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Land:
Kanada

Universität:
University of Victoria

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Wirtschaftsinformatik

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Der Campus der University of Victoria (Uvic) bietet den über 20.000 Studierenden viel Platz, zahlreiche Bäume, eine große Wiese, eine Wasserfontäne laden im Sommer dazu ein, die Mittagspause draußen zu genießen.
Das Studienangebot der UVic umfasst so gut wie alles, was man sich denken kann. Neben BWL, Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik werden auch Studiengänge wie Medizin, Psychologie, Kunst oder Ozeanologie angeboten. Es ist erlaubt, Kurse aus verschiedenen Bereichen zu wählen. Meiner Meinung nach kann man das Studium nicht mit einem Studium in Deutschland vergleichen, denn in Kanada ist der Aufwand viel höher. Ich hatte beispielsweise im Bereich Computer Science neben den Vorlesungen noch Labs. Hier wird das theoretisch Erlernte praktisch umgesetzt. Neben diesen Labs gibts zusätzlich noch Hausaufgaben, die benotet werden. Jede Woche sind Assignments anzufertigen, Programmierprojekte zu lösen und ein großes Lesepensum zu absolvieren. Dann gibt es noch die Midterms, das sind Prüfungen, die mitten im Semester abgehalten werden. Meistens findet dann aber keine Prüfung mehr am Semesterende statt, was ganz entspannend ist. Die Ansprechpartner sind jederzeit für einen da. Die Menschen in Kanada sind besonders freundlich, man kann immer auch andere Studierende um Hilfe fragen. Bei Problemen wird man nie allein gelassen. Bis zum Semesterende hab ich die Hilfe meiner Ansprechpartnerin aus dem International Office aber nie benötigt.
Bevor das Semester (in der ersten Septemberwoche) beginnt, finden viele Einführungsveranstaltungen statt. Ich empfehle an so vielen wie möglich teilzunehmen, denn da lernt man die Universität gleich besser kennen, und wenn man Glück hat, trifft man vielleicht sogar auf jemanden aus einem seiner Kurse.

Betreuung vor Ort:
Um eine Unterkunft habe ich mich selbst bemüht. Angebote stehen auf den Internetseiten der Uvic, weitere auf Craigslist. Man kann versuchen von Deutschland aus einen Besichtigungstermin zu bekommen, was aber schwierig ist. Die meisten kommen erst nach Victoria, mieten sich für ein paar Tage in ein Hostel ein (das Ocean Island Inn kann ich nur empfehlen; hier lernt man die ersten Tage viele weitere International Students kennen). Die Anreise sollte aber nicht zu knapp geplant sein, wenn man noch kein Zimmer hat. Es gibt zwar viele Angebote, aber mindestens genau so viele Studierende, die eine ordentliche Unterkunft suchen. Man kann sich auch für ein Cluster (jeder hat sein eigenes Zimmer, nur Bad und Küche werden geteilt) oder ein Studentenzimmer an der UVic bewerben.
Bei der Kurswahl hilft einem ein Ansprechpartner der jeweiligen Fakultät.
In Victoria selbst gibt es einiges zu sehen. Auch um die Stadt herum, wo die kanadische Natur beginnt, findet sich immer etwas Neues, was man sich ansehen kann. Nutzt die ersten Wochen eures Aufenthalts, denn ab Oktober schlägt das Wetter um und es regnet die meiste Zeit.
Das Leben in Victoria oder auch in Kanada allgemein ist ein bisschen teurer als in Deutschland. Lebensmittel finde ich im Vergleich zu Deutschland teurer. Aber die Mengen sind in Kanada viel größer, und man kocht für sich alleine. Deshalb reichen Lebensmittel wie Nudeln oder Magarine meistens sehr lange. Das Angebot an Pubs oder Diskotheken ist in Victoria sehr groß. Aber auch hier sind die Preise meiner Meinung nach höher. Da Kanada ein multikulturelles Land ist, findet man auch viele europäische Einflüsse, die das Leben erleichtern. Richtige Probleme sind bei mir nie aufgetreten.

Tipps:
Welche Tipps hab ich für euch?
Sucht euch auf jeden Fall entweder eine WG oder versucht einen Platz in einem Cluster zu erhalten. Auf Dauer alleine zu wohnen mag niemand und schon gar nicht, wenn man neu in einer Stadt ist.
Werdet auf alle Fälle Mitglied in einem der über 200 Clubs der Universität. Empfehlen kann ich hier den Outdoor Club. Dieser macht immer sehr schöne Ausflüge in die Natur, in der Regel schreiben sich hier viele internationale Studenten ein.
Übernehmt euch nicht bei der Anzahl eurer Kurse. Der Arbeitsaufwand ist doch sehr hoch, vor allem im Bereich Computer Science und Engineering. Man will seine Zeit im Ausland ja auch genießen und nicht jedes Wochenende mit Hausaufgaben zu Hause verbringen.

Empfehlenswerte Ausflugsziele: Thetis Lake, Goldsream Park, um sich den Salmon Run im Herbst anzusehen, Tofino ist sehr geeignet zum Surfen, Vancouver, Seattle und wenn ihr mal ein langes Wochenende habt oder während der Reading Breaks Zeit findet, macht einen Ausflug in die Canadian Rocky Mountains.