Erfahrungsberichte

alle Länder anzeigen

weitere Erfahrungsberichte für Spanien

Land:
Spanien

Universität:
Universidad Autonoma de Madrid

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Die Universidad Autónoma de Madrid liegt im Norden von Madrid und ist optimal mit den Cercanias (S-Bahn) verbunden. In 25 Minuten gelangt man vom Zentrum zur Uni.
Das International Office für die ganze Uni und das für deine Fakultät zuständige helfen immer gerne weiter, man kann sie mit den kleinsten Fragen belästigen. Es gibt wirklich nichts, wobei das liebe IO-Team dir nicht weiterhelfen kann.
Die Vorlesungen in Spanien sind ganz anders gestaltet als in Deutschland. Oft kommt man sich vor wie in die Schulzeit zurückversetzt, da die Kursgruppen recht klein sind und meist nicht mehr als 40 Teilnehmer zählen. Auch besteht für die meisten Kurse Anwesenheitspflicht, und man hat viele Aufgaben neben den Vorlesungen zu erledigen. Das Arbeitspensum ist enorm und nicht mit Deutschland zu vergleichen, wobei ich das Niveau nicht unbedingt als höher einstufen würde. Ich hatte beispielsweise einen Kurs, in dem nur fünf Studierende waren, also wirklich ganz anders als an der THD.

Die UAM hat ein eigenes Erasmus-Team (ESN), es besteht aus einheimischen Studierenden, die eine Vielzahl von Aktivitäten organisieren. Wenn man will, kann man jeden einzelnen Tag der Woche etwas mit anderen Erasmus-Studierenden unternehmen und so auch schnell Kontakte knüpfen. Im ESN-Büro kann man sich einen ESN-Ausweis für 5€ erstellen lassen, der vor allem in finanzieller Hinsicht nützlich ist. Verschiedene Geschäfte, Bars, Museen usw. bieten eine Vergünstigung bei Vorlage der Karte an. Durch die Uni bzw. das ESN-Team wurden auch viele Reisen organisiert, sowohl Tagestrips als auch Wochenendreisen. Ich selbst bin mit ESN nach Toledo und nach Valencia gefahren, der Vorteil dieser Reisen ist der billige Preis und der Eintritt in viele Discos mit einem Getränkegutschein, der Nachteil: man ist sehr gebunden und meist mit einer großen Gruppe unterwegs, die Kultur bleibt mehr oder weniger auf der Strecke.

Betreuung vor Ort:
Zur Vorbereitung gehört, das Learning Agreement zu erstellen und somit schon einmal ein kleine Kurs-Vorauswahl zu treffen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Kurse der Heimatuni sich einigermaßen mit denen der Auslandsuni decken, sodass größtmögliche Anrechnung erfolgen kann. Dies überprüft ihr am besten mit der Kursbeschreibung und dem Professor zusammen. Steht die Vorauswahl, ist ein großer Schritt getan. Dann solltet ihr euch über die Finanzierung informieren, Flug buchen usw. Eine Wohnungssuche vorab würde ich weniger empfehlen.

Circa eine Woche vor Semesterbeginn musste ich meine Kurse noch einmal online wählen, hier gilt das first come, first save-Prinzip, also wenn man unbedingt einen bestimmten Kurs belegen möchte, dann sollte man sich sputen. Besonders die internationalen Kurse auf Englisch waren sehr schnell voll. Höchstwahrscheinlich muss man auch noch einmal die Vorwahl der Kurse ändern und somit auch das Learning Agreement. Mit der endgültigen Änderung des Agreements würde ich aber bis Ende Oktober warten, da man noch Kurse in den ersten zwei Wochen wechseln kann. Das International Office vor Ort war mir eine sehr große Hilfe und hat stets geduldig jede Frage beantwortet.

Tipps:
Da ich vor Start des Semesters noch einen zwei-wöchigen Sprachkurs (von der Uni gefördert) machte, hatte ich genügend Zeit mir eine Wohnung bzw. ein WG-Zimmer zu suchen. In Madrid und soweit ich weiß in ganz Spanien ist es relativ einfach kurzfristig eine Unterkunft für ein Semester zu finden (Internetseiten für die Suche: z.B. www.idealista.es oder www.pisocompartido.es). Ich empfehle euch wirklich, die Wohnung vorab zu besichtigen und auf einen Mietvertrag zu bestehen. Da es im Sommer in Spanien sehr heiß ist, haben viele Wohnungen keine Heizung, was im Winter natürlich ein großer Nachteil ist. Also packt euch entweder eine Wärmflasche ein oder achtet auf eine Heizung. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass sich viele, viele, viele Austauschstudierende in Madrid aufhalten, man höchstwahrscheinlich in einer internationalen WG leben wird und sich auf unterschiedliche Hygienevorstellungen einstellen sollte...

Das Leben in Madrid ist relativ teuer, insbesondere im Vergleich zu kleineren Städten in Spanien. Die kostenlosen Tapas zu einem kleinen Bierchen gibt es hier kaum, auch die Essenspreise sind relativ hoch, ebenso der Eintritt in die Clubs der Stadt, auch wenn sie meist mit einem Getränkegutschein verbunden sind. Kauft man sich so ein Getränk im Club, zahlt man schon an die 12 Euro, wenn nicht mehr.
WG-Zimmer kann man mit viel Glück ab 300 Euro bekommen, aber bei so einem niedrigen Preis muss man mit einem relativ kleinen Zimmer rechnen. Ich würde sagen, der Durchschnittspreis liegt zwischen 350-400€. Das Abono mensual (Monatskarte) für Bus, Cercanias (S-Bahn) und Metro kostet für Nutzer unter 23 Jahren 35€, ab 23 Jahren 65€. Pro Monat muss man mit 800 - 900 € rechnen.