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Land:
Spanien
Universität:
Universidad Antonio de Nebrija, Madrid
Semester und Studiengang:
8. Semester Bachelor International Management
Aufenthalt:
Sommersemester 2015
Über die Universität:
Die Universität ist sehr schön, das Gelände am Campus La Berzosa ähnelt eher einem Hotel im Park als einer Hochschule. Sehr angenehm fand ich die Kursgröße, es sind meist nur um die 15 bis 20 Studierende pro Lehrveranstaltung. Auch das Verhältnis zu den Professoren ist sehr locker, man duzt sich, und die Professoren kennen meistens die Namen ihrer Studierenden auswendig. Generell ist es sehr schulisch, mit Hausaufgaben, Anwesenheitspflicht, Mitarbeitsnoten und Zwischenprüfungen. Darüber sollte man sich vorher im Klaren sein, denn nicht jedem gefällt das. Der Schwierigkeitsgrad liegt wohl eher nicht über dem in Deggendorf, sodass man mit ein wenig Lernaufwand auf jeden Fall seine Kurse bestehen kann.
Es empfiehlt sich, schon ein gewisses Spanischlevel zu haben, denn obwohl Kurse auf Englisch angeboten werden, ist das eher die Ausnahme. Jeder Kurs findet zwei mal pro Woche statt, entweder montags und mittwochs oder dienstags und donnerstags für je 80 Minuten, Freitage sind generell frei und werden nur für Nachholstunden genutzt. Man kann sich also mit einer geschickten Kurswahl eine angenehme Woche gestalten. Jeder Kurs an der Nebrija ist 6 ECTS wert, und auf der Internetseite können alle zur Auswahl stehenden Kurse eingesehen werden.
Wer sich für Psychologie interessiert, dem empfehle ich den Kurs Psicologia Social bei Prof. Juan Carlos Fernandez Rodriguez. Der Professor ist wirklich sehr nett und das Fach unglaublich interessant, vermutlich besonders gut für Leute geeignet, die z.B. mal im Bereich HR arbeiten wollen. Auch der Kurs lengua avanzada ist sehr empfehlenswert, ein Spanischkurs, der Einblick in die Sitten und Gebräuche der spanischen Arbeitswelt gibt. Man lernt hier keine Grammatik, sondern eher Fachvokabular und Wissenswertes über die spanische Wirtschaft.
Betreuung vor Ort:
Die Mitarbeiterinnen des International Office sind sehr hilfsbereit, sie gehen jederzeit auf etwaige Fragen oder Probleme ein und versuchen, es den Austauschis so angenehm wie möglich zu machen. Etwas enttäuschend fand ich die allgemeine Betreuung. Es gab nur einen Orientierungstag, an diesem mussten wir die Kurse wählen und uns um die Formalien kümmern. Danach gab es keinerlei Veranstaltungen mehr für uns, so dass es durchaus schwer war, sich überhaupt gegenseitig kennenzulernen, da ja jeder andere Kurse hatte. Die einheimischen Studierenden sind meist nicht übermäßig an den Neuankömmlingen interessiert. Am anderen Campus, la Dehesa, gibt es einen Verein namens Club internacional, der hin und wieder Veranstaltungen plant, die besonders die Austauschstudierenden ansprechen, leider ist die Teilnahme eher gering und vor allem die Spanier machen meist nur gezwungenermaßen als Teil eines ihrer Kurse mit.
Was die Wohnungssuche angeht, kann ich nur empfehlen, etwas Zeit einzuplanen und unbedingt direkt vor Ort zu suchen, anstatt etwas von zu Hause aus zu mieten. Es werden leider immer wieder richtige Bruchbuden für teures Geld angeboten, also lasst euch nicht von hübschen Fotos oder der Lage täuschen. Preislich kommt man wohl kaum unter 350€ an ein annehmbares Zimmer, im Zentrum Madrids muss man mit mind. mit 450€ rechnen. Allerdings kann ich nur empfehlen ins Zentrum zu ziehen, da man so einfach mitten im Geschehen ist. Nachts fährt die Metro nur bis 1:30 Uhr, aber es gibt einige Nachtbusse. Achtet bei der Wahl der Wohnung darauf, eine gute Metro-Anbindung zu haben, am besten Linie 3 oder 6, denn diese fahren zum intercambiador nach Moncloa (Metro-Haltestelle und Busbahnhof). Die Internetseite "idealista" ist ein guter Weg, eine Wohnung zu suchen, und auch in facebook gibt es zahlreiche Seiten zum Thema Wohnungssuche.
Tipps:
Der Campus La Berzosa befindet sich etwas außerhalb von Madrid, mit dem Bus vom intercambiador Moncloa aus etwa 30 Minuten. Es empfiehlt sich, eine Monatskarte der öffentlichen Verkehrsmittel zu kaufen, da eine einfache Busfahrt zur Uni 3.60€ und eine Metrofahrt 1,50€ kostet. Um unnötige Kosten zu vermeiden, macht am besten so bald wie möglich einen Termin beim Büro des transporte publico aus (z.B. über deren Internetseite), die Karte erhält man dann direkt bei diesem Termin und kann sie beliebig oft wieder aufladen. Für die Uni braucht man die Zone B3, für unter 23-jährige kostet das ca. 50€/Monat, ansonsten etwa 80€.
Alles in Allem kann ich es wärmstens weiterempfehlen, nach Madrid zu gehen, da die Stadt wirklich viel zu bieten hat!