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Land:
Irland

Universität:
Cork Institute of Technology (CIT)

Semester und Studiengang:
4. Semester Bachelor Elektro- und Informationstechnik

Aufenthalt:
summersemester 2016

Über die Universität:
CIT-Lehrveranstaltungen unterscheiden sich stark von denen an der THD. Zwischen 20 und 40 Studierende bilden einen Kurs, die Lecturers stellen häufig Fragen, der Kontakt zwischen Studierenden und Lecturers ist viel intensiver. Im Gegensatz zur THD wird hier auch viel Wert auf das Schreiben von Reports gelegt, was ich aus Deutschland gar nicht gewöhnt war. Diese Reports machen dann einen gewissen Prozentsatz der Gesamtnote aus und fassen im Prinzip zusammen, was über das Semester hinweg gelernt wurde.
Ich hatte mehrere Lehrveranstaltungen, in denen sich die Endnote aus den verschiedenen Leistungen im gesamten Semester ergab (Continuous Assessment), sodass am Ende gar keine Prüfung geschrieben wurde. Dies, und die vielen praktischen Projekte, zwingen einen dazu, viel während des Semesters fürs College zu machen, statt primär am Ende zu lernen. Der hohe praktische Anteil macht für mich den größten positiven Unterschied zur THD aus. So haben z.B. alle irischen Elektrotechnik-Studenten ein Lötset und E-Technik-Werkzeug kaufen müssen, und es gibt Kurse, in denen sie dieses einsetzen, z.B. einen in dem ein Board für einen elektronischen Würfel entworfen und gebaut wird.

Betreuung vor Ort:
Die Lecturers sind alle viel mehr darauf eingestellt, Fragen zu beantworten, als das in Deutschland üblich ist, so dass man eigentlich bei allem Unterstützung bekommen kann. Man spricht sich auch generell beim Vornamen an.

Edenhall Student Accommodation war in Ordnung. Man läuft ca. 10 Minuten zum College, und direkt davor befindet sich die Haltestelle für Busse bis ins Zentrum von Cork. Auf dem Gelände gibt es eine Kletterhalle, in der vom College aus mindestens einmal die Woche eine Gruppe trainiert.
Etwas gestört hat mich an Edenhall, dass es anscheinend üblich ist, die internationalen Studierenden zusammen unterzubringen, so dass oft mehrere Mitbewohner dieselbe Muttersprache haben und man so eine gute Gelegenheit verpasst, Locals kennen zu lernen. Außerdem ist Edenhall stark überwacht, mit Stacheldrahtzaun, vielen Überwachungskameras und Security nachts, die alle daran hindern, das Gelände nach 23 Uhr zu betreten, die sich nicht als Anwohner ausweisen können bzw. vor 17 Uhr als Gast angemeldet wurden (max. ein Gast pro Bewohner). Dies scheint in irischen Student Accommodations allerdings üblich zu sein.
Edenhall ist möbliert, nur um die Bettwäsche musste ich mich kümmern. Diese kann direkt dort ausgeliehen oder günstig in Dunnes Stores (um die 50€ für alles zusammen) gekauft werden. Die Küche ist eher dürftig eingerichtet, aber es lohnt sich nachzufragen, wenn man keine Tassen etc. hat!

Tipps:
- Wenn du auch E-Technik studieren willst, kümmere dich frühzeitig und vor allem gründlich um die Kursanerkennung! Der Fachbetreuer geht Dinge in der Regel sehr gelassen an, und so konnte ich überraschenderweise doch einige meiner Kurse nicht belegen.
- Nutze, wenn möglich, die Gelegenheit praktische Module zu belegen! Hier liegt meiner Meinung nach die Stärke des irischen Systems.
- Wenn du Interesse daran hast, Locals (-> Iren) kennen zu lernen, gibt es viele Möglichkeiten dazu, wenn man sich für Sport Clubs oder Societies interessiert. Von beiden gibt es sehr viele und oft werden, gerade mit Sport Clubs, auch Ausflüge unternommen, um an Wettkämpfen teilzunehmen. So lernt man das Land etwas besser kennen. Ansonsten ist das Programm des International Office beeindruckend, so dass man auch so sehr viel vom Land zu sehen bekommt und dabei Leute von vielen verschiedenen Ländern kennenlernt.
- Unbedingt mitzubringen ist gute Outdoor-Kleidung. Es regnet zwar nicht so viel durchgehend, wie ich erwartet hatte, aber eben doch fast täglich zumindest mal kurz, und außerdem ist es oft windig. Trotzdem ist auch sehr oft die Sonne draußen, so dass man sich vom Wetter nicht abhalten lassen sollte, die großartige Landschaft zu erkunden.