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Land:
Finnland

Universität:
HAMK Valkeakoski

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Die HAMK hat ihren Hauptstandort in Hämeenlinna, wir waren im sehr viel kleineren Standort Valkeakoski (ca. 800 Studierende, 20.000 Einwohner). Das Semester dauert ca. vier Monate und startet am 1. September. Für mein Fach Wirtschaftsingenieurswesen war es anfangs etwas schwer, passende Fächer für die Anerkennung zu finden. Durch Entgegenkommen der Deggendorfer Dozenten war das aber letztlich kein Problem. Die belegten Fächer waren dann weniger anspruchsvoll als erwartet und fanden im kleinen Kreis statt (8-25 Studierende im Kurs). Man muss sehr viele Gruppenarbeiten erledigen, sowohl im Unterricht als auch zuhause. Durch die vielen Assignments während des Semesters hatten wir in keinem der fünf belegten Fächer eine Prüfung am Ende des Semesters.
Zwar ändern sich die Stundenpläne von Woche zu Woche, meist hatten wir aber nur von Montag bis Mittwoch Vorlesungen.

Das gesamte Umfeld war sehr familiär und viel persönlicher als an einer großen Uni. In Valkeakoski wird angeboten: International Business, Automation Engineering und Industrial Management, was meinem Studiengang entspricht.

Die Austauschstudierenden haben einen extra Ansprechpartner, in unserem Fall war das Annina Herala, die sehr hilfsbereit ist und freundlich bei sämtlichen Problemen hilft.

Betreuung vor Ort:
Die ersten beiden Tage des Semesters wurden für Einführungsveranstaltungen genutzt, bei denen wir alles Wissenwerte erfuhren und die Einschreibung und Anmeldung Schritt für Schritt betreut wird.
Während des Semesters werden alle Fragen und Probleme von Annina Herala beantwortet. Zudem gibt es studentische Tutoren, die dich an den ersten Tagen begleiten und gerne weiterhelfen.
Die Unterrichtsunterlagen werden alle in Moodle abgelegt, waren allerdings nicht notwendig.

Die Wohnung im Studentenwohnheim wird zugeteilt, man muss sich nach Ankunft Schlüssel und Vertrag beim Vermieter abholen. Dazu braucht man ein Konto bei einer finnischen Bank, auf das die Kaution eingezahlt wird. Das gestaltete sich leider sehr zeitspielig.

Tipps:
Nach diesem Semester würde ich jedem dazu raten, ein Auslandssemester zu absolvieren. Finnland ist ein sehr schönes Land mit viel Natur und Seen. Wer wirklich in ein außergewöhnliches Land möchte, ist hier genau richtig. Auch die Leute sind sehr nett und wenn man will auch, entgegen allen Vorurteilen, gesprächig.
Zwar ist die Sprache extrem schwer und beinahe unmöglich zu lernen, allerdings ist das Englischniveau allgemein sehr hoch, weshalb die Verständigung kein Problem bereitet.
Durch unseren recht günstig gelegten Stundenplan hatten wir viel Zeit, uns Städte in der 'Umgebung' anzusehen (St. Petersburg, Tallinn, Stockholm, einige Male Helsinki).
Finnland ist ein sehr teueres Land, das betrifft vor allem Alkohol, Fleisch und regionales Gemüse. Deshalb nutzten wir meistens den nicht weit entfernten Lidl, der ähnliche Produkte wie in Deutschland verkauft.
In Valkeakoski selbst ist nicht viel los, allerdings ist Tampere nicht weit entfernt und leicht per Bus zu erreichen.

Da wir drei Studierende aus Deggendorf waren, fuhren wir gemeinsam mit dem Auto nach Finnland. Das dauerte zwar drei Tage, war aber auch ein unvergessliches Erlebnis. Zudem war das Auto vorort natürlich extrem nützlich.

Für Sportinteressierte: Der finnische Fußball ist verglichen mit dem Deutschen sehr schwach. Für den örtliche Zweitligaverein erhielten die Studierenden häufig Freikarten. Viel besser und beliebter ist dagegen Eishockey. Es loht sich ein Spiel anzusehen.
Das Sportangebot der Hochschule ist ausreichend (Fußball, Volleyball, Fitnessraum an der gegenüberliegenden High School).

Auch ein Fahrrad ist sinnvoll aufgrund der doch weiten Entfernungen. Auch dabei hat uns Annina geholfen.