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Land:
Spanien

Universität:
Universidad Autonoma de Madrid

Semester und Studiengang:
8. Semester Bachelor International Management

Aufenthalt:
Wintersemester 2013

Über die Universität:
Die Universidad Autonoma de Madrid (UAM) ist eine von sechs staatlichen Unis in Madrid und genießt einen sehr guten Ruf in Spanien. Sie hat über 33.000 Studierende, aufgeteilt auf sieben Fakultäten. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät allein zählt über 5.000 Studierende. Die Größe und der gute Ruf haben zur Folge, dass an der UAM auch entsprechend viele Austauschstudierende eingeschrieben sind; die größten Gruppen kamen aus Deutschland, Italien und Frankreich.
Das Studienangebot der UAM ist umfangreich, leider aber nicht die Anzahl von Lehrveranstaltungen, die in Englisch unterrichtet werden. Auffällig ist auch, dass in den Kursen in Englisch die Anzahl der einheimischen Studierenden gering ist. In den Lehrveranstaltungen in Spanisch nehmen die Professoren relativ wenig bis gar keine Rücksicht auf Studierende, deren Muttersprache nicht Spanisch ist.
Der Unterricht ist zwar etwas theorielastig, aber jedes Fach verfügt über praktische Elemente. Hinzu kommen eine 80-prozentige Anwesenheitspflicht in den meisten Fächern und die so genannte "evaluacion continua". Evaluacion continua bedeutet, dass Unterrichtsbeiträge, Übungen und Zwischenprüfungen in die Endnote einfließen. Allgemein ist es mein Eindruck, dass das Niveau im Unterricht sowie in den Prüfungen oder geschriebenen Arbeiten akademisch niedriger ist als in vergleichbaren Kursen an der Heimatuni. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber nach meiner Erfahrung und den von mir gesammelten Eindrücken traue ich mich, diese Aussage zu treffen.
Ansprechpartner für einzelne Fächer sind in der entsprechenden Fachabteilung zu suchen.

Betreuung vor Ort:
Aufgrund der hohen Anzahl von Austauschstudierenden, die die UAM pro Semester empfängt, ist die Betreuung vor Ort auf ein Maximum optimiert und sehr gut. Jede Fakultät verfügt über ihr eigenes International Office, das den Austauschstudierenden in unterschiedlichsten Lagen hilft. Es gibt auch Aktivitäten, die am Anfang jedes Semesters stattfinden, um sich näher kennenzulernen. Der örtliche ESN-Verein ist sehr aktiv und versorgt die internationalen Kommilitonen mit regelmäßigen Ausflügen und Partys.
Selbst organisieren muss man sich u.a. die Wohnung, Kurswahl und Stundenplangestaltung. Für den Umgang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bekommt man Hilfe, aber im Endeffekt muss das doch allein gemeistert werden. Ich habe meine Wohnung über eins der zahlreichen Wohnungsmarktportale gefunden. Zu den bekanntesten zählen idealista.com, pisocompartido.com und loquo.com. Alternativ könnt ihr auf der Facebook-Seite des ESN zahlreiche Angebote finden.

Tipps:
Sehr wichtig finde ich folgenden Punkte:
- Kurswahl und Stundenplangestaltung wirklich genau und akkurat machen. Überlappen sich zwei Kurse, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man bei einem wegen der verpassten Stunden durchfällt.
- In Madrid-Stadt wohnen. Die UAM befindet sich außerhalb der Stadt und ist mit der S-Bahn (Cercanias) gut zu erreichen. Wer in Uni-Nähe wohnt, läuft Gefahr, die Stadt nur marginal kennenzulernen, das wäre in Madrid wirklich schade.
- Spanisch lernen, sprechen. Ja, Austauschstudentengruppen sind groß und deswegen mag Spanisch unwichtig wirken, aber wenn man wirklich in Kontakt mit dem Land treten will, dann ist Spanisch sehr wichtig. Spanier sprechen oft wenig oder nur schlecht Englisch und sind zu nett, um sie nicht näher kennenzulernen. Auch akademisch ist Spanisch mit Sicherheit eine interessante Sprache.
- Reisen, reisen, reisen und noch mehr reisen.