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Land:
Spanien

Universität:
Universidad Politecnica Superior de Gandia

Semester und Studiengang:
4. Semester Bachelor International Management

Aufenthalt:
Sommersemester 2014

Über die Universität:
Die Universität in Gandia ist ein Campus der UPV (Universidad Politecnica Valencia), ein anderer Campus befindet sich in Alcoi.
Der Campus in Gandia ist bezüglich seiner Größe und Familiarität vergleichbar mit der Hochschule Deggendorf.
Das Studienangebot in Englisch ist nicht sehr groß, ich finde es für International Management-Studierende nicht sehr passend, da die zwei besten englischsprachigen Kurse (Business English und Effective Oral Presentations) nicht gewählt werden dürfen. Für mich blieben nur andere englischsprachige Kurse, die nicht sehr viel mit meinem Studium zu tun hatten. Daher entschied ich mich dazu, nur spanischsprachige Kurse und Projekte zu wählen, und war sehr zufrieden damit. Da das Niveau an sich dort niedriger ist, kann man auch mit nicht perfekten Spanischkenntnissen sehr gute Noten erzielen. Zudem kann man Projekte wählen, bei denen man relativ frei in der Themenwahl ist und auch (je nach Umfang) die Anzahl der ECTS-Punkte variieren kann. Auch mit der Organisation verschiedener Festivals und einer Präsentation über die Heimathochschule lassen sich ECTS-Punkte erwerben. Dieses spezielle Kursangebot ist im Sommersemester etwas anders als im Wintersemester. Während im SoSe das Festival of Cultures stattfindet, gibt es im WS die International Food Fair. Anfangs war ich etwas skeptisch und befürchtete, meine 30 ECTS nicht zu schaffen, im Endeffekt war es dann gar kein Problem.
Wer zunächst Bedenken hat, Kurse auf Spanisch zu nehmen, dem kann ich nur sagen, dass es überhaupt kein Problem ist. Viele Prüfungen sind multiple-choice tests, sodass man nicht mal auf Spanisch schreiben muss, und in den anderen hat man die Möglichkeit, die Prüfung auch auf Englisch abzulegen. Ich habe sie auf Spanisch geschrieben und es hat meine Note keinesfalls negativ beeinflusst.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung vor Ort war sehr gut, das International Office hilft einem bei allen Angelegenheiten. Daran, dass alles in Spanien manchmal etwas länger dauern kann, gewöhnt man sich schnell.
Bereits vor der Anreise erhält man einen Mentor, der bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen soll. Meiner war leider nicht sehr aktiv, sodass der Kontakt ziemlich früh abbrach. Aber die anderen Studierenden waren sehr zufrieden mit ihren Mentoren.
Für mich war es letztlich unproblematisch, keinen Mentor zu haben, da die Mitglieder der esn-Organisation in allen Angelegenheiten behilflich sind. Sergio Ortega, der "Mann für alles", hat mir sehr bei der Suche nach einer Unterkunft geholfen. Man muss ihn vor Ankunft kontaktieren und ihm mitteilen, wo und mit welchen Nationalitäten man gerne zusammenleben würde. Da es in der ersten Unterkunft Probleme gab, hat er mir in kürzester Zeit eine andere Wohnung besorgt, und mir sogar meinen Wunsch erfüllt, Spanisch sprechende Mitbewohnerinnen zu haben.
Die meisten Studierenden hatten sich ihre Unterkunft über esn vermitteln lassen. Diese Wohnungen sind recht günstig (ca. 175€ warm für eine relativ große Wohnung), aber die Ausstattung entspricht nicht ganz dem neuesten Stand. Manche Kommilitonen suchten sich selbst eine Wohnung vor Ort, die moderner und besser ist (für den gleichen Preis). Daher würde ich im Nachhinein auch eher vor Ort suchen.
Während des Spanisch-Intensivkurses, der in den zwei Wochen vor dem normalen Semesterstart stattfindet, werden die Teilnehmer in günstigen Hotels untergebracht. Man hat also auch die Zeit, zu der Agentur zu gehen, die alle Apartments in Gandia verwaltet, und sich nach einer Wohnung zu erkundigen, denn im Winter stehen dort sehr viele (Ferien-)Wohnungen leer, man kann also leicht was finden.

Der Weg nach Gandia ist einfach: zunächst Flug nach Valencia, weiter mit der Metro vom Flughafen zum Hauptbahnhof, von dort braucht der Zug eine Stunde nach Gandia. Am Bahnhof in Gandia holte mich Sergio ab.

Tipps:
- Man sollte an dem zweiwöchigen Spanischkurs vor dem offiziellen Semesterstart teilnehmen (wurde mir vom International Office der TH Deggendorf bezahlt), denn so bekommt man nicht nur einen Spanisch-Crashkurs, sondern wird auch sehr gut auf das spanische Leben in den nächsten Monaten vorbereitet, erfährt etwas über die Feste der Spanier und Vieles mehr. Ich empfand den Kurs als sehr hilfreich.
- Seid euch bewusst, dass in Spanien alles etwas anders läuft. Nicht nur die Uhren ticken hier anders, auch die Menschen. Dinge "planen" kann man hier nicht wirklich, und man bekommt sehr oft "tranquilo" oder "manana" zu hören. An die Mentalität konnte ich mich relativ schnell gewöhnen, an die Partyzeiten aber nur bedingt. Während in Deutschland manche Discos um 4 Uhr schließen, geht man dort erst um 4 Uhr weg. In den größeren Städten ist das etwas anders, da geht auch schon ein bisschen früher etwas los.
- Das Leben in Gandia ist sehr von den Erasmus-Studierenden geprägt, mit Austauschstudenten hat man mehr zu tun als mit Spaniern. Daher finde ich es wichtig, auch um Spanisch zu lernen, mit Spanisch sprechenden Studierenden zusammenzuwohnen und Kurse auf Spanisch zu nehmen.
- Im Sommersemester unbedingt am esn Ibiza-Trip teilnehmen! Das war mein persönliches Highlight des Semesters. Esn hat viel dazu beigetragen, dass es ein tolles Semester wurde, nicht zuletzt mit ihren Trips durch Spanien. Gandia liegt perfekt, um viel von Spanien zu sehen, egal ob mit esn oder privat.

Für mich war es ein tolles und abwechslungsreiches Semester, in dem ich mein Spanisch verbessern konnte, viele neue Leute kennengelernt und Vieles gesehen habe. Gandia hat auch mich ein bisschen mehr "tranquila" gemacht.