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Land:
USA

Universität:
Hawaii Pacific University

Semester und Studiengang:
7. Semester Bachelor International Management

Aufenthalt:
Wintersemester 2014

Über die Universität:
Ich habe zwei Semester an der Hawaii Pacific University (HPU) studiert und dort größtenteils wirtschaftliche Kurse belegt. Die HPU hat drei Standorte auf Oahu: einen Campus für Meeresbiologie, den Loa Campus für biologische und medizinische Fächer und den Downtown Campus für alle anderen Fächer. Der Downtown Campus ist jedoch kein richtiger Campus, sondern eher eine Straße mitten in Honolulu, in der die HPU einige Bürogebäude gemietet hat. Auch wenn man keine Kurse am Loa Campus hat, lohnt sich die Fahrt dort hin, da der Loa Campus traumhaft in den Bergen liegt und von tropischen Wäldern umgeben ist.
Die Mitarbeiter und Professoren der Uni sind alle sehr herzlich und hilfsbereit, sodass man sich von Anfang an leicht zurecht findet. Vor Semesterbeginn findet zudem eine Orientation Week statt, in der man die Uni und viele andere Studierende kennenlernt. Die HPU wurde oft als die internationalste Universität der USA ausgezeichnet, es gibt dort sehr viele ausländische Studierende, entsprechend zahlreich sind die Einführungsveranstaltungen und Hilfen für internationale Studierende.
Die HPU bietet ein umfangreiches Studienangebot, vor allem im wirtschaftlichen, sprachlichen und biologischen Bereich, aus dem man seine Kurse frei wählen kann. Besonders angenehm finde ich, dass die meisten Kurse mehrfach pro Woche stattfinden und man seinen Stundenplan somit selbst gestaltet. Es sitzen auch immer sehr wenige Studierende in einem Kurs, maximal 30. Nicht nur von der Kursgröße, auch vom Unterrichtsstil ähnelt die HPU eher einer deutschen Schule als einer Uni. In allem Kursen herrscht Anwesenheitspflicht, die Studierenden müssen sich aktiv am Unterricht beteiligen, und statt einer großen Prüfung am Ende des Semesters gibt es viele Präsentationen, Quizzes, Papers, Midterms und Finals, die alle zur Endnote beitragen. Das ist zwar während des Semesters manchmal etwas nervig, aber dafür hat man auch während der Prüfungsphase noch Freizeit.

Betreuung vor Ort:
Der Wohnungsmarkt in Honolulu ist leider sehr problematisch, Wohnraum ist begrenzt und sehr teuer. Will man in Waikiki wohnen, denn dort spielt sich das komplette studentische Leben ab, zahlt man 700-900 Dollar in einer WG, und darf sich hier ein Schlafzimmer teilen oder wohnt in einem ziemlich heruntergekommenen Haus. Es gibt auch das Studentenwohnheim Ohana, von dem ist aber abzuraten. Billigere Möglichkeiten gibt es Downtown oder in Diamond Head (ab 550 Dollar), dann muss man jedoch den Kompromiss eingehen, dass man entweder mehr als eine Stunde zur Uni fährt oder nicht in der Nähe vom Meer wohnt.
Der einfachste Weg eine Wohnung zu finden ist, möglichst früh vor Semesterbeginn ins Waikiki Beachside Hostel zu ziehen, um von dort aus zusammen mit anderen Studenten nach 2-3 Zimmer Wohnungen zu suchen. Die Wohnungssuche läuft fast komplett über Craigslist, das sollte man täglich nach neuen Angeboten checken und am besten sofort überall anrufen und Besichtigungen ausmachen. Alternativ kann man auch auf ein paar anderen Internetseiten und Facebookgruppen suchen, in Maklerbüros nach Angeboten fragen und an den Eingangstüren der großen Hochhäuser checken, ob Wohnungen in diesem Haus frei sind.
Auf Oahu ist es Standard, sich mit einer zweiten Person das Schlafzimmer und oft auf das Bett zu teilen - und dafür in Hochhäusern mit Pool, Fitnessbereich, Bibliothek etc. zu wohnen. Wer das nicht will, findet mit viel Glück auch ein kleines Zimmer in einem etwas heruntergekommenen Haus, davon gibt es in Waikiki aber sehr wenige.
Abgesehen von der Wohnungssuche läuft eigentlich alles sehr unproblematisch ab, eine Prepaidkarte fürs Handy (z.B. von Ultra) und ein Bankkonto (am einfachsten bei der First Hawaiian Bank) sind schnell organisiert, und bei Problemen an der Uni wird einem schnell geholfen. Hawaiianer sind super freundlich und hilfsbereit, sodass man am Anfang, wenn man sich noch nicht auskennt, auch wirklich jeden nach Hilfe fragen kann.

Tipps:
Die HPU war die beste Wahl, die ich treffen konnte, und das Jahr auf Hawaii hätte nicht schöner sein können. Von dem Bild, das viele von Hawaii haben - einer kleinen Insel auf der man nur am Strand liegt, Hula tanzt und surft - sollte man sich nicht trügen lassen. In der Metropolregion um Honolulu leben fast eine Million Menschen; die Stadt bietet alles, was man sich vom Stadtleben wünschen kann. Trotzdem ist Hawaii das Paradies schlechthin und die Natur ist einfach umwerfend. Am meisten faszinierte mich die Vielfalt, die Hawaii zu bieten hat: Egal ob traumhafte Strände, riesige Wellen zum Surfen, Regenwälder, Wasserfälle, Steilküsten, 4000 Meter hohe schneebedeckte Berge, Vulkane oder eine unfassbare Unterwasserwelt - man kann eigentlich jeden Tag etwas neues entdecken.
Lange Wochenenden oder Ferien sollte man unbedingt nutzen, um auf die anderen Inseln zu fliegen, vor allem Big Island, Kauai und Maui. Jede der Inseln ist komplett unterschiedlich und absolut sehenswert.
Auf Oahu kann ich nur empfehlen, sich direkt am Anfang ein Surfboard zu kaufen und in Waikiki surfen zu lernen. Es gibt nichts besseres als morgens vor der Uni oder zum Sonnenuntergang ein paar Wellen zu reiten. Außerdem ist es praktisch, seine Vorlesungen alle auf zwei oder drei Tage in der Woche zu legen, damit man möglichst oft an den anderen Orten der Insel etwas unternehmen kann.
Waikiki ist zwar toll, aber wirklich schön ist Oahu an anderen Stellen. Auf der ganzen Insel gibt es unzählbare Wandermöglichkeiten, Strände und Gelegenheiten für andere Unternehmungen, fast alles kann mit dem Bus erreicht werden. Die Fahrzeiten sind es absolut immer wert. Man lernt auch schnell Locals kennen, die einem gern die Geheimtipps der Insel zeigen.