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Land:
Spanien

Universität:
Universidad Antonio de Nebrija, Madrid

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Die Privatuniversität Antonio de Nebrija besitzt zwei Campusses. Der Campus Dehesa de La Villa ist in Madrid, der Campus La Berzosa liegt etwa 30-40 Minuten mit dem Bus im Norden von Madrid. Für Tourismusstudierende werden fast alle Kurse in La Berzosa angboten. Der Campus dort ist sehr schön angelegt, die Vorlesungen finden in der alten Sommerresidenz einer ehemals berühmten und wohlhabenden Familie statt. Insgesamt belebt diesen Campus eine überschaubare Anzahl von Studierenden.
Die spanischen Kommilitonen sind eher unaufgeschlossen gegenüber ihren Mitstudierenden aus aller Welt. Allerdings haben die internationalen Studenten in der Regel ein gutes Verhältnis zueinander. Am Freitag vor Semesterbeginn wurden alle internationalen Studierenden begrüßt und konnten an diesem Tag ihren Stundenplan selbst zusammenstellen. Es kommt vor, dass die vorher bestimmten Kurse nicht stattfinden oder sich Kurse überschneiden. Deshalb hatten wir in den ersten zwei Wochen die Möglichkeit, Kurse anzuschauen, bevor die endgültige Wahl zu treffen war. Ich konnte meinen Studenplan so wählen, dass ich nur an zwei Tagen an den Campus fahren musste. Ich wählte fünf verschieden Fächer mit je 6 ECTS-Punkten, zwei auf Englisch und drei auf Spanisch. Diese Fächer waren sehr zeitintensiv.
Die Endnote setzt sich aus dem Examen Final (50 %), dem Examen Parcial (ca. 20 %), Hausaufgaben, Präsentationen, Projekten und der Anwesenheit (Pflicht!) zusammen. Nach meinem Eindruck ist das Niveau im Unterricht sowie in den Prüfungen akademisch niedriger als an der Heimathochschule. Die Kurse sind mit maximal 25 Teilnehmern sehr klein gehalten, was ein wenig an Schule erinnert.

Betreuung vor Ort:
Hauptansprechpartner für die internationalen Studierenden ist Ana Keller, die Erasmuskoordinatorin heißt Leticia Fernandez Rus. Die beiden kümmern sich sehr gut um die Gaststudierenden und helfen bei Problemen und Nachfragen. Auch die Mehrzahl der Professoren bemüht sich sehr um die Erasmus-Studierenden, sie fragen zum Beispiel nach, ob alles verstanden wurde und zeigen Interesse an den jeweiligen Heimatländern.
Die Universität organisiert Ausflüge in verschiedene spanische Städte und bietet auch Kurse an, die die spanische Kultur näher bringen. Allerdings sind diese meist sehr teuer, vor allem bei den Städtereisen ist es günstiger, den Ausflug selbst zu organisieren. Als teuer empfand ich auch das Sportangebot der Uni.
Mein WG-Zimmer habe ich über das Internet innerhalb einer Woche entdeckt (www.easypiso.com). In Madrid eine Wohnung zu finden, ist überraschend leicht. Ich empfehle jedem, die Wohnungen vor Ort anzuschauen, denn preislich gibt es große Unterschiede. Nach vier Wohnungsbesichtigungen habe ich mich für eine 5-er WG im Stadtviertel Salamanca entschieden.

Tipps:
Zu Beginn habe ich einen zweiwöchigen Sprachkurs mit 6 ECTS-Punkten am Campus Dehesa de La Villa belegt, der von der THD finanziert wurde. Er war sehr hilfreich, um wieder in die spanische Sprache hineinzukommen.

Nehmt euch ein Passfoto und eine Kopie eures Ausweises mit, damit ihr so schnell wie möglich eine Tarjeta Transporte Publico beantragen könnt. (Für den Campus La Berzosa ist die Zone B3 für 52 € bis 23 Jahren notwendig, der Campus Dehesa de La Villa liegt noch in Zone A1). Dafür müsst ihr einen Termin online festlegen. Es ist auch möglich, die Monatskarte direkt online zu beantragen. Hier wird dir die Monatskarte nach ca. zwei Wochen an die gewünschten Adresse geschickt. In der Zeit vor Erhalt der Monatskarte ist das Ticket '10 viajes' nützlich. In der Innenstadt ist das meiste auch sehr gut zu Fuß zu erreichen.

Da der Bus (Linie 611) zur Unversität vom Intercambiador de Moncloa abfährt, empfehle ich dort in der Nähe eine Wohnung zu suchen, da man mit dem Bus auch mindestens noch einmal 30 Minuten zum Campus benötigt. Allerdings rate ich euch auf jeden Fall in Madrid und nicht in der Nähe des nördlich gelegenen Campusgeländes zu wohnen, da Madrid eine tolle Stadt ist und man dort viel entdecken und erleben kann. Zum Shoppen und Weggehen ist Madrid ideal. Allerdings muss man sich in Clubs auf andere Preise als in Deggendorf einstellen (teilweise 15-20 Euro.) Die Metro fährt von 6:00 Uhr bis 1.30 Uhr. Das Nachtbussystem von der Plaza de Cibeles ist sehr gut ausgebaut, auch Taxen stehen überall zur Verfügung.

Empfehlenswert ist außerdem ein Ausflug in die nahegelegenen Städte Toledo, Segovia, Salamanca und Valencia. Madrid als Zentrum Spaniens ist ein sehr guter und vor allem relativ günstiger Ausgangspunkt für Zug-, Bus- und Flugreisen. Die Freizeit sollte man definitiv zum Reisen nutzen. 'Blablacar' ist meist die preiswerteste Möglichkeit, im Inland zu verreisen.