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Land:
China

Universität:
Hong Kong Polytechnic University (PolyU)

Semester und Studiengang:
4. Semester Bachelor International Management

Aufenthalt:
Sommersemester 2014

Über die Universität:
Für die große Zahl an Studierenden ist der Campus ziemlich kompakt und gut überschaubar gestaltet. Es gibt viele verschiedene Essensangebote, mehrere Mensen und Restaurants. Das Theatre-Restaurant unter dem A-Gebäude ist sehr zu empfehlen und zur Mittagszeit auch günstig, für das was man bekommt.
Die Fächerauswahl ist groß, und solange die Hälfte der Kurse aus der eingeschriebenen Fakultät sind, kann man auch andere Kurse nehmen. Ich hatte z.B. hauptsächlich Management- und Marketing-Kurse, aber auch einen Tourismuskurs.
Bei vielen Austauschstudierenden war es so, dass ihnen erstmal nur vier Kurse (an der THD braucht man im Normalfall mind. 5) zugewiesen wurden, erst auf Nachfrage wird man in weitere Kurse eingeschrieben. Der 5. Kurs war damit keiner der ursprünglich gewählten (aber trotzdem in Ordnung :) )
Ich würde das Niveau der Kurse (deren Code mit 3/4 anfängt) als ähnlich bezeichnen wie in Deggendorf, aber der Arbeitsaufwand ist etwas höher. Fast in jedem Kurs gibt es ein Gruppenprojekt und entweder eine Zwischenprüfung oder ein Einzelprojekt.
Bei den Gruppenprojekten kann man Glück oder Pech mit seinen Teamkollegen haben, wobei Austauschstudierende manchmal auch nicht besser sind als Kantonesen. Man sollte es als Herausforderung sehen; obwohl es manchmal nervenaufreibend ist, lernt man doch was dabei. Und genau um solche Erlebnisse und Erfahrungen gehts im Auslandssemester ja auch.
Die Professoren sind generell sehr nett und hilfreich, wenn Fragen oder Probleme aufkommen, ihr Englisch ist gut bis sehr gut.

Betreuung vor Ort:
So ähnlich wie in Deggendorf gibts auch in Hong Kong ein Buddy-Programm. Meist holen sie einen vom Flughafen ab und bringen einen in die Student Halls etc. Mein Buddy hat mich beim ersten Einkauf unterstützt, was bitter nötig war, weil die meisten Leute dann doch kein so gutes Englisch sprechen. Der Kauf von Bettdecke, Bettbezug und allem, was man direkt am ersten Tag so braucht, ist um vieles einfacher mit Buddy. Für das Bettzeug ist IKEA vermutlich die billigste Adresse, allerdings ist es ein Stück weiter weg.
Die Halls sind die beste und günstigste Wohnvariante in Hong Kong. Die Bewerbung ist total einfach und läuft über die Uni im allgemeinen Bewerbungsprozess. Man lebt dort mit einem Kommilitonen (Austauschi, gleiches Land oder Local kann man sich aussuchen) in einem Zimmer. Das Bad wird mit dem Zimmer nebenan geteilt und ist wie ein Durchgang zwischen den Zimmern. Im Zimmer hat jeder ein Bett, einen Schreibtisch und Schrank, Regal, also massig Platz für alles, was man dabei hat. Das Zimmer ist auch lange nicht so klein, wie man denkt, und solange man keine persönlichen Probleme mit seinem Mitbewohner hat, lässt es sich gut dort leben. Man muss sich eben nur vorher darauf einstellen, dass die Privatsphäre in den fünf Monaten geringer ist als sonst.
Von den Halls ist die Uni in ca. 10 Min. zu Fuß zu erreichen und auch Supermärkte, Restaurants, MTR-Station und alles, was man sonst so braucht, liegt direkt in Gehdistanz.
Zur Orientierung veranstaltet die PolyU am Anfang einen Orientierungstag mit Willkommensfeier, Vorträgen und etwas Essen. Man kann dort Unmengen an neuen Leuten kennenlernen, aber leider gab es keine Campusführung oder Ähnliches, was zur wirklichen Orientierung sinnvoll gewesen wäre.
Zum Eingewöhnen bietet die Uni verschiedene Touren an, u.a. Stadtrundfahrt, Lamma-Island-Wanderung etc.

Tipps:
- Legt euch eine Studenten-Octopuskarte zu; damit könnt ihr in vielen Läden zahlen und MTR und Bus zum halben Preis fahren. Um euch so eine Karte erstellen zu lassen, müsst ihr einen Antrag ausfüllen und mit Passfoto wieder an einer MTR-Station abgeben. Es braucht ca. ein bis zwei Monate, bis die Karte ausgestellt ist, aber zwischenzeitlich erhaltet ihr eine Übergangskarte mit den gleichen Vergünstigungen.
Mit dem MTR-System ist man schnell vertraut und kommt auch fast überall hin. Beschäftigt euch trotzdem mit dem Bussystem, ich hab sehr spät festgestellt, wie viel man von der Stadt vom Bus aus sehen kann.
- Der Weg vom/zum Flughafen ist am einfachsten mit dem Bus A21. Er fährt direkt vom Flughafen nach Hung Hom (Endhaltestelle, bei den Halls). Dann müsst ihr nicht mit dem ganzen Gepäck umsteigen.
- Falls ihr im Sommersemester nach Hong Kong geht, denkt nicht, es sei von Anfang an warm, wir haben noch Winterjacken gebraucht. Abgesehen davon werden die Vorlesungssäle megamäßig heruntergekühlt, egal wie kalt oder warm es draußen ist. Da sitzt man schon mal mit Schal und dicker Jacke da...

Alles in allem ist es auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Man lernt viele neue Leute und eine ganz andere Kultur kennen, was wahnsinnig spannend ist :)

Falls ihr sonst noch was wissen wollt, könnt ihr gern das International Office nach meiner E-Mail-Adresse fragen. Viel Spaß im Ausland! :)