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Land:
Spanien

Universität:
Universidad Politecnica Superior de Gandia

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Zwischen Mitte und Ende August bin ich nach Gandia gereist, um dort mein Auslandssemester zu absolvieren. Die Zeit beginn mit einem 2-wöchigem Intensiv-Sprachkurs, der von der THD gezahlt wurde und 4 ECTS-Punkte bringt. Abgesehen vom Spanisch-Unterricht wurde auch ein tolles und abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten (Volleyball-/Fußballtuniere, Parties, Salsa-Kurs, kulinarische Abende u.v.m.). An dem Kurs nehmen nicht nur Leute teil, die später am Campus Gandia studieren, sondern auch Studierende, die nach den zwei Wochen nach Valencia zum Studium gehen. So lernt man schon eine Menge neuer Leute kennen, die man auch nach dem Kurs gut in Valencia besuchen kann (und immer einen sicheren Schlafplatz hat).
Gandia bietet ein breites Angebot an Kursen im Bereich Tourismus, sodass für jeden etwas dabei ist. Innerhalb der ersten zwei Wochen besteht die Möglichkeit, die bereits gewählten Kurse zu tauschen. Man kann in die Vorlesungen gehen, mit den Professoren sprechen und sich anschauen, was der Kurs beinhaltet. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man die Kurse wechseln. Ich habe mich überwiegend für Kurse in Spanisch entschieden und einen in Englisch gewählt. Das Englisch-Niveau ist nicht mit dem an deutschen Unis zu vergleichen. Deshalb würde ich hauptsächlich die spanischen Kurse empfehlen. Außerdem sind die Klassen kleiner als in Deggendorf. In meinen Kursen waren jeweils ca. 15-30 Studierende, sodass auch das Verhälnis zu den Professoren viel enger ist und man sich duzt. Auch was die Prüfungen angeht, gibt es Unterschiede zu Deggendorf. Es gibt meist nicht nur eine einzige Prüfung am Semesterende, sondern im Verlauf des Kurses kleinere Teilprüfungen oder auch mal ein Referat.
Oft ist es möglich, die Prüfungen vor Weihnachten zu schreiben, sodass man im Januar nicht wieder zurück nach Gandia muss. Also einfach mal mit den Profs vor Ort reden.

Betreuung vor Ort:
-Zuerst einmal: Entscheidet euch für ein Auslandssemester. Es ist vielleicht nicht immer einfach, aber all die Erfahrungen, die ihr während der Zeit macht, kann euch niemand mehr nehmen. Und ihr werdet es bereuen, falls ihr es nicht absolviert!

Die Unterkunft habe ich bereits von Deutschland aus über die ESN-Organisation gebucht. Das alles läuft über die Agentur "Mare nostrum", die Apartments vermittelt. Ich konnte selbst entscheiden, wo und mit wem ich zusammen wohnen möchte. Meist sind es 3er-WGs mit anderen Austauschstudierenden oder auch Spaniern. Sucht euch spanisch-sprachige Mitbewohner, denn mit den Erasmus-Studierenden sprecht ihr sowieso sehr viel Englisch. Falls mal etwas kaputt gehen sollte in der Wohnung, kann man sich einfach an die Agentur wenden. Meist werden Glühbirnen und sonstige kleine Mängel noch am selben Tag ausgetauscht bzw. behoben.

Das IO hat sich vor Ort und vor der Anreise immer sehr schnell und gut gekümmert. Allerdings muss man damit rechnen, dass zu Beginn des Semesters auch andere Studierende Hilfe brauchen und die Büros dann überfüllt sind; das lässt aber mit der Zeit nach. Insgesamt kann ich mich nicht über die Betreuung vor Ort beschweren, der eigene Organisationsaufwand hielt sich in Grenzen.

Tipps:
- Reist soviel ihr könnt! Vor allem am Anfang, wenn für die Kurse noch nicht so viel zu tun ist, dann bietet es sich an, Spanien und auch Portugal oder Marokko zu erkunden. RyanAir fliegt viele Orte ab Valencia an; auch das Zug- und Fernbusangebot ist sehr groß.
- Nutzt vor allem die ersten zwei Wochen während des Intensiv-Kurses. Ihr werdet nicht nur euer Spanisch aufbessern, sondern sehr viele neue Leute kennen lernen.
- ESN Gandia bietet während des Semester viele Ausflüge, Aktivitäten und auch Reisen für wenig Geld an. Dazu gehören NatureTrips, FoodFair, Parties, Cooking Nights etc.
- Genießt den Sommer! Gandia liegt direkt am Meer. Von der Unterkunft bis zum Meer sind es gerade mal fünf Gehminuten. Der Strand und das Meer sind wunderschön und sauber.
- Seid euch bewusst, dass Gandia keine Großstadt ist. Das hat den Vorteil, dass Unterkunft und das Leben allgemein günstiger sind. Gandia ist in zwei Teile untergliedert: Gandia Playa (Uni, Strand, Unterkunft und auch Hochhaus- und Apartmentkomplexe) und Gandia Pueblo (wo die Einheimischen wohnen und es Gesachäfte etc. gibt). Diese zwei Teile sind per Buslinie verbunden (alle 15 Minuten).
Im Sommer ist Gandia gefüllt mit Touristen, im Winter hingegen kommt es einem teilweise wie ausgestorben vor. Das soll nicht heißen, dass man im Winter keinen Spaß haben kann. Einige Bars und Clubs sind noch geöffnet, und zusammen mit den Erasmus-Studierenden hat man auch so jede Menge Spaß.

Ich würde mich wieder für Gandia entscheiden. Die Nähe zum Meer und die Betreuung vor Ort sind zwei große Pluspunkte, und falls man sich nach Großstadt-Feeling sehnt, liegt Valencia nur 50 Zugminuten entfernt. Da man während des Reisens sowieso in großen Städten ist, ist Gandia zwischendurch eine angenehme Abwechslung. Ich würde sagen: klein, aber fein!