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Land:
Malta

Universität:
MCAST

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Elektro- und Informationstechnik

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Während meines Auslandssemsters besuchte ich das Malta College of Arts, Science and Technology (MCAST) im 3. Semester meines B. Eng.-Studiums für Elektrotechnik. Die Kurse waren inhaltlich sehr anspruchsvoll, weil das College seine Lehrveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut in Deutschland erarbeitet hat. Die Kurse sind sehr Praxis-orientiert, was ich persönlich als angenehm empfand. Die Teilnehmerzahl liegt im Schnitt bei ca. 18 Kommilitonen, was für das gegenseitige Kennenlernen sehr von Vorteil ist. Ich habe mich schnell integriert gefühlt, auch dank der überragenden Gastfreundschaft der Malteser. Jedoch neigen die Malteser dazu, in ihre Muttersprache zu wechseln. Wenn man sich aber einbringt, unterhalten sie sich wieder in Englisch bzw. erklären den vermissten Inhalt.
Das Semester beginnt Anfang Oktober und endet Ende Januar, also ähnlich wie in Deutschland. Das Bewertungssystem sieht für jeden Kurs eine Hausarbeit (Home Assignment) sowie eine Prüfung (TCA: Time constrained assignment) vor, welche 50:50 in die Endnote eingehen.

Die Fakultät für Elektrotechnik kann man sich wie eine Schule vorstellen. Die Vorlesungsräume sind eigentlich Klassenräume und die Beziehung zwischen Professoren und Studierenden ist sehr viel familiärer als man das in Deutschland gewohnt ist. (Chit Chat über das vergangene Wochenende usw.)

Betreuung vor Ort:
Über die Menschen kann man nur positives sagen. Die Malteser sind sehr hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend. (Es ist keine Seltenheit, dass im Bus plötzlich drei Personen aufstehen und einem älteren Mann oder einer Frau ihren Platz anbieten.)
Auf Malta leben sehr viele Italiener, Spanier, Franzosen, Griechen, Briten usw. Also lernt man nicht nur die maltesische Kultur kennen.
Die Dozenten und der Direktor sind super hilfsbereit. Eventuelle Missverständnisse oder Probleme müssen nur kommuniziert werden. Die Labore und Klassenräume sind etwas in die Jahre geraten, aber Alles erfüllt seinen Zweck und ist vorhanden.

Tipps:
Malta gilt als der Diving spot in Europa. Wer sich also dafür begeistern kann, dem kann ich nur empfehlen, seinen Tauchschein zu machen und die Insel auch vom Wasser aus zu erkunden. Ich habe zwei Taucherscheine im Diving Centre in Sliema (Dive Systems) gemacht und war durch und durch beeindruckt: Super Team, gleich der erste Dive ist im Meer und später kann man zahlreiche Schiffwracks erkunden.

Bei der Wohnungssuche gibt es viele Facebook-Gruppen, die faire Angebote posten. Immobilienagenturen zur Wohnungssuche zu beauftragen ist für einen fünfmonatigen Aufenthalt nicht rentabel, weil die Mieten für einen kurzen Mietzeitraum bis sechs Monate (short let) einfach nur unverschämt sind.

Im Studiengang Elektrotechnik arbeitet man viel mit der Software Matlab und Proteus. Wer möchte, kann sich im Vorfeld schon etwas damit anfreunden.

Insgesamt fehlt es auf Malta an nichts. Die kleinen Supermärkte an jeder Ecke und die Obst- und Gemüse-Drinks empfand ich als sehr praktisch. Die Früchte, die meist aus Süditalien importiert werden, sind viel leckerer als man es von Deutschland gewöhnt ist.

Wenn man nach Malta reist, sollte man sich im Klaren sein, dass Deutschland einen sehr hohen Standard an Ordnung und Sauberkeit hat. Wer diesen nicht missen möchte, sollte wohl in DTL bleiben. Wer jedoch ein paar Kompromisse eingehen kann, wird sich in Malta wohl fühlen.