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Land:
Niederlande

Universität:
Avans Hogeschool Breda

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Angewandte Volkswirtschaftslehre

Aufenthalt:
Wintersemester 2015

Über die Universität:
Ich habe an der AVANS Hogeschool das Kursprogramm International Business Operations gewählt. Dieses Programm wird im Rahmen des Studiengangs International Business and Management Studies angeboten und ist für Studierende im 3. Jahr gedacht (5. und 6. Semester). Der Studiengang selbst wird von der Avans School of International Studies (ASIS) angeboten. Die Vorlesung finden ab dem ersten Semester auf Englisch statt, es studieren schon von Beginn an gemischt niederländische und ausländische Studierende zusammen. Deshalb wird man auch von allen relativ offen aufgenommen und hat in der Regel kein Problem sich auch mit den Niederländern anzufreunden.

Die Lehrveranstaltungen beginnen in den Niederlanden im Normalfall am 1. September (Einführungsveranstaltungen und Anmeldung für die neuen Studierenden finden in der Woche davor statt). Das Semester ist in zwei Abschnitte geteilt. In jedem Abschnitt werden unterschiedliche Kurse angeboten und am Ende des Quarters geprüft. Dazwischen ist eine Woche im Oktober frei. Das Semester endet nach den Prüfungen kurz vor Weihnachten. Zweitversuche wurden in meinem Fall Anfang Januar angeboten.

Die Kurse sind in normale Vorlesungen und seminaristische Übungen unterteilt. Durch die große Anzahl an Studierenden ist man aber festen Gruppen zugeteilt, was auch für die Projekte von Relevanz ist. In den Übungen ist es ratsam und meistens auch verpflichtend die Hausaufgaben zu machen und sich in die vorgegebenen Bücher einzulesen, da man sonst sehr schnell den Faden verliert oder sogar vom Dozenten rausgeschmissen wird. Ansonsten sind die Dozenten aber sehr freundlich und gehen jederzeit auf Fragen ein. Vor allem die Übungen sind in der Hinsicht sehr hilfreich.

Für Fragen bezüglich der Kurse, Noten, Learning Agreements ist für ASIS-Studierende nicht das International Office, sondern das ASIS Office zuständig. Aber da gab es eigentlich nie Probleme.

Betreuung vor Ort:
Nachdem man die Annahmebestätigung durch die AVANS erhalten hat, kann man sich auf einer Internetseite mithilfe der mitgesendeten Anmeldedaten für ein Zimmer im Studentenwohnheim bewerben. Diese Zimmer sind aber relativ schnell vergeben, weil in den Niederlanden von Haus aus große Wohnungsnot herrscht. Ich kam leider zu spät und musste eine Woche lang im Hostel übernachten, bis ich eine Bleibe fand. Dazu sei noch gesagt, dass es in Holland sehr unüblich ist als Student eine eigene Wohnung zu haben. Selbst die Wohnungen in den Studentenwohnheimen sind durchwegs WGs. Es gibt aber zahlreiche Internetplattformen, auf denen man nach WG-Zimmern suchen kann (leider alle kostenpflichtig, lohnt sicher aber!). Die Mieten in Breda für ein WG-Zimmer können schnell bis zu 500 oder 600 € betragen, ich hatte aber Glück und bekam ein 7 qm Zimmer für 250€.

Gleich in der Einführungswoche an der AVANS wird man mit dem ASIS-Buddyprogramm bekannt gemacht. Dort kümmern sich Studierende aus den höheren Semestern um die Neulinge, organisieren Partys und helfen auch bei behördlichen Angelegenheiten. Man ist also nie allein.

Wie schon gesagt gab es nur ein wirkliches Problem mit der Unterkunftssuche. Wenn man mit den Studentenwohnheim zu spät dran ist, sollte man sich zwar trotzdem bei der Hochschule auf die Warteliste setzen lassen, aber zu viel sollte man davon nicht erwarten.

Tipps:
Die erste Aktion, wenn man in den Niederlanden studiert, ist der Fahrradkauf! Damit lässt sich alles bequem erreichen; gebrauchte Modelle kosten maximal 150 €. Allerdings sollte man das Rad immer gut absperren, da Fahrräder sehr schnell gestohlen werden.

Die Stadt Breda ist mit ca. 100 000 Einwohnern eher beschaulich, aber wahnsinnig schön und interessant. Es gibt gefühlt 100 Kneipen und alle haben ihren ganz eigenen Charme. Sollte es einem trotzdem langweilig werden, mit dem Zug kommt man ganz schnell in die umliegenden Städte. Nach Rotterdam und Antwerpen sind es jeweils 45 Minuten und nach Amsterdam bzw. Brüssel etwas über eine Stunde. Eine (Nacht-) Fahrt in Amsterdam ist ein Muss.

Das Preisniveau in Breda liegt etwas über dem deutschen, aber wenn man zu Lidl oder Aldi geht kommt man ganz billig davon.

Zu den Niederländern kann ich nur sagen, dass sie sehr locker und direkt sind. Man kommt sehr schnell ins Gespräch und hat selten Probleme Anschluss zu finden. Was die Sprache anbelangt: Fast jeder Niederländer spricht ordentlich Englisch, ich hatte nie Verständigungsprobleme. Wenn man sich erst mal an das Niederländisch gewöhnt hat, ist es sogar möglich etwas von den Gesprächen zu verstehen.

Letztendlich kann ich ein Auslandssemester in der schönen Stadt Breda nur empfehlen! Man trifft Leute aus allen verschiedenen Nationen und ist umgeben von zahlreichen sehenswerten Städten. Ich würde diese Erfahrungen jederzeit wieder machen wollen.