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Land:
Spanien

Universität:
Universidad de Jaen

Semester und Studiengang:
7. Semester Bachelor Maschinenbau

Aufenthalt:
Wintersemester 2013

Über die Universität:
Jaen: Lugar de puta madre en Andalucia donde hay muchas olivas.
Jaen: Ein unglaublich toller Ort in Andalusien, wo es viele Oliven gibt.
So lauten die ersten Sätze in einem Online-Lexikon unter dem Stichpunkt Jaen. Dem kann man sich auch voll und ganz anschließen, sobald man erst mal zum Castillo de Santa Catalina hochgegangen ist und den Ausblick genossen hat.

Die Universidad de Jaen ist relativ modern, im Vergleich zur THD jedoch deutlich größer, was sowohl die Anzahl der Studierenden als auch den Campus betrifft. In Jaen gibt es etwa 18000 Studierende, darunter sind ca. 200 Erasmus- bzw. internationale eingeschrieben.
Besonders hervorzuheben ist das Sportangebot. Es werden Touren und Ausflüge (z.B. Klettern) in die nähere Umgebung zu sehr günstigen Preisen angeboten, die Fitnessräume können gegen geringes Entgelt genutzt, die Halle kann zum Spielen von Futsal, Basketball etc. angemietet werden, und es steht ein großer Fußballplatz (wahlweise mit Beleuchtung) zur Verfügung.
Die Vorlesungen finden, je nach Kurswahl, in Spanisch oder Englisch statt. Das Englischniveau der Professoren und Mitarbeiter reicht von "nicht vorhanden" bis "sehr gut".

Betreuung vor Ort:
Die Vorbereitung in Deutschland - vor allem in Bezug auf die Wahl der Fächer an der Universidad de Jaen - war komplett überflüssig. Die Liste mit den angebotenen Fächern wurde erst zu Semesterbeginn (also als ich schon in Spanien war) aktualisiert, was dazu führte, dass mein Learning Agreement ein Fall für den Papierkorb war. Nach Absprache mit meiner Koordinatorin konnte ich dann neue Fächer wählen und durfte mit dem Change Agreement nochmals auf Unterschriftenjagd gehen.
Zum manchmal unterbesetzten International Office sollte man immer um 9 Uhr morgens oder sogar noch ein paar Minuten früher gehen, um eine längere Schlange und Wartezeiten im Stundenbereich zu verhindern. Ums Warten kommt man generell nicht herum, auch bei zeitlich festgesetzten Terminen kann es passieren, dass die Ansprechperson gerade Kaffeepause macht und nicht da ist (Spanien halt).

Tipps:
Die Wohnungssuche ist denkbar einfach. Entweder man hat einen Buddy, der sich darum kümmert oder man geht am ersten Tag in die Uni, dort hängen am Zaun hunderte Wohnungsangebote. Der Wohnungsüberschuss in Jaen ist groß, weshalb man recht einfach eine günstige Wohnung in guter Lage finden kann; mehr als 200€ warm braucht eigentlich keiner zu zahlen.

Jaen ist, genau wie Deggendorf, keine große Stadt. Alles kann innerhalb einer halben Stunde zu Fuß erreicht werden, alle Ausgehmöglichkeiten hat man nach einem Monat erkundet (ausgenommen hiervon sind die Tapas-Bars, von denen es angeblich genauso viele gibt, wie Jaen Einwohner hat, nämlich 120.000). Besonders zu Empfehlen ist das Castillo, das wohl von jedem Punkt in Jaen sichtbar ist, da es auf dem Berg liegt, um den herum Jaen teilweise gebaut ist. Der Park "Bulevar" ist mit seiner zentralen Lage, seinen großen Grünflächen und Brunnen ein idealer Platz, um auch mal den Tag zu genießen.
Jaen (ni pollas!) es un lugar de puta madre! Jaen ist ein wunderschöner Ort!
Zwar kann die Stadt nicht mit vielen optischen Reizen aufwarten, alle Einwohner jedoch sind sehr hilfsbereit, immer am Lachen und vor allem immer draußen. Nach etwa einem Monat meint man, alle Erasmus-Studierenden zu kennen, aber sogar am letzten Tag wird man von neuen Gesichtern überrascht.
Jaen ist ein sehr guter Ausgangsort für Reisen durch ganz Spanien, die Busverbindungen sind günstig und führen in jede Stadt, die es zu sehen lohnt. Eine weitaus bessere Alternative ist allerdings BlaBlaCar, da man hiermit meist schneller und günstiger ans Ziel kommt. Auch ESN (vergleichbar mit AKI) bietet geführte Reisen, Tagestouren und Ausflüge für wenig Geld an.
Ein Spanisch-Niveau von B1 ist für den Anfang zu empfehlen, und sobald man sich etwas an den andalusischen Dialekt (Erasmus wird zu Eramu) gewöhnt hat, macht es unglaublich Spaß, mit den Spaniern und anderen Erasmus-lern auf Spanisch beim botellon zu diskutieren, reden und neue Freunde zu finden.