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Land:
Aruba

Universität:
University of Aruba

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Die University of Aruba ist mit rund 700 Studierenden eine kleine Universität. Es gibt vier Fakultäten: Law, Finance, Hospitality and Tourism Management und Arts and Science. Die Kurse sind eher klein (15 bis 20 Teilnehmer). Auf Anwesenheit und Mitarbeit wird viel Wert gelegt, daher wurde unsere deutsche Pünktlichkeit sehr geschätzt. Der Vorlesungsstil erinnert an die Schulzeit. Neben der Mitarbeit werden auch Gruppenarbeiten, Präsentationen und angekündigte Quizzes benotet. Im Oktober stehen die Midterms und im Dezember schließlich die Finals an. Ich hatte drei Vorlesungstage pro Woche. Allerdings bedarf es zusätzlich einer Vor- bzw. Nachbereitung des Unterrichtsstoffs, um optimal auf alle Leistungsnachweise vorbereitet zu sein. Gruppenarbeiten mit den arubanischen Kommilitonen stellen oft eine Herausforderung dar, da sie auf Grund ihres Lebensstils alles etwas locker angehen lassen. Leider zeigen sie oft auch wenig Interesse an gemeinsamen Projekten.
Die Fakultät Hospitality and Tourism hält alle Lehrveranstaltungen auf Englisch. Ich besuchte die Kurse Cruise Line Management (Anrechnung als AWP-Fach in Deggendorf), Sustainable Tourism (FWP), Tourism Leadership (Unternehmensführung), Human Ressource Training and Development (Fallstudienprojekte) sowie Englisch und Spanisch. Somit hatte ich Kurse mit den Freshmen, Juniors und auch den Seniors. Sustainable Tourism wurde von einem amerikanischen Gastprofessor gelesen und war sehr interessant. Allgemein ist den Professoren der University of Aruba ein Bezug zur Praxis wichtig. So wurden zahlreiche Manager eingeladen und hielten Gastvorträge. Zudem besuchten wir im Rahmen der Vorlesung Cruise Line Management ein Kreuzfahrtschiff und durften auch an der "Leading Sustainable Tourism in Latin America and the Caribbean"-Konferenz teilnehmen, zu der auch der Prime Minister geladen war.

Betreuung vor Ort:
Für die offizielle Immatrikulation und das Visum fordert die University of Aruba zahlreiche Dokumente. Unglücklicherweise gingen diese auf dem Postweg verloren, sodass wir sie ein zweites Mal losschicken mussten, sie nicht mehr rechtzeitig ankamen und wir ohne Visum einreisten, was jedoch kein Problem darstellte. Der E-Mail-Kontakt mit Aruba gestaltete sich anfangs zäh, die meisten unserer Mails wurden - wenn überhaupt - erst nach Wochen beantwortet. Umso überraschter waren wir, als sich herausstellte, dass Charisse Hoen, die den ersten Kontakt herstellt und für die Austauschstudierenden zuständig ist, eine überaus nette Frau ist, die ein offenes Ohr für alle Anliegen hat und sich sehr engagiert. So erreichte sie auch, dass wir die Gebühren für das Visum, das uns bis zum Ende unseres Aufenthalts nicht ausgestellt wurde, zurück erhielten. Wir wurden von Charisse auch immer wieder zu Events, zum Beispiel einem Spielewettbewerb am Strand oder einem von der Uni angebotenen Yoga-Kurs, eingeladen und hatten Spaß dabei.

Da die Arubaner alles etwas gelassener als die meisten Deutschen angehen, mussten wir oft nachhacken, um Dokumente zu bekommen oder Noten zu erfahren und Geduld zeigen. Der Dekan Mr. John Wardlaw holte uns bei unserer Ankunft persönlich vom Flughafen ab und zeigte uns die Insel. Anschließend brachte er uns zu unserer Unterkunft, dem Perle d'Or, das von der University of Aruba angepriesen wurde. Allerdings stellte sich heraus, dass weder anständige Kochmöglichkeiten, noch Waschmaschinen vorhanden waren und die sehr schlechte W-LAN-Verbindung zu wünschen übrig ließ. Zudem mangelte es an Hygiene, es kreuzten gar Kakerlaken auf. Vor dem Perle d'Or lauerten oft wilde Straßenhunde, die ab und zu versuchten, einen anzufallen. Die Miete im Einzelzimmer kostet umgerechnet ca. 400 Euro pro Monat. Insgesamt kann ich Perle d'Or auf keinen Fall empfehlen! Zwei niederländische Kommilitonen kamen im "Blue Village" unter und waren zufrieden damit.

Tipps:
Da sich nicht jeder an die Verkehrsregeln hält, Hunde frei streunen und die Hitze teilweise extrem ist, ist Fahrradfahren nicht unbedingt sicher. Daher ist es ratsam, sich für ca. 500 US Dollar im Monat ein Auto zu mieten. So kann man auch zu Superfood gelangen, einem niederländischen Supermarkt mit einer großen Produktvielfalt. Alternativ ist Bus fahren günstig. Allerdings benötigt es etwas Zeit, sich mit dem Bussystem vertraut zu machen. Von der Universität sind es zu Fuß nur wenige Minuten ins Zentrum von Oranjestad. Dort gibt es einige Einkaufsmöglichkeiten, unter anderem eine teure Mall, jedoch keinen Strand. Der bekannteste Strand mit den meisten Touristen ist der Palm Beach. Dort ist viel geboten, unter anderem spielt sich auch das Nachtleben hauptsächlich am Palm Beach ab. Besonders gut hat es mir in der Bar "Bugaloe" gefallen. Die Bar befindet sich auf einem Steg am Palm Beach, sodass man direkt über dem Meer sitzt. Die Strandbar Moomba Beach ist besonders für Sonntagabends zu empfehlen. Aruba bietet die Möglichkeit zu zahlreichen Wassersportarten, beispielsweise Jetski oder Windsurfen. Auch ein Abendessen im Restaurant "Passions" direkt am Eagle Beach ist empfehlenswert. Ebenso ein Ausflug zum Natural Pool und damit verbunden in den Arikok National Park. Dieser lässt sich am besten mit einem gemieteten Jeep erreichen.
Die Einheimischen sprechen meist ihre Landessprache Papiamento, sowie Niederländisch, Englisch und Spanisch. Mit Englisch kommt man problemlos überall zurecht. Die Lebenshaltungskosten sind schätzungsweise wie in Deutschland, bedingt durch den Tourismus eher etwas höher.
Wer sich bewirbt, dem sollte bewusst sein, dass die Insel Aruba sehr klein ist und man in ein bis zwei Tagen alle Sehenswürdigkeiten besichtigt hat. Deshalb unbedingt ein Budget für Ausflüge auf andere Inseln oder nach Südamerika einplanen!

Ansonsten ist das Wetter das ganze Jahr über sonnig um die 30°C, und die Strände sind traumhaft!