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Land:
Belgien

Universität:
Artevelde Hogeschool Gent

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Betriebswirtschaft

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Ich verbrachte mein 5. Semester in der Stadt Gent in Belgien. Die Universität bzw. Hochschule (Artevelde Hogeschool Gent) ist von der Größe und Struktur vergleichbar mit der TH Deggendorf. Man kann sich relativ schnell an die Abläufe gewöhnen und es gibt jederzeit Unterstützung von den Professoren oder Mitarbeitern an der Hochschule.
Man sollte sich definitiv bewusst sein, dass während des Semesters deutlich mehr Aufwand nötig ist, um die Kurse zu bestehen. Es fallen einige Assignments und Präsentationen an; fast jede Woche war etwas vorzubereiten. Dadurch wird der Unterricht jedoch auch meistens recht interessant gestaltet. Hat man sich auf diese Arbeitsweise eingestellt, sind diese Präsentationen und Arbeiten vor allem für deutsche Studierende gut zu meistern. Am Ende sind dementsprechend die Examen nicht mehr ganz so stark gewichtet. Teilweise wurden bereits über 50% der Note vorher durch die erbrachten Leistungen abgedeckt. Die Prüfungen haben im Vergleich zur TH in Deggendorf ein nicht ganz so hohes Niveau. Trotzdem ist es relativ schwierig, sehr gute Noten zu erreichen. Das Punktesystem geht von 0-20. 18-20 Punkte sind quasi nicht zu erreichen. Des Weiteren ist meines Erachtens die Umrechnung zum deutschen Notensystem nicht gelungen, da ein Punkt im Examen teilweise bereits einen Notensprung von 0,6 in der Endnote ausmachen kann.

Das Studienangebot ist in Ordnung. Wenn man sich einige Stunden mit den Kursen auseinandersetzt, kommt man auch auf ein akzeptables Learning Agreement. Dennoch ist es schwierig, genau übereinstimmende Fächer zu finden. Ich kann die Hochschule vor allem für Studierende mit dem Schwerpunkt Marketing empfehlen. Da gibt es einige Lehrveranstaltungen zur Auswahl.

Betreuung vor Ort:
Die Ansprechpartner an der Hochschule waren sehr zuvorkommend und sehr schnell zu erreichen. Das ist wirklich super gelöst. Jegliches Problem wurde schnellstmöglich gelöst. Probleme gab es vor allem bei der Anrechnung des Learning Agreements von Seiten der THD, der Kontakt zum verantwortlichen Dozenten gestaltete sich nicht ganz einfach. Wobei ich sagen muss, dass die Betreuung durch Antonia Gruber vom International Office der THD einwandfrei klappte.
Da ich in einem Studentenwohnheim untergekommen bin, war der organisatorische Aufwand relativ gering. Ein Studentenwohnheim (in meinem Fall Bagattenhuis) kann ich definitv weiterempfehlen. Ich fand schnell Kontakt zu Studienkollegen aus aller Welt, und es entstanden richtig gute Freundschaften. Aber auch Kommilitonen in Wohnungen oder WGs habe durchwegs gute Erfahrungen mit ihrer Unterkunft gemacht. Diese sind oft etwas billiger und meistens auch sauberer als Studentenwohnheime. Wichtig ist nur, dass die Wohnung nahe zum Zentrum und zur Hochschule liegt, dann kann man alles bequem zu Fuß erreichen. Ich würde wahrscheinlich wieder in ein Studentenwohnheim ziehen, aber das ist wohl Geschmacksache.
Das Studentenwohnheim habe ich über die Website der Artevelde Hogeschool Gent gefunden. Man muss sich rechtzeitig anmelden, dann ist es relativ sicher, eine Zusage zu bekommen. Alle Stundentenwohnheime unterscheiden sich ein bisschen, sind aber auch alle in Ordnung. Bei Fragen dazu, kannst du dich gern bei mir melden. :)

Tipps:
Für mich war die Zeit in Belgien super schön. Ich habe es nie bereut in diese wunderschöne Stadt, mit den vielen gemütlichen Bars und tollen Reisemöglichkeiten zu ziehen. Womit ich auch schon bei meinen Tipps wäre. Plant definitiv etwas Zeit zum Reisen ein. Paris, London und Amsterdam sind Städte, die in ca. 2-4 Stunden mit dem Zug oder Bus zu erreichen sind. Aber auch in Belgien gibt es einige Städte, die man gesehen haben muss. So habe ich Brüssel, Antwerpen, Brügge und natürlich die Nordsee besucht.
Wer unter der Woche feiern will, sollte nach Overpoort gehen(in der Nähe der Hochschule). Dort gibt es um die 10-15 Bars und kleine Nachtclubs, in denen eigentlich von Montag bis Donnerstag eine Menge geboten ist. Freitags gibt es sogenannte Erasmus-Parties, die eigentlich immer einen Besuch sind. :)
Belgien hat mich in den meisten Dingen sehr positiv überrascht, und ich kann jedem ein Studium in Gent mit gutem Gewissen empfehlen.