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Land:
USA

Universität:
California State University, East Bay (CSUEB)

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Betriebswirtschaft

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Mein Auslandsaufenthalt erstreckte sich von Anfang September 2014 bis Mitte Dezember 2014 und spielte sich in Hayward (Kalifornien) ab. Dort verbrachte ich ein Quarter an der California State University, East Bay (CSUEB).
Da viele Universitäten in den USA privat sind, gibt es große Unterschiede von Universität zu Universität. So entscheiden z.B. an der CSUEB die jeweiligen Departments (Fakultäten) darüber, ob ein Kurs belegt werden kann. Der Professor hat hier keinerlei Einfluss - was bei anderen Universitäten komplett anders ist. Das Class-Crashing war daher ein kleiner Kampf mit der dortigen Bürokratie, jedoch bin ich letztendlich in meine Wunschkurse gekommen.

Die CSUEB ist eine sehr gepflegte und schön gelegene Universität, aus dem 2. Stock der Bibliothek kann man so nebenbei den Blick auf den Sonnenuntergang über der San Francisco-Bucht genießen. Solche Momente sind definitiv keine Faktoren, die in die Auswahl der richtigen Universität einfließen, jedoch Augenblicke, die man das ganze Leben nicht mehr vergessen wird.

Nebst einem kostenlosen Sportkurs habe ich drei andere Fächer belegt, und zwar Marketing Principles, Information Technology Management und Financial Management. Alle drei haben mich persönlich und bildungsmäßig extrem weitergebracht. Mit ein Grund dafür ist die Umgebung der Universität, zu der in jedem Fach immer wieder Bezug genommen wurde. Der komplette Marketing-Kurs handelte von Beispielen und Firmen aus der Bay Area bzw. dem Silicon Valley. Dies ist nicht nur sinnvoll, sondern auch überaus interessant, denn es wurden Unternehmen wie Apple, HP, Tesla, IBM, Google, Facebook usw. behandelt. Nicht nur der Unterricht brachte diese Firmen und deren Konzepte näher, sondern man hat auch die Möglichkeit, deren Headquarters persönlich zu besuchen nach gerade mal dreiminütiger Autofahrt.

Betreuung vor Ort:
Der Bewerbungsprozess lief über die College Contact GmbH ab, was die Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt sehr erleichtert. Durch Checklisten, Berichte und hilfreiche E-Mails der CC-Mitarbeiter werden Bewerbung und Botschaftstermin unterstützt. Auch bei der Fächerwahl und Wohnungssuche versuchte CC zu helfen. Ich konnte Syllabi von Wunschkursen anfordern und bekam Tipps und Kontaktinformationen zur Wohnungssuche. Viele nützliche Informationen vermitteln zudem die Erfahrungsberichte und der direkte Kontakt zu ehemaligen Studierenden.
Als Ansprechpartner an der Universität dient das American-Language-Program-Center (ALP). Neben der Einführung am ersten Tag und diversen "Fun-Trips“ versucht das ALP für jegliche Probleme kompetent Lösungen zu finden. Weiters kann man als ALP-Student kostenlos einen Sportkurs nach Wahl belegen. Dies ist nicht nur eine gute Alternative zum kostenpflichtigen Fitness-Studio auf dem Universitätsgelände, sondern auch perfekt, um Kontakte zu Amerikanern herzustellen und Freundschaften zu knüpfen.

Meine Unterkunft habe ich mit einem Studienfreund von zu Hause aus organisiert. Wir haben in einem 1Bed1Bathroom Apartment (Creekwood Apartments) gewohnt, welches neu renoviert war. Als nachteilig empfand ich den hohen Mietpreis, der mit der kurzen Mietdauer von drei Monaten begründet wurde. Zurückblickend war dies dennoch die richtige Wahl. Die Wohnung lag ziemlich zentral in Hayward Downtown und zugleich nah zum Bus-Stop des kostenlosen Hochschul-Shuttle-Buses. Dies war letztendlich der Punkt, weshalb wir uns gegen einen Autokauf entschieden haben.

Tipps:
Zum amerikanischen Studien-System lässt sich sagen, dass es definitiv anders ist als das deutsche. In der Vorbereitungsphase auf das Auslandssemester hörte ich immer wieder, dass die Prüfungen in den USA sehr einfach wären und somit gute Noten leicht zu erreichen wären, was im Rückblick jedoch nur teilweise stimmt. Vergleicht man eine deutsche Prüfung mit einer amerikanischen, ist es definitiv schwieriger in der deutschen Prüfung eine bessere Note zu erreichen. Dafür ist die Workload während des Semesters in den USA um ein Vielfaches höher. Die Gesamtnote setzt sich aus Vorträgen, Mitarbeitsnoten, Aufsätzen, Hausaufgaben, Online-Tests, Zwischenprüfungen und einem Abschlusstest zusammen. Während Studierende in Deutschland in der Woche eine Vorlesung ohne Anwesenheitspflicht besuchen, müssen Studierende in den USA bei zwei zweistündigen Vorlesungen anwesend sein und in der Freizeit diverse Aufgaben erledigen.

Abschließend muss ich sagen, dass die USA und speziell Kalifornien traumhaft sind. Nicht nur die Landschaft beeindruckt, auch der dortige Lebensstil ist fantastisch. Das Auslandssemester hat mich persönlich unheimlich weitergebracht: in sprachlicher Hinsicht, aber auch was die Allgemeinbildung und die Entwicklung der Persönlichkeit betrifft. Der Aufenthalt in Hayward und das Studium an der CSUEB waren ein voller Erfolg. Falls ich nochmals die Möglichkeit hätte dort zu studieren, würde ich es wieder genau so machen, lediglich etwas länger.