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Land:
Frankreich

Universität:
IDRAC Lyon

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2015

Über die Universität:
Das Semester an der IDRAC begann mit einer kleinen Einführungsveranstaltung, in welcher uns unsere Ansprechpartner vorgestellt und wichtige Informationen bzgl. des Studienverlaufs mitgeteilt wurden. Während dieser Einführungsveranstaltung wird zudem ein kleiner Französisch-Test gemacht, um die Studierenden in den dem Sprachniveau entsprechenden Französisch-Kurs einteilen zu können, der dann im Anschluss daran als Intensivsprachkurs abgehalten wird. Zusätzlich gibt es einen semesterbegleitenden Französischkurs. Diese Kurse sind obligatorisch für alle Studierenden, die ein Programm in Englisch gewählt haben.

Ich hatte mich für das Business und Marketing-Programm auf Englisch entschieden und dementsprechend auch alle Vorlesungen auf Englisch. Man sollte sich im Klaren sein, dass man in Frankreich ist und Englisch nicht immer perfekt beherrscht wird, weshalb es mit einzelnen Professoren zu Missverständnissen kam. Natürlich gibt es auch Professoren, bei denen alles reibungslos und ohne Schwierigkeiten abläuft.

Während der Kurse wird jedes Mal die Anwesenheit kontrolliert, da diese, ganz anders als in Deggendorf, in den meisten Fächern auch in die Benotung einfließt. Ein weiterer großer Unterschied zu Deggendorf besteht darin, dass an der IDRAC extrem viele Gruppenarbeiten gemacht und Präsentationen gehalten werden müssen. All diese Leistungen finden in der Endnote Berücksichtigung. Der Stressfaktor ist natürlich abhängig von der Anzahl der Kurse bzw. den benötigten ECTS-Punkten.

Das Hauptgebäude der Universität ist super einfach mit der Metro Linie D zu erreichen, relativ neu und gut ausgestattet. Ab und an finden auch Kurse in anderen Gebäuden statt. Während der Einführungsveranstaltung werden aber solche Sachen nochmal genau erklärt.

Betreuung vor Ort:
Die Ansprechpartner Xavier Paulin und Lucie Aster sind immer hilfsbereit und haben uns mit sämtlichen Fragen und Problemen weitergeholfen. Zusätzlich gab es noch einen französischen Kommilitonen, den wir um Hilfe bitten konnten. Diese drei sprechen gutes Englisch, sodass eine Kommunikation selbst ohne Französischkenntnisse super funktioniert.

Ich würde jedem empfehlen sich bereits vor Anreise um eine Wohnung zu kümmern, da besonders in den Gruppen auf Facebook immer wieder von Studenten zu lesen war, die selbst zwei Monate nach Semesterbeginn noch keine passende Unterkunft gefunden hatten. In Lyon gibt es zig Wohnheime, was die Wohnungssuche sehr erleichtert, da diese im Regelfall bereits möblierte Zimmer anbieten. Zudem kann man französisches Wohngeld beantragen. Das ist allerdings etwas schwierig und langwierig. Ich hatte das Wohngeld zwar bereits im August beantragt, aber vor Oktober wurde kein Zahlungsbescheid erstellt und selbst dann erfolgten noch keine Zahlungen. Man hat das Gefühl, dass die zuständigen Bearbeiter keinerlei Ordnung haben, da sie bereits mehrfach zugesendete Unterlagen immer und immer wieder anfordern. Das Fazit für das Wohngeld lautet also, dass man wirklich viel Geduld mitbringen muss.

Auch um das Monatsticket für die öffentlichen Verkehrsmittel muss man sich kümmern. Hierzu ist eine Studienbescheinigung der französischen Universität oder der Studentenausweis notwendig. Für die erste Beantragung müsst ihr in eines der TCL-Büros gehen, die an verschiedenen Metrostationen in der Stadt zu finden sind. Wenn ihr die erste Beantragung genau zum Monatswechsel macht, müsst ihr viel Zeit mitbringen. Sobald ihr die Karte aber erst einmal habt, kann diese einfach und schnell am Automaten verlängert werden.

Tipps:
Zuerst einmal etwas Praktisches für all diejenigen, welche nicht in einer WG o.ä. unterkommen und noch Geschirr, Besteck etc. benötigen: Hier bietet sich IKEA an, liegt zwar etwas außerhalb, ist aber super einfach mit der Tram zu erreichen.
Wer mehr Kontakt zu Einheimischen sucht oder die Sprachkenntnisse verbessern möchte, kann sich z.B. einen Tandem-Partner über die Facebook-Gruppe suchen.
Je nach Kursbelegung ergeben sich öfter einmal lange freie Wochenenden, die sich hervorragend zum Reisen nutzen lassen. Für längere Ausflüge lohnt es sich, z.B. nach Nizza, St. Tropez, Cannes o.ä. zu fahren. Für Tagesausflüge bieten sich Montpellier, Marseille, Dijon oder Annecy an. Auch die Gegend um Lyon herum ist super schön. Sowohl nördlich, wo man z.B. die Beaujolais-Region besuchen kann, als auch in Richtung Süden gibt es immer etwas zu entdecken.
Wer günstig mit dem Zug reisen will, sollte sich auf der Homepage von ouigo informieren. Allerdings fahren hier die meisten Züge vom Flughafen ab, und man muss den Ticketpreis für den RhoneExpress (ca. 25 Euro) mit einkalkulieren. Ansonsten gibt es auch BlaBlaCar - allerdings ist das oftmals schwierig, da sehr kurzfristig Trips abgesagt werden können.

Zuletzt: Lyon ist wirklich eine super schöne Stadt, genießt einfach die Zeit dort!