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Land:
Spanien

Universität:
Universitat Autonoma de Barcelona (UAB)

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Die Escolar Universitaria de Turisme i Direccio Hotelera ist eine private Universität, die zur staatlichen Universitat Autónoma de Barcelona (UAB) gehört. Der Campus befindet sich in dem kleinen Ort Bellaterra, der ca. eine Stunde mit dem Zug vom Zentrum Barcelonas entfernt liegt.
Die Kurse sind relativ klein (zwischen 30 und 60 Studierende), sodass eine vertraute Atmosphäre herrscht. In meinen Kursen waren auch immer sehr viele andere Austauschstudierende, zu denen ich im Laufe des Semesters gute Freundschaften aufbauen konnte.
Die meisten Professoren sind sehr hilfsbereit, jedoch ist es trotzdem nicht immer leicht, ihnen im Unterricht zu folgen und sich entsprechend einzubringen.
Aus dem guten Angebot an Kursen belegte ich sechs (drei auf Englisch sowie drei auf Spanisch), die ich mir auch in Deggendorf anrechnen lassen kann. An der Universität gab es so gut wie keine Probleme mit Catalan, denn alle Kurse wurden auch in der angegebenen Sprache gehalten.
Die Prüfungen sind in fast allen Fächern so aufgebaut, dass man entweder während des Semesters kleine Tests, Hausaufgaben, Präsentationen, Essays oder Ähnliches schreibt und dann im Dezember nur noch eine weitere Prüfung hat, oder man schreibt im Januar die "offizielle" Endprüfung über das komplette Semester (die man im übrigen auch schreiben kann, wenn man die Prüfung im Dezember nicht bestanden hat). An sich ist dieses System gut, da man nicht alles auf einmal lernen muss, allerdings sind die Hausaufgaben und Essays oft zeitaufwändiger als man denkt.

Betreuung vor Ort:
Der Ansprechpartner für Austauschstudierende ist Albert Vancells, er ist sehr hilfsbereit und für alle Fragen offen.
Zu Beginn gab es gleich eine Welcome Week mit vielen Informationen und Unternehmungen, um die Universität und die Stadt besser kennenzulernen, nur leider konnten wir an dieser kaum teilnehmen, da sie sich mit unseren Unterrichtsstunden überschnitt.
Auch während des Semesters wurden verschiedene Ausflüge in andere Städte vom ERASMUS-Büro der UAB angeboten, der Preis von je 10€ ist natürlich unschlagbar.
Meine Wohnung hab ich bereits von Deutschland aus über www.rentroombarcelona.com gefunden und war sehr zufrieden. Meine sehr internationale 6er WG lag sehr zentral in der Carrer de Balmes, nur etwa 10 Minuten zu Fuß vom Pl. Catalunya und den Ramblas entfernt. Die Lage ist optimal, nahe bei Metro-Stationen dem Zentrum. Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten gab es auch sehr viele in unmittelbarer Nähe.
Man sollte allerdings vorsichtig sein bei der Wohnungssuche, denn man wird schnell übers Ohr gehauen und bekommt kleine und schäbige Wohnungen für Wucherpreise angeboten.
Leider sind die Winter in Spanien nicht so angenehm, es gibt hauptsächlich Altbauten in Barcelona mit dünnen Wänden und nicht isolierten Fenstern. Die Räume kühlen trotz der oft noch angenehmen Außentemperaturen sehr stark aus. Richtige Heizungen gibt es meistens nicht und die kleinen Heizöfen verbrauchen sehr viel Strom, daher war es die meiste Zeit in der Wohnung kälter als im Freien.

Tipps:
Trotz der weiten Entfernung zur UAB würde ich jedem empfehlen, nicht in das Studentenwohnheim direkt an der Uni zu ziehen, sondern sich eine Wohnung in der Stadt zu suchen. So lernt man Barcelona viel besser kennen und sieht mit Sicherheit auch Dinge, die man anders nicht gesehen hätte. Ich konnte mich sehr kurzfristig zu Unternehmungen entscheiden, ohne vorher eine Stunde in die Stadt zu fahren.
Für den Weg zur Uni sollte man sich am besten ein Drei-Monatsticket für zwei Zonen kaufen (die UAB liegt schon in der 2. Zone). Mit dem kann man dann 90 Tage sowohl unbegrenzt oft Bahn als auch Metro und Bus fahren.
Ich habe es keine Sekunde lang bereut, mein Auslandssemester in Barcelona verbracht zu haben. Die Stadt ist einfach wunderbar und man kann so viele unglaubliche Erfahrungen sammeln und Freundschaften knüpfen, die ich jetzt auf keinen Fall mehr missen möchte. Es war sehr interessant, die Kultur und Mentalität der Einheimischen kennen lernen zu dürfen, auch wenn sich diese sehr vom Rest Spaniens unterscheidet.