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Land:
Mexiko

Universität:
UNIVA Guadalajara

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2013

Über die Universität:
Ich habe mein Auslandssemester von Sep. bis Dez. 2013 an der Universidad del Valle de Atemajac (UNIVA) in Guadalajara, Mexiko gemacht. Guadalajara war zwar keiner meiner Wunsch-Orte, aber ich bin froh, dass ich dort gelandet bin, denn es war einfach super.
Die Universität liegt im ruhigeren Stadtteil Zapopan und ist von der Größe her sehr überschaubar. Die Kurse sind relativ klein (von acht Studierenden bis ca. 20), was eine entspannte Arbeitsatmosphäre schafft. Die Dozenten geben sich viel Mühe, die Austauschstudierenden mit einzubeziehen, und bei Fragen kann man sich jederzeit an sie wenden, sodass es auch zu Anfang kein Problem ist, mit dem Stoff mitzukommen. Mit den mexikanischen Kommilitonen kommt man schnell in Kontakt, wobei es aber schwierig ist, richtige Freundschaften zu knüpfen, da die meisten zwar interessiert sind, etwas über Deutschland zu erfahren, aber für tiefgreifendere Beziehungen reicht es meist nicht aus. Dafür bietet es sich an, bei den Ausflügen der Austauschstudierenden mitzumachen, wo man auch einige Mexikaner kennenlernt. Wir hatten außerdem besonderes Glück mit unserer Kurswahl, da wir mit einem Kurs nach Mexiko City reisten und mit dem Tourismus-Department der UNIVA nach Yucatan geflogen sind, wo wir einige neue Freunde gewinnen und außerdem andere Teile des Landes kennenlernen konnten.
An der Uni gibt es fast keine internationalen Studierenden, die aus dem nicht spanischsprachigen Ausland kommen. So waren wir nur zwei Deutsche und zwei Franzosen, was aber für das Lernen und Üben der Sprache nur von Vorteil war.
Bei Fragen oder wenn man Hilfe braucht, kann man sich jederzeit an Alicia oder Bertha vom International Office wenden, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dabei helfen sie nicht nur bei universitären Angelegenheiten, sondern auch, wenn man einen Arzt braucht oder wenn es Probleme mit der Gastfamilie gibt.

Betreuung vor Ort:
Die Vorlesungen finden zum größten Teil vormittags zwischen 7.15 Uhr und 13 Uhr statt, was allerdings nicht bedeutet, dass man nichts zu tun hat, denn es gibt viele Hausaufgaben, die zu erledigen sind. Die fordern einen zwar ein bisschen, aber dafür kommt man mit dem Spanisch schneller zurecht. Außerdem ist das Prüfungssystem in Mexiko anders, es gibt nach jedem Monat Zwischenprüfungen in jedem Fach, sodass der Stoff pro Prüfung überschaubar ist und man sich gut darauf vorbereiten kann. Allerdings sind die Ansprüche, verglichen mit Deutschland, niedrig, sodass man sich keine Sorgen wegen der Prüfungen machen muss.
In Mexiko sind Studentenwohnheime eher unüblich. Für ausländische Studierende gibt es ein paar Häuser, wo man wie in einer WG mit anderen Studierenden zusammen leben kann, wobei da dann meist aber nur Ausländer sind. Üblicher ist es, sich über die Uni eine Gastfamilie zuteilen zu lassen, was meine Wahl war, um die mexikanische Kultur, Küche und Lebensweise besser kennenzulernen. Ich muss sagen, ich habe es nie bereut, denn meine Familie war unglaublich herzlich und hat mich sofort vollkommen aufgenommen, sodass ich die Kochkurse und abendlichen Gesprächsrunden in vollen Zügen genossen habe. Ich hätte in kein besseres Haus kommen können und kann das Wohnen in einer Gastfamilie nur empfehlen.

Trotz der Hausaufgaben und Prüfungen gibt es ausreichend Freizeit zur individuellen Nutzung, z.B. um sich das Zentrum von Guadalajara anzuschauen oder abends feiern oder ins Kino zu gehen. An den Wochenenden empfiehlt es sich, viel zu reisen und das Land zu erkunden. Da Guadalajara ziemlich zentral in Mexiko liegt, lassen sich in allen Richtungen Städte und Landschaften besuchen. Man kann entweder mit einer der Organisationen wie Conexion oder Integrate auf Wochenendtrips gehen, die spezielle Ausflüge für die Austauschstudierende organisieren, oder man reist auf eigene Faust mit einer der vielen Buslinien.

Tipps:
- Juli bis Oktober ist Regenzeit, also bringt Regenschirm oder -jacke mit
- Kinos sind super günstig, dabei kann man gut sein Spanisch bzw. Englisch ausbauen
- Reisen, um möglichst viel von diesem tollen Land kennenzulernen
- Nachts nicht allein in dunklen Gassen herumtreiben, so ganz sicher ist Mexiko dann doch nicht
- Nicht übermäßig viel Geld oder Schmuck mit sich herumtragen und den wohlhabenden Deutschen raushängen lassen
- viel Platz im Koffer für Mitbringsel lassen

Solange man offen für neue Erfahrungen und Freundschaften ist, kann Mexiko einfach nur unvergesslich gut werden. Denn sobald man mal Anschluss gefunden hat, lassen die Mexikaner einen voll und ganz an ihrem Leben teilhaben.
Bei Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung (barbara.distler at stud.th-deg.de)!