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Land:
Chile

Universität:
Universidad Mayor, Santiago de Chile

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2013

Über die Universität:
Die Universidad Mayor ist eine moderne und gut ausgestattete Universität. Der Vorlesungszeitraum im Sommersemester (bei uns Wintersemester) beginnt Anfang August und endet Ende November, im Anschluss folgt der Prüfungszeitraum bis 23. Dezember.
Den Stundenplan muss sich jeder Studierende selbst zusammenstellen, allerdings bekommt man Unterstützung von einem Tutor. Die Ausstauschstudierenden haben drei Wochen Zeit, sich auf die richtigen Fächer festzulegen, danach hat man aber keine Chance mehr, irgendetwas zu verändern. In diesen drei Wochen besucht man einzelne Vorlesungen, kann die Professoren kennenlernen und sich untereinander austauschen. In den Kursen besteht dann eine Anwesenheitspflicht von 60 Prozent, d.h. die Anwesenheit wird am Anfang jeder Stunde kontrolliert.
Die Endnote ergibt sich aus mehrern Noten, die während des Semesters in Form von Studienarbeiten, Leseproben, Präsentationen und Prüfungen zusammengetragen werden. Der Aufwand während des Semesters ist also wesentlich höher als bei uns.
Grundsätzlich ist das Studienangebot sehr groß, aber die Uni bietet keine Tourismusfächer an. Dementsprechend muss es jeder TMler für sich entscheiden, ob er ein Semester Ingeneria Comercial studieren will oder sich für eine andere Uni entscheidet.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung durch das International Office der Universidad Mayor ist ausgezeichnet. An den ersten beiden Tagen wird ein Willkommensseminar für alle Austauschstudierenden organisiert, dort erhält man wichtige Informationen zum Studium, zur Universität im Allgemeinen, zu Chile und man lernt sofort viele neue Freunde kennen. Der Einstieg wird ungemein erleichtert, durch die freundliche Art des Teams und die lockere Stimmung fühlt man sich sofort wohl und aufgenommen. Auch während des Semesters werden verschiedene Exkursionen organisiert, an denen sich die Teilnahme lohnt. Bei wichtigen Änderungen oder Veranstaltungen bekommt man eine E-Mail zugesendet, man wird ausreichend über alles informiert, es ist also unmöglich, irgendetwas zu übersehen. Bei Fragen kann man sich ohne weiteres an das Team des International Office wenden, die gern und umgehend alle Fragen beantworten.
Wenn ich jetzt so zurückdenke, dann gab es für jedes Problem, das aufgetreten ist, eine schnelle Lösung. Also von negativer Erfahrung oder Problemen kann ich (Gott sei dank) nicht reden.
Die Unterkunft muss man sich selbst suchen, von der Uni wird lediglich ein Gastfamilien-Programm angeboten. Ich habe mich für eine Gastfamilie entschieden, was ich aber im Nachhinein bereue. Die Familie war schon nett und alles, aber ich merkte schnell, dass es nur ums Geld geht und weniger um meine Person oder darum, mir die Kultur und das Land näher zu bringen. Ich denke, dass es vor allem in unserem Alter besser ist, sich eine WG zu suchen, dann hat man sofort Anschluss und ein Multikulti-WG-Leben.

Tipps:
Santiago ist eine tolle Stadt, bereits am ersten Tag habe ich mich in diese Stadt verliebt: aufstrebend, jung und modern, eine Stadt mit vielen Möglichkeiten. Was mir an Santiago noch gefällt, ist die Sicherheit, man muss zwar auf sich aufpassen und möglichst in Gruppen unterwegs sein, aber ich bin nicht einmal in eine gefährlich Situation geraten. Es gab ein paar Fälle von Diebstahl bei den Studierenden, die aber alle ohne Gewalt passierten.
Chile ist kein billiges Land, anders als seine Nachbarstaaten (z.B. Peru, Bolivien); die Lebensmittelpreise, teilweise Miete und Transport innerhalb von Santiago, sind mit Deutschland durchaus vergleichbar. Deshalb empfehle ich euch, sobald es freigeschaltet wird, den Studentenausweis zu beantragen, der lohnt sich speziell für die Nutzung des öffentlichen Transports. Kauft Obst und Gemüse immer auf den Märkten, dort ist es wesentlich günstiger als im Supermarkt.
Als Herausforderung in Chile empfand ich den Dialekt. Die Chilenen sprechen unwahrscheinlich schnell und benutzen teilweise andere Wörter, man könnte fast meinen, dass sie ihre eigene Sprache erfunden haben. Aber nach einigen Wochen Training lernt man auch diese Art des Spanisch. :)

Insgesamt war mein Auslandssemester in Santiago de Chile eine tolle Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere, die persönliche Erfahrung möchte ich nicht mehr missen. Ich kann es euch empfehlen, das Studieren im längsten Land der Erde! :)