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Land:
Chile

Universität:
Universidad Austral de Chile

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
Wintersemester 2015

Über die Universität:
Die Universidad Austral de Chile belegt laut topuniversities.com Platz 6 im Ranking aller chilenischen Universitäten, Platz 43 in ganz Südamerika, und ist mit knapp 14.000 Studierenden auch die größte Universität in Valdivia.
Der Tourismusstudiengang ist vergleichsweise klein, der Umgang mit Dozenten daher meist sehr persönlich und freundlich. Wir durften ohne Einschränkungen aus allen angebotenen Kursen der verschiedenen Semester wählen, Überschneidungen gab es zum Glück keine, und die Einschreibung verlief unkompliziert.
Es besteht in allen Kursen eine Anwesenheitspflicht von über 80 Prozent, für uns Deutsche natürlich sehr ungewohnt. Aufgrund der Studentenproteste verzögerte sich der Semesterstart um zwei Wochen, üblicherweise beginnt das Semester im August und endet Anfang Dezember. Prüfungen finden im gesamten Semester statt, meist gibt es eine etwas größere Prüfung oder ein Abschlussprojekt am Ende (ca. 30 Prozent der Gesamtnote).
Die Ansprechpartnerin für die internationalen Studierenden wechselte Ende Oktober. Dannach lief alles noch besser. Sra. Macarena Agüero arbeitet schnell, hat einen guten Überblick und immer die passenden Antworten! Zudem gibt es an der Austral eine eigene Fachbetreuerin für den Studiengang Tourismus, ebenfalls sehr freundlich und hilfreich beim Zusammenstellen der Stundenpläne, bei allgemeinen Studieninformationen etc.

Betreuung vor Ort:
Viele Internationals kommen jedes Jahr an die Universidad Austral, davon der Großteil aus Deutschland. Das IO organisiert am Anfang ein kleines Einfühurngsprogramm mit Stadtrundfahrt, gemeinsamem Mittagessen etc. Darüber hinaus hatten wir besonderes Glück: Die chilenischen Tourismus-Studierenden sind alle sehr aktiv, organisieren Ausflüge und Feiern, wissen unglaublich viel über ihr Land und ihre Region. Sie freuen sich die Internationals (besonders die deutschen) kennenzulernen und bei kleineren Uni-Problemen findet man schnell jemanden, der einem hilft.
Groß Probleme gab es eigentlich nie, auch die Wohnungssuche läuft vergleichsweise unkompliziert. Studenten wohnen üblicherweise in Cabanas, relativ einfach ausgestattete Häuser mit Ofen. In Valdiva gibt es davon mehr als genügend, einfach durch die Stadt laufen und persönlich fragen.
Die Universität befindet sich auf der Isla Teja, auch dort wird man fündig, wenn man weiß, wo man suchen muss.
Ich bin ohne Studentenvisum nach Chile gereist und habe es dort beantragt. Das ist ein bisschen stressig, eigentlich aber mehr für die Angestellten vom Registro Civil als für euch selbst. Ich würde raten, es vorher zu beantragen. Ihr erhaltet dann nämlich Hilfe von der Universität und könnt die Behördengänge als Gruppe erledigen.

Tipps:
Als Ausländer begegnet man dir in Chile fast immer freundlich und ehrlich interessiert.
Aufpassen bei Taxis. Den Fahrer ggf. freundlich daran erinnern, das Taxometer einzuschalten.
Aufpassen beim Fahrrad-Kauf (es gibt viele günstige auf yapo.cl); lieber aber ein paar tausend Pesos mehr investieren, als ein (evtl. geklautes) Schrott-Rad zu kaufen, mit dem ihr euch nur ärgert und hohe Folgekosten habt.
Aufpassen auch beim Fahrrad fahren: Du bist nicht in Europa. Es gibt keine extra Wege und die Autofahrer nehmen wenig Rücksicht.
Obst und Gemüse solltet ihr in kleineren Märkten oder Ferias kaufen, ist deutlich günstiger dort und schmeckt super.
Keine Angst vor Straßenhunden, sie brauchen nur ein bisschen Zuneigung. Sie nehmen euch gerne kurzfristig in ihr Rudel auf und stellen sicher, dass ihr nachts gut nach hause kommt.
Ganz wichtig: Nicht verrückt machen lassen. Die ersten Uni-Wochen werden hart sein, auch mit Spanisch-Vorkenntnissen werdet ihr nichts verstehen. Dann wird es Stück für Stück besser.
Immer daran denken: Chile funktioniert, ziemlich gut sogar, auch wenn das "wie" oft schleierhaft bleibt.