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Land:
Finnland

Universität:
Rovaniemi University of Applied Sciences (RAMK)

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2013

Über die Universität:
Ich habe das Wintersemester 2013 an der RAMK (seit Januar 2014: Lapinamk) verbracht. Die Universität ist auf drei Campi verteilt, wobei die Tourismusstudierenden zusammen mit den Forstwirtschaftlern in einem modernen Gebäude untergebracht sind. Jeder Seminarraum ist mit Computer und Beamer ausgestattet, außerdem hat jeder Campus eine eigene Mensa. Der Tourismuscampus verfügt über einen Computerraum, der nicht für Vorlesungen genutzt wird und immer den Studierenden zugänglich ist.
Das Semester in Finnland beginnt Anfang September und endet Mitte Dezember, zwischendrin ist eine Woche vorlesungsfrei.
Das Vorlesungsangebot auf Englisch ist für Tourismusstudierende sehr breit gefächert, da die Lapinamk Tourismus ohnehin komplett auf Englisch lehrt. Ich konnte in Finnland fast alle Kurse belegen, die ich auch in Deutschland hätte machen müssen. Die Kursgruppen sind klein, was für ein angenehmes Vorlesungsklima sorgt. In den Kursen sind sowohl internationale als auch finnische Studierende.
Der Studienverlauf ist anders als in Deutschland, da nicht alle Lehrveranstaltungen das ganze Semester dauern. Es kann also passieren, dass man die erste Hälfte des Semesters ziemlich viel Stress hat und die zweite Hälfte dafür weniger. Es wird außerdem sehr viel Wert auf Gruppenarbeiten und Essays gelegt und weniger auf schriftliche Prüfungen. Sofern eine schriftliche Prüfung vorgesehen ist, findet diese am Ende des Kurses statt, falls man einen Essay schreiben muss, gibt es dafür feste Abgabetermine.
Das International Office, das von Jenni Siivola geleitet wird, ist sehr hilfsbereit. Änderungen im Learning Agreement sowie andere Probleme lassen sich einfach und unkompliziert lösen.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung vor Ort ist gut organisiert. Jeder Austauschstudent bekommt einen Tutor zugewiesen, der sich in den ersten Tagen um einen kümmert. Meine Tutorin zum Beispiel hat mir bei den ersten Einkäufen geholfen und mir einen Surfstick und eine finnische Sim-Karte besorgt.
Die Tutoren melden sich bereits einige Wochen vor Ankunft in Rovaniemi und holen ihre Studenten vom Flughafen oder Bahnhof ab und bringen sie zum Wohnheim. Außerdem organisieren die Tutoren auch Ausflüge und Parties.
Ich habe wie die meisten Ausstauschstudierenden in Kuntotie gewohnt. Dort gibt es 2er, 3er und 6er WGs. Für den Platz im Wohnheim musste ich nur ein Antragsformular ausfüllen, das mir die Uni zusammen mit der Bewerbung hat zukommen lassen. Glücklicherweise bekam ich eine Einzelappartment mit Schlafzimmer, kleinem Bad und kleiner Küche. Die Wohneinheiten sind voll möbliert, Bettwäsche und Geschirr muss man sich selbst besorgen.
Der Vorteil an Kuntotie ist, dass alle Austauschstudierenden zusammen wohnen und man so schnell neue Leute kennenlernt und immer etwas los ist. Der Nachteil jedoch ist, das Kuntotie etwas außerhalb von Universität und Stadtzentrum liegt.

Tipps:
Finnland hat nur 5 Millionen Einwohner, der Großteil davon lebt rund um Helsinki. Wer also auf jede Menge Action und Großstadtleben steht, sollte sich nicht unbedingt für Rovaniemi in der Nähe des Polarkreises entscheiden. Dafür lohnt es sich, Land und Umgebung zu erkunden. ESN Lapland organisiert Ausflüge nach Stockholm, St. Petersburg oder ans Nordkap. Auch ein Auto zu mieten ist in der Gruppe nicht all zu teuer, und eine Reise ans Nordkap ist auf jeden Fall ein Muss.
Wegen der doch recht großen Entfernungen zwischen Wohnheim und Uni sowie zwischen Wohnheim und Stadt, ist es sinnvoll, sich ein Second-Hand-Fahrrad zuzulegen.
Finnland ist ein sehr teures Land, um Geld zu sparen, empfiehlt es sich, in der Mensa zu essen. Für wenig Geld bekommt man dort ziemlich viel zu essen zu einem sehr günstigen Preis (Salat, Getränk und Hauptgericht für knapp 2€).
Im Dezember kann es bis zu -30 Grad kalt werden, in Rovaniemi sollte man also Kälteresistent sein, auch die Dunkelheit ist nicht zu unterschätzen.
Wem Kälte, Schnee und Dunkelheit nichts ausmachen und wer gerne an der frischen Luft in wunderschöner Natur ist, wird aber sehr viel Spaß im hohen Norden Europas haben.