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Land:
Mexiko

Universität:
Universidad del Valle de Atemajac, Guadalajara

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Die UNIVA ist eine private, katholische Universität mit Ablegern in mehreren Städten in Mexiko. Da die Studiengebühren für Mexikaner relativ hoch sind (für Studierende von den Partnerhochschulen fallen diese nicht an), findet man dort vor allem Studierende "aus gutem Hause".
Die Uni liegt außerhalb von Guadalajara im Vorort Zapopan, der jedoch nahtlos in die Fünfmillionenstadt übergeht.
An der UNIVA ist das Studienjahr in Cuatrimester eingeteilt. Ich habe wohl die beste Zeit von September bis Dezember erwischt. In diesen Abschnitt fallen diverse Feiertage sowie die "Semana UNIVA", eine Woche mit Sportangeboten, Vorträgen, Diskussionsforen für alle Interessierten.
Da es eine relativ große Universität ist, ist die Fächerpalette sehr breit. Es gilt Anwesenheitspflicht, die, je nach Professor, mehr oder weniger streng gehandhabt wird. Offiziell darf man zwei Doppelstunden fehlen und wird beim dritten Fehlen vom Kurs ausgeschlossen.
Grundsätzlich muss man sich darauf einstellen, dass inhaltlich zwar nicht viel verlangt wird, jedoch teilweise umfangreiche Hausaufgaben aufgegeben werden, die später zu einem geringen Teil in die Note einfließen. Pro Fach sind drei Zwischenprüfungen, sog. Parciales zu schreiben, die am Ende in die Gesamtnote (Notenskala von 1 bis 10) einfließen.
Grundsätzlich duzt man seine Professoren und dementsprechend locker ist die Atmosphäre während des Unterrichts.
Die Koordinatorin für die Austauschstudierenden, Alicia Rua, ist sehr hilfsbereit und organisiert ab und zu auch Ausflüge, wenn das von der Gruppe gewünscht ist.

Betreuung vor Ort:
Grundsätzlich wird man als Ausländer sehr herzlich aufgenommen und betreut. Nicht nur die Professoren und das Uni-Personal sind äußerst hilfsbereit. Auch die mexikanischen Kommilitonen bieten ungefragt Hilfe an. Hierbei ist jedoch ein gutes Spanisch nützlich, da das Englisch der Mexikaner oft etwas dürftig ausfällt.
Die UNIVA bietet Unterkunft und Verpflegung nur bei Gastfamilien in der näheren Umgebung der Uni an. Wenn man wie ich lieber etwas Eigenes suchen möchte, empfehle ich Facebookgruppen für die Suche. Man sollte hierbei darauf achten, dass man nicht umbedingt lange Strecken zur Uni zurücklegen muss, da der Unterricht schon um 7.15 Uhr morgens beginnt.
Es werden auch von Jugendreiseagenturen (Conexion, Integrate) Studentenhäuser angeboten. Diese werden aber vornehmlich von Ausländern bewohnt und sind im Vergleich sehr teuer. Man hat meiner Meinung nach mehr davon, allein mit Einheimischen zusammenzuleben. Privat vermietete Zimmer oder Wohnungen sollten zwischen 2000 und 4000 Pesos liegen (etwa bis 230 €). Ich habe meine Unterkunft privat über eine mexikanische Freundin erhalten und war sehr zufrieden.

Tipps:
Die Mexikaner sind ein äußerst gastfreundliches Volk, feiern gern und ausgelassen und sind sehr interessiert daran, mit Europäern ins Gespräch zu kommen. Hier ist es wichtig, sich von der deutschen Distanziertheit zu lösen und auf die andere Mentalität einzulassen. So entstehen in kürzester Zeit viele Freundschaften und man lernt Land und Leute am besten kennen.
Wochenenden und freie Tage sollten auf jeden Fall dazu genutzt werden, im Land herum zukommen. In Ferienzeiten kann man sich von der Koordinatorin eine Constancia de periodo vacacional austellen lassen, mit der man Langstreckenbusfahrten 50 Prozent billiger bekommt. Das Fernbusnetz ist hervorragend ausgebaut, die Busse sind sehr bequem.

Man sollte auf jeden Fall alles probieren, was einem die Einheimischen zum Essen vorsetzen. Vorsicht scharf!
Achtung: Punktlichkeit und Verbindlichkeit bei Abmachungen haben in Mexiko einen komplett anderen Stellenwert als hier:)

Zur Sicherheitslage in Mexiko:
Zuerst ist zu sagen, dass Mexiko einen deutlich schlechteren Ruf hat als es verdient. Natürlich ist es ein Dritteweltland mit hoher Kriminalität und vielen Konflikten und dementsprechend sind bestimmte Gebiete klar zu meiden. Hierzu am besten bei den Einheimischen nachfragen.
Grundsätzlich gilt:
- Nachts nur in absolut sicheren Gegenden (allein) auf der Straße sein.
- Vor allem die Zentren der großen Städte sind spätestens ab 22 Uhr zu meiden.
- Taxis am besten per Telefon oder Handyapp (EasyTaxi) zum Haus bestellen.
- Nicht übermäßig viel Bargeld mit sich führen, wenn möglich in kleineren Scheinen, und nicht in der Öffentlichkeit herumzeigen.
- Das Mobiltelefon im Zweifelsfall lieber in der Tasche lassen.
Es ist auch in Mexiko wie in jedem anderen Teil der Welt. Hält man sich eher unauffällig in der Öffentlichkeit und befolgt ein paar Grundregeln, sollte man keine Probleme bekommen.

Ich bestärke alle, die mit dem Gedanken spielen, nach Mexiko zu gehen, denn: Como Mexico no hay dos.