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Land:
Finnland

Universität:
Seinäjoki University of Applied Sciences

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Betriebswirtschaft

Aufenthalt:
Wintersemester 2015

Über die Universität:
Die Universität in Seinäjoki dürfte in etwa so groß sein wie die TH Deggendorf, allerdings sind die Campi im Stadtgebiet etwas verteilt. Die Gebäude für die Technischen, Sozialen und Wirtschaftlichen Studierenden befinden sich im Stadtzentrum. Das Gebäude der Wirtschaftsfakultät ist neu und sehr modern eingerichtet, dort gibt es eine große Mensa (Mittagessen von Montag bis Freitag für 1,80 Euro). Dort gibt es auch ein Studentencafé mit einer Playstation-Ecke und im Keller einen kleinen Fitnessraum. Die Lehrräume sind alle technisch auf dem neusten Stand. Insgesamt kann man sich im Gebäude der Wirtschaftsfakultät richtig wohlfühlen, ich bin dort gern hingegangen.
Das Studienangebot ist sehr vielfältig, ich habe die Kurse Business in EU, Business in China, Business in Scandinavia, Marketing Management and Research, Logistics, International Negotiations, International Business Simulation und Human Resource Management belegt. Die Kurse ergeben zwischen zwei und sechs ECTS-Punkte.
Der Studienverlauf ist anders als in Deutschland. In Finnland hat man jede Woche einen anderen Stundenplan und nicht jedes Fach geht vom Anfang bis zum Ende des Semesters. Es gibt Fächer, die dauern nur zwei Wochen und sind dafür sehr intensiv, und dann gibt es Fächer, die gehen wie in Deutschland auch über das ganze Semester. Ein weiterer Unterschied ist, dass man keine feste Prüfungsphase wie in Deutschland hat, die Prüfungen finden gleich am Ende jedes individuellen Kurses statt. In den meisten Fächern schreibt man aber gar keine Prüfung, die Note ergibt sich aus Präsentationen, Gruppenarbeiten oder Studienarbeiten. Wenn man eine Prüfung schreibt, zählt die maximal 50% zur Gesamtnote, die anderen 50% tragen beispielsweise Präsentationen und Projektarbeiten bei.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung vor Ort ist perfekt, bei Fragen konnte ich mich jederzeit an den finnischen Tutor oder an die Koordinatoren des Internationalen Austauschprogramms, Marjo Arola und Kunti Shrestha, wenden. Diese Beiden organisieren unter anderem auch die Registrierung der ausländischen Studierenden in Finnland und erklären alles, was man zur Universität wissen muss. Selbst organisieren musste ich mir natürlich die Anreise und die Unterkunft.
Das Studentenwohnheim, in dem die meisten Austauschstudenten wohnen, heißt Marttilan Kortteeri in der Straße Puskantie 38 in 60100 Seinäjoki. Auf nachfolgender Homepage kann man sich für einen Platz im Wohnheim bewerben: http://www.marttilankortteeri.fi/. Allerdings solltet ihr schnell sein und euch gleich nach Studienplatzzusage bewerben, denn die Plätze in diesem Wohnheim sind sehr begehrt, weil es nur 100 Meter Luftlinie von der Universität entfernt liegt. Es gibt in dem Wohnheim zwei Saunas und einen Wasch- und Trockenraum für die Wäsche. Die Miete hängt davon ab, ob man eine Einzelwohnung will oder ob man bereit ist, in einer WG zu wohnen. Die Wohnungen sind zwar nicht ganz neu, aber für die paar Monate völlig ausreichend. Lebensmittel kann man bei Lidl, K-Market oder S-Market einkaufen. Lidl und K-Market sind ungefähr 500 Meter Luftlinie vom Wohnheim entfernt. S-Market ist etwas weiter weg. Außerdem gibt es noch einen Supermarkt, der 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche offen hat, dieser nennt sich ABC-Supermarket. Das Stadtzentrum mit Kino, zwei Clubs (Karma, Ilona) und mehreren Bars und Restaurants befindet sich circa einen Kilometer vom Wohnheim entfernt. Zum Bahnhof und zum Busbahnhof dürfte die Wegstrecke ebenfalls circa ein Kilometer betragen. Ansonsten ist die Stadt Seinäjoki jetzt nicht wirklich riesig, aber man bekommt dort alles, was man braucht, und man ist schnell in der Natur draußen.

Tipps:
1. Man sollte gleich in den ersten Tagen der Studentenorganisation SAMO (im SAMO Office an der Uni) beitreten und eine SAMO Card beantragen. Mit dieser Karte gibt es viele Vergünstigungen (z.B. auf Zugtickets), im mexikanischen Burger Restaurant Amarillo gibt es dann zwei Burger zum Preis für Einen oder im Club Karma gibt es oft spezielle Getränkeangebote, die nur für SAMO Card-Besitzer gelten.

2. SAMO organisiert im Wintersemester einen Trip nach Lappland (ist für SAMO-Mitglieder günstiger als für Nicht-Mitglieder), an dem ihr auf jeden Fall teilnehmen solltet. Dieser Trip zum Polarkreis nach Rovaniemi/Lappland ist wirklich ein Erlebnis.

3. Wenn man in Finnland studiert, ist Sankt Petersburg nicht so weit entfernt, diese Gelegenheit sollte man nutzen, um sich diese interessante Stadt mal genauer anzusehen. Da viele Russen weder Englisch noch Deutsch sprechen und man zur Einreise ein Visum braucht, ist zu einer geführten Tour zu raten. Ich kann hier Open your Russia (http://openyourrussia.com/) empfehlen, diese Organisation hat den Russland-Trip wirklich unvergesslich gemacht.

4. Von Finnland aus kann man nicht nur St. Petersburg entdecken, auch ein Abstecher in Schwedens Hauptstadt Stockholm lohnt sich. Natürlich gibt es aber auch in Finnland einiges zu entdecken, die Städte Helsinki, Tampere, Rauma, Turku/Schäreninseln und last but not least die einzigartige finnische Natur und die vielen finnischen Nationalparks, die immer einen Ausflug wert sind.