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Land:
Finnland

Universität:
HAMK University of Applied Sciences

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen

Aufenthalt:
Wintersemester 2015

Über die Universität:
Die HAMK UAS hat ihren Hauptstandort in Hämeenlinna und von der Größe her mit der THD vergleichbar. Das Semester beginnt am 1. Sept. und dauert meinst bis Weihnachten. Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen im 5. Semester; es gab einige Fächer, die zu meinem Studium passten, in diesem Fall meist aus dem 7. Semester. Ich hatte die Fächer Production Management, Financial Accounting and Human Ressouce Management, Start-up Business School, Customer Relationship Management und Finnish Language and Culture. Zusätzlich habe ich zwei Kurse am Nachbarstandort in Valkeakoski absolviert, da uns unser zuständiger Dozent vor Ort ein Auto geliehen hat. Valkeakoski ist ungefähr 40 Minuten Fahrzeit von Hämeenlinna entfernt. Dort hatten wir die Kurse Strategic Management und Business Statistics. Generell sind die meisten Fächer weniger anspruchsvoll als erwartet, sie finden im kleinen Kreis statt (8 bis 20 Studierende im Kurs). Man muss sehr viele Gruppenarbeiten, Präsentationen und Seminararbeiten erledigen, sowohl im Unterricht als auch zuhause. Durch die vielen Assignments während des Semesters hatten wir dann aber nur eine Prüfung am Ende des Semesters.
Zwar ändern sich die Stundenpläne von Woche zu Woche, meist hatten wir nur Dienstag und Mittwoch Lehrveranstaltungen. Anfangs war irgendwie alles etwas durcheinander, keiner wusste etwas mit uns anzufangen, weil wir die ersten Austauschstudierenden in der Fakultät Business Information of Technology, sprich Informatik waren. Aber nach zwei bis drei Wochen pendelte sich alles ein und wir wussten, wie es läuft.

Die Austauschstudierenden haben einen extra Ansprechpartner, in unserem Fall war das Lasse Seppänen, der sehr hilfsbereit ist und freundlich bei sämtlichen Problemen hilft. Er hat uns auch ein Auto geliehen für die Zeit.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung war super, ebenso unser Ansprechpartner Lasse. Wir nahmen schon im August Kontakt auf, um anfängliche Fragen zu klären, außerdem hatten wir einen Tutor, der nur für uns zuständig war. Er holte uns vom Flughafen ab, brachte die Schlüssel für unsere Unterkunft mit und gab uns ganz viele Tipps bezüglich Studium, Reisen und Weggehen. Man konnte ihn immer und alles fragen, er vermittelte uns viel Sicherheit.
Die Zuteilung der Unterkunft erfolgt durch die HAMK, sodass man sich hierzu keine Gedanken machen muss. Man erhält einige Monate vor Ankunft eine E-Mail mit allen relevanten Daten. Wir waren in dem Studentenappartement in Sairio, was insofern nachteilig war, da es circa 6 km von der Universität entfernt ist. Wir fuhren also Rad oder nutzen das Auto. Das Stadtzentrum liegt aber nur 3 km entfernt. In Sairio leben ausschließlich Exchange Students aus der ganzen Welt. Normal sind dort Doppelzimmer mit 20 qm und einem Bad, das man mit einem anderen Studierenden teilen muss. Die Küche befindet sich auf dem Gang und ist für jeweils sechs Bewohner. Ich hatte Glück und das Doppelzimmer für mich alleine. Im Erdgeschoss gibt es ein großes Wohnzimmer, wo immer etwas los ist, vom gemeinsamen Filmschauen über Kartenspielen bis hin zu gemeinsamen Workouts. Ich fand es sehr gut, dass ich nur mit Exchange Students zu tun hatte, da ich in diesem Fall nur Englisch sprach und so meine Sprachkenntnisse verbessern konnte.
Es waren auch ein paar Ausflüge organisiert, um die anderen Studenten besser kennen zu lernen (z.B. nach Helsinki).
Es gibt an der HAMK auch ein kleines Fitnessstudio und Sportangebote, wir haben beispielsweise einmal in der Woche in der Turnhalle der Uni Volleyball gespielt, denn das ganze Sportprogramm ist kostenfrei.

Tipps:
Ich kann Finnland für ein Auslandssemester nur empfehlen, es werden so viele Möglichkeiten geboten. Die Landschaft ist meiner Meinung nach unvergleichlich schön, es gibt viele Seen und Wälder. Wenn man zum Wintersemester Anfang September kommt, kann man beobachten, wie sich die Landschaft von grün zu gold verändert und im Winter in weiß erstrahlt, wobei ich nicht viel Schnee hatte, in der Summe eine Woche mit einem Meter Schnee. Die meisten Finnen sind der englischen Sprache sehr gut mächtig, nett und hilfsbereit. Das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist kein Problem. Ich würde dazu den Zug empfehlen, damit ist jede größere Stadt des Landes zu erreichen, der Bahnhof ist nur wenige Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt; zudem fahren die Züge fast rund um die Uhr. Finnland bietet wirklich sehr viel. An dieser Stelle möchte ich Lappland, Porvoo, aber auch Stockholm und Tallinn erwähnen.

Bargeld braucht man in Finnland eigentlich nicht, fast überall können selbst marginale Beträge mit der Karte gezahlt werden, außerdem haben Geschäfte auch sonntags bis 21 Uhr geöffnet. Um erreichbar zu bleiben, hatte ich eine Smart-Prepaid-SIM-Karte von DANN gekauft. Internetflat ohne Datenlimit, Telefon- sowie SMS-Flatrate ins finnische Netz sind für 0,99€ am Tag zu haben. Ich würde aber im Nachhinein keine SIM-Karte mehr kaufen, da das öffentliche WLAN in Finnland sehr gut ausgestattet ist, jedes Cafe und Lokal hat freies WLAN, zudem verfügen die Uni und das Studentenappartement über Internetzugang.