistung in den Examen leicht bestehen kann. Doch wer besser als 4,0 sein will, muss auf manches verzichten und viel arbeiten. Insbesondere weise ich die International Management-Studierenden darauf hin, die Kurse vom 6. Semester nicht in Hong Kong zu belegen. Ich konnte während des Semesters nicht viel unternehmen, außer kleinen Wanderungen am Wochenende. Die Kurse haben es voll in sich!!!
Weiterhin kommt man mit Englisch nur in den Touristen-Bezirken der Stadt gut klar. Wenn man mal ein Stück Kultur erleben will oder sich auf eine Erkundungstour macht, sollte man immer ein Smartphone mit Internetzugang oder einen Local griffbereit haben, der sich in Kantonesisch verständigen kann
Der Campus liegt ca. 1 km Fußweg von den Studentenwohnheimen entfernt.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung ist gut, doch sehr unflexibel. Man erkennt schnell die Hierarchie im System. Persönliche Gespräche sind nicht nur aus sprachlichen Gründen schwierig, sondern auch weil die Mitarbeiter sehr scheu sind. Wenn man gerade am Campus ist, gerne eine Frage beantwortet haben will und zum Department geht, wird man schon mal aufgefordert, eine E-Mail zu verfassen, die doch schnell, zumeist in weniger als einer Stunde beantwortet wird. Die Sprachebarriere ist in allen Bereichen ein Problem. Man verbessert seine Fähigkeiten in Pantomime sehr schnell.

Für alles gibt es ein Formular, Sticker oder Stück Papier mit ewig langen Texten, die oft eher verwirren als hilfreich sind. Doch wenn man sich eine Stunde Zeit nimmt und das ganze Abschnitt für Abschnitt abarbeitet, kommt man irgendwann ans Ziel. Einen kleinen Vorgeschmack bekommt man schon beim Anmeldeprozess, der super verwirrend ist, da es viele verschiedene Accounts gibt, mit einigen Passwörtern usw. Doch wenn man sich verirrt hat in dem Dschungel, kann man immer eine E-Mail schreiben und bekommt innerhalb einer Stunde einen Lösungsvorschlag.

Tipps:
Wenn ihr etwas Abenteuer und eine komplett neue Kultur erleben wollt, dann wählt nicht Hong Kong. Wenn ihr etwas nachdenklich seit, ob Asien ein Reiseziel ist, dann ist Hong Kong definitiv eine Lösung, da es sich um eine Asia super light version handelt.