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Land:
Grossbritannien

Universität:
University of the West of Scotland

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Betriebswirtschaft

Aufenthalt:
Wintersemester 2013

Über die Universität:
Die University of the West of Scotland (UWS) ist die größte Universität Schottlands. Sie besteht aus vier Campusses in Ayr, Dumfries, Hamilton und Paisley. Mein Auslandssemester habe ich am Campus in Paisley verbracht, einem Vorort von Glasgow.
Vor Beginn des Auslandssemesters war der Kontakt mit der Universität etwas schwierig. Oft sind E-Mails unbeantwortet geblieben oder erst nach sehr langer Zeit beantwortet worden. Dadurch war es sehr schwer eine vorläufige Fächerwahl zu treffen. Beim Online Enrolment (Ende Mai) musste ich also meine Fächer ins Blaue wählen, die ich aber nach Ankunft in Paisley ohne Probleme umwählen konnte.
In der Einführungswoche vom 16. bis 20. September konnten solche Angelegenheiten sowie das Unterschreiben der Learning Agreements und Erstellen der Studentenausweise geklärt werden.
In der darauf folgenden Woche begannen dann die Vorlesungen, die insgesamt 12 Wochen bis einschließlich 13.12. dauerten. Danach waren Weihnachtsferien und Zeit für die Prüfungsvorbereitungen, die dann im Januar bis einschließlich 25.1. abgelegt werden.
An der UWS ergeben fast alle Module je 10 ECTS. Ich habe also insgesamt drei Module belegt. Das ist für die Anrechnung in Deutschland nicht unbedingt ideal. Vor der Abreise habe ich daher mit meinem zuständigen Auslandsbeauftragten an der Hochschule Deggendorf gesprochen und somit meine endgültige Fächerwahl in enger Abstimmung mit ihm durchgeführt.

Betreuung vor Ort:
Pro Modul hat man in Paisley je eine Vorlesung an einem Tag der Woche. Das macht also in aller Regel eine Dreitagewoche. Zwei von meinen Vorlesungen waren Abendveranstaltungen, die primär für berufsbegleitende Studierende angeboten werden, dafür aber in kleineren Gruppen stattfinden.
Es besteht immer Anwesenheitspflicht. Die Vorlesungen dauern ungefähr zwei Stunden, im Anschluss daran wird meistens vom Dozenten ein Tutorium gehalten, das ebenfalls Pflicht ist. Man muss deutlich mehr Essays, Vorträge oder Ähnliches abliefern als in Deutschland. Dafür hat man aber auch ausreichend Zeit, diese vorzubereiten.
Was die Universität betrifft, ist der Arbeitsaufwand deutlich geringer als in Deutschland, man darf die Zeit für Präsentationen, Essays und Reports aber nicht unterschätzen. Die Gesamtnote ergibt sich in den meisten Fällen aus einer Kombination von zusätzlichen Leistungen wie Präsentationen und Reports und gegebenenfalls einer Prüfung im Januar.

Die ERASMUS-Coordinators der UWS sind die Ansprechpartner für die Austauschstudierende. Sie helfen bei der endgültigen Fächerwahl, unterschreiben das Learning Agreement und stehen auch sonst mit Rat und Tat zur Seite. Der Student Link, eine Anlaufstelle für alle Studierenden mit Fragen, war außerdem sehr hilfreich.
Die UWS bietet zwar kein großes Programm oder Betreuung speziell für Austauschstudierende an, das kann man aber zusammen mit Kommilitonen leicht selbst organisieren.

Tipps:
Schottland kann ich für alle Naturliebhaber sehr empfehlen. Ich bin zusammen mit meinem Freund bereits einen Monat vor dem Vorlesungsbeginn nach Schottland gefahren, um ausreichend Zeit für Urlaub zu haben. Wir haben eine große Schottlandrundreise gemacht und die Zeit sehr genossen.
Wer ein eigenes Auto mitbringen kann, ist klar im Vorteil. Man gewöhnt sich auch schnell an den Linksverkehr. Es gibt aber auch Fernbusse, die viele Orte in Schottland günstig anfahren. Man erhält sogar einen Studentenrabatt, den gibt es übrigens auch in vielen Geschäften.

Von Paisley aus kann man Glasgow mit dem Bus in ca. 30 Minuten sehr günstig erreichen. Es fährt aber auch ein Zug, der braucht nur ca. 10 Minuten, ist aber auch etwas teurer. Mit Studentenausweis erhält man ein Tagesticket für die McGills-Busse für nur 2,50 Pfund. Einen Besuch wert ist in jedem Fall auch Edinburgh, das von Glasgow aus mit dem Zug oder Fernbus gut erreichbar ist.
Von Paisley sind es ca. 30 Minuten zum Loch Lomond, einem wunderschönen See und Naturschutzgebiet. Hier kann man wunderschön spazieren und wandern gehen. Wer länger Zeit hat, dem empfehle ich die Isle of Skye oder (als Tagesausflug) die Isle of Arran. Außerdem würde ich unbedingt einer Distillery einen Besuch abstatten und ein Whisky Tasting vor Ort genießen!

Für mich war das Auslandssemester in Schottland eine sehr erlebnisreiche und spannende Zeit. Mein Freund und ich haben viel Zeit mit Reisen verbracht, was vom Zeitaufwand neben der Uni kein Problem war. Ein Auslandssemester kann ich jedem nur empfehlen, unabhängig vom Ort. Es tut sehr gut einmal in eine andere Kultur, Sprache und Umgebung einzutauchen. Auch wenn nicht alles nach dem eigenen Geschmack kommt, so schätzt man zumindest was man daheim hat wieder umso mehr.