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Land:
Grossbritannien
Universität:
University of the West of Scotland (UWS)
Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Physikalische Technik
Aufenthalt:
Wintersemester 2013
Über die Universität:
An der UWS in Paisley (Schottland) kann man fast alles studieren. Es gibt unzählige Kurse und man muss selbst abwägen, was für einem wichtig ist. Ich habe drei Physik-Kurse belegt. Der erste Kurs war Optics and Electronics aus dem 2. Jahr (Lernniveau sehr gering), der zweite Kurs war Electromagnetism aus dem 3. Jahr (Lernniveau mit dem an der THD vergleichbar, der dritte Kurs war Quantum Mechanics aus dem 3. Jahr (Level sehr leicht). Jeweils vormittags von 10 bis 13 Uhr fanden die Vorlesung statt, dann von 14 bis 16 Uhr das Praktikum.
Ich hatte drei Tage die Woche Vorlesung und Praktikum und war damit einer der Spitzenreiter in Sachen Vorlesungstage. Auch in Sachen Anzahl der Prüfungen war ich Spitzenreiter mit drei Prüfungen am Ende des Semesters.
Wenn man das Semester für Reisen und Feiern nutzen will, sollte man Kurse aus Marketing oder Business wählen, dann hat man bei kluger Kurswahl einen oder höchstens zwei Tage Vorlesungen und weniger Prüfungen.
Die Notengebung ist in Schottland etwas anders geregelt als an der THD. Ein Exam ist bestanden, wenn man mehr als 30 Prozent der Prüfung richtig hat. Auch für Praktika und Hausaufgaben gibt es Noten. Im Exam werden sechs Aufgaben gestellt, von denen vier zu beantworten sind. Dazu herrscht Anwesenheitspflicht.
Ich hatte das Glück am Anfang gleich einen deutschen fußballbegeisterten Professor kennen lernen zu dürfen, somit war für mich der Einstieg und die Kurswahl etc. ziemlich einfach. Generell ist zu sagen, dass jeder Schotte sehr nett ist und sehr gern weiter hilft. Man findet sich schnell zurecht an dieser Universität.
Betreuung vor Ort:
Fürs Wohnen in Paisley gibt es mehrere Varianten. Ich wählte eine Unterkunft direkt am Campus der UWS. Es gibt an jedem Ende des Campus einen Wohnkomplex mit unterschiedlichen Qualitäten. Da ist zum einen das Hauptgebäude in der Storie Street, zum andern gibt es zwei Nebengebäude in der George Street und der Lady Lane. Das Hauptgebäude ist mit Abstand das Beste und Modernste. Dort befinden sich fünfer und sechser Wohngemeinschaften, aber jeder Bewohner kann über sein eigenes Bad verfügen, man teilt sich nur eine große Küche und das Wohnzimmer.
Etwas anders sieht es in den beiden Nebengebäuden aus. Dort befinden sich Zweier-WGs mit gemeinsamen Bad und gemeinsamer Küche.
Ich war froh, dass ich eine Wohnung im Hauptgebäude bekommen habe, da sich hier auch die Waschmaschinen, ein großer Gemeinschaftsraum mit Kicker, TV, Billardtisch, Getränkeautomaten befinden. Aufgrund der größeren Küchen und dem besseren Platzangebot finden die meisten Partys im Hauptgebäude statt.
In den ersten drei Wochen gab es jeden Tag eine Kennenlern-Party im Gemeinschaftsraum, dann wurden die Partys sehr schnell in die privaten Küchen verlegt. Während des ganzen Aufenthalts wurde täglich in einer anderen Party gefeiert.
Ein großer Minuspunkt ist der Mietpreis dieser Unterkunft. Ich zahlte knapp 600€ Warmmiete im Monat, wöchentliche Raten sind möglich. Und nur zur Information: die Miethöhe ist exakt dieselbe in der Lady Lane und der George Street.
Eine billigere aber etwas schwierigere Variante ist es, sich selbst eine private Wohnung zu suchen. Das ist zwar deutlich billiger, jedoch ist es schwieriger außerhalb der Wohnheime soziale Kontakte zu knüpfen, da die schottischen Mitstudierenden meistens nicht aus Paisley kommen und einpendeln. Deshalb würde ich raten, die hohe Miete in Kauf zu nehmen und das soziale, interkulturelle Umfeld zu genießen.
Tipps:
- Sehr viel reisen: Schottland ist ein sehr schönes Land, es gibt viel zu sehen. Städtereisen nach Edinburgh, Glasgow, Aberdeen, London, Dublin, Ayr sind besonders zu empfehlen. Schottland bietet viele landschaftliche Besonderheiten. Reisen zur Isle of Skye, durch die Highlands oder zu anderen Inseln sind ein Muss.
- Schottland kann man am besten mit dem Auto erkunden. Wenn ihr die Möglichkeit habt, reist mit dem Auto an. Um ein Auto mieten zu können, muss man 25 Jahre alt sein und eine Kreditkarte haben. Wer kein eigenes Auto hat, sollte sofort Kontakt zur University of Glasgow aufbauen, die bietet jedes Wochenende geführte Ausflüge zu sehr schönen Plätzen und Städten an.
- WICHTIGSTER TIPP: Reist so früh es geht an, da es dann am einfachsten ist, Leute kennen zu lernen. Dann habt ihr auch noch viel Zeit, Ausflüge und Party zu machen. Es ist für jeden dort was neues und jeder will jemanden kennen lernen.
- Die billigsten Flüge von München bietet Easyjet an. Man fliegt von München nach Edinburgh, von dort mit City-link nach Glasgow und von Glasgow mit dem Zug nach Paisley. Oder man reist von Memmingen mit Ryanair nach Glasgow international. Der Flughafen Glasgow befindet sich in Paisley. Mit dem Taxi braucht man 10 Minuten vom Flughafen zur Unterkunft.
- Busreisen sind in UK sehr billig. Mit Megabus, City-link oder Nationalexpress kommt man günstig überall hin.
- Die Kosten für einen monatlich kündbaren Handyvertrag betragen 10 Pfund mit allen möglichen Flatrates.
Wenn ihr Fragen habt oder schon ein paar soziale Kontakte zum Einstieg haben wollt, könnt ihr mich gern anschreiben, ich helfe euch sehr gern weiter.
MACHT auf alle Fälle einen Auslandsaufenthalt. Ich kann Paisley bzw. Schottland jedem weiter empfehlen.
Zusammengefasst: DIE BESTE ZEIT IN MEINEM LEBEN!!