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Land:
Grossbritannien

Universität:
University of West of Scotland, Ayr

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Medientechnik

Aufenthalt:
Wintersemester 2015

Über die Universität:
Ich habe mein Auslandssemester am Campus Ayr der UWS verbracht. In Schottland gibt es Trimester, die dann wieder in Jahre zusammengefasst werden. Das war der Grund für mich im Wintersemester ins Ausland zu gehen, weil das erste Trimester am längsten ist. Außerdem finden dann auch die ganzen Freshers-Veranstaltungen statt, auch für die höheren Jahre, weil einige Studierende vom College in die höheren Jahre einsteigen.
Als Erasmus-Student hat man bestimmte Vorzüge und kann aus dem ganzen Kursangebot wählen, solange das mit dem deutschen Auslandsbeauftragten in Ordnung geht. Deshalb hatte ich dann auch drei Kurse von drei verschiedenen Studiengängen, sogar einer aus dem Masterprogramm.
Wer sich vorab ein bisschen in die Modulhandbücher, Timetables und Kurskataloge einarbeitet und beachtet, dass es nicht alle Module in allen Trimestern und an allen Campi gibt, kann sich seinen kompletten Stundenplan im Voraus bauen. Dabei erfährt man Unterstützung durch die Ansprechspersonen vor Ort. Beim Studienangebot muss man genau schauen, was man braucht. Technische Fächer gibt es in Ayr kaum.
Die Fächer (Module) haben immer 10 ECTS, was in Deutschland viel ist. Jedoch ist das Niveau niedriger und der Arbeitsaufwand nicht so groß. Drei Module waren auf jeden Fall kein Problem. Hatte dann auch nur dreimal die Woche halbtags Uni. Prüfungen gibt es generell in wenigen Fächern, dafür muss man mehr Essays schreiben und Projektabgaben machen - ist alles gut machbar.

Gegenüber den Austauschstudierenden waren alle sehr hilfsbereit, Fragen kann man so gut wie jedem stellen, wobei es auch zwei Ansprechspartner nur für Austauschstudierende der Medientechnik gibt. Die wichtigste Lektion lernt man schnell: einfach bei jeder Frage eine E-Mail schreiben, weil man immer eine ausführliche Antwort in kurzer Zeit bekommt.

Betreuung vor Ort:
Die Anmeldung bei der UWS war am Anfang etwas verwirrend, weil ich nicht wusste, was alles in die Formulare gehört. Dabei muss man eigentlich nur wissen, dass man als Erasmusstudent geführt wird und deswegen ein paar Sachen anders als bei den anderen Studierenden laufen.
Um sich in den ersten Wochen an der Uni einzuschreiben und damit dann den Studentenausweis zu erhalten und die ganzen Dienste der Uni nutzen zu können, muss man die Module eingetragen bekommen. Das hatte mich anfangs etwas verwirrt, weil das nicht gleich klar war, dass ich nur jemanden finden muss, wie z.B. den Auslandsbeauftragten dort, der dann die gewünschten Kurse einträgt. Also wieder einfach fleißig Mails schreiben, wenn etwas unklar ist.

Gewohnt habe ich in der UWS Residence (Studentenwohnheim). Das hat den Start super einfach gemacht, weil man keine Möbel braucht, eine eingerichtete Küche hat und auch Internet und co. (mit Eduroam) gleich funktioniert haben. Es hatte auch den Vorteil, gleich viele Leute kennenzulernen und direkt neben der Uni zu wohnen. In Ayr wohnt man in 5er WGs mit eigenem Bad und gemeinsamer Küche.
Ich hatte jedoch das "Pech" mit zwei netten deutschen Austauschstudenten und zwei Schotten zusammen zu wohnen. Um die Sprache zu verbessern, wären vier anderssprachige Studenten als Mitbewohner besser gewesen; dann wiederum hatte ich sogleich Leute zum Probleme austauschen.
Die Mieten im Wohnheim sind sehr hoch, wobei der Betrag für den gesamten Mietzeitraum im Voraus zu bezahlen ist, unabhängig davon, ob man das Auslandsstudium vor Weihnachten abschließt oder erst im Januar die letzten Prüfungen hat.
Die Hausregeln im Wohnheim klingen zunächst strenger als sie sind. Besuch über mehrere Nächte und auch von Freund oder Freundin sind kein Problem!
In der Stadt gibt es private, viel günstigere Alternativen zum Wohnheim (z.B. Eglinton Terrace Str 13 mit 22 Zimmern).

Tipps:
Ein Auslandssemester lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn es etwas mehr Arbeit macht, als wenn man nur in DE studiert.

Mit der Sprache sollte man sich gleich am Anfang einfach etwas zutrauen. Je mehr man redet, desto besser wird man. Die meisten Leute waren eh begeistert, wie gut das Englisch der Deutschen ist.
Schottisch versteht man wirklich fast gar nicht, auch englische Muttersprachler tun sich schwer damit. Speziell an der Uni sprechen aber alle normales Englisch. Ernsthafte Verständigungsschwierigkeiten hatte ich eigentlich nie.

Etwas Geld vor dem Auslandssemester zu sparen ist auf jeden Fall eine gute Idee, wenn man nicht nebenbei arbeiten will, denn das Pfund ist eine recht starke Währung, und generell sind die Lebenserhaltungskosten in Großbritannien viel höher.

Versucht gleich am Anfang ein bisschen herumzureisen, weil das Wetter später richtig regnerisch und eklig sein kann.

Es lohnt sich den Auslandsaufenthalt im Voraus gut zu planen, z.B. welche Fächer man gerne belegen möchte. Außerdem sollten Geldangelegenheiten (Online-Banking) und eventuelle zukünftige Bewerbungen schon im Voraus geklärt sein. Aus dem Ausland ist man doch immer etwas eingeschränkt mit den Möglichkeiten.

Wer sein Handy im Ausland braucht, kann auf Prepaid-Tarife zurückgreifen, z.B. GiffGaff. Simkarten bekommt man entweder als Werbegeschenk in der Freshers Week oder bestellt diese problem- und kostenlos online. Ich hatte meine deutsche Sim-Karte behalten, weil ich nie wirklich telefonieren musst. Ansonsten konnte ich immer das Wlan in Uni, Wohnheim, Bus und Bahn nutzen. Manche deutschen Anbieter haben auch eine Auslandsoption für Internet und co. Postversand ins Wohnheim hat auch immer super funktioniert.