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Land:
Chile

Universität:
Universidad Austral de Chile, Valdivia

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Die Universidad Austral de Chile gehört zu den größten und besten Unis in ganz Chile und hat mehrere Campus. Der größte befindet sich auf der Isla Teja in Valdivia. Hier kann man gefühlt alles studieren, und am Anfang kann man sich schon auch mal verlaufen.
Die Tourismusfakultät ist sehr modern und liegt direkt am Fluss. Wir konnten aus allen Jahrgängen Kurse wählen.
Am Anfang des Semesters gibt es meistens einen Streik, weswegen sich der Semesterstart nach hinten verschiebt. Bei uns waren das ganze vier Wochen und hinten wurden dann nochmal zwei Wochen deswegen dran gehängt. Viele sind dann spontan gereist oder haben ihren Flug nochmal umgebucht.
Macarena ist die Ansprechpartnerin für alle Intercambios an der UaCh, sie ist jederzeit für etwaige Fragen da und hat uns auch in Sachen Streik auf dem Laufenden gehalten.
Die Lehrveranstaltungen laufen ganz anders als in Deggendorf ab. Während des Semesters gibt es viele Präsentationen, Prüfungen und Arbeiten zu erledigen. Das hört sich allerdings schlimmer an, als es dann letztendlich ist. Man gewöhnt sich schnell dran und hat auch mehr Möglichkeiten, eine eventuell schlechte Prüfungsnote auszugleichen. Die meisten Professoren sind sehr aufgeschlossen und verständnisvoll allen Intercambios gegenüber. Oft wird eine Prüfung am Vortag auch noch um eine Woche verschoben.

Betreuung vor Ort:
In Chile wohnen die meisten Studenten entweder in Cabañas oder in Pensionen. Ersteres sind kleine Häuser für zwei bis drei Studierende. Wenn man sich für eine Pension entscheidet, wohnt man meistens mit einer Familie zusammen und bekommt Essen. Ich selbst habe in einer Cabaña gewohnt, weil ich mehr Freiheiten haben wollte. Andere Intercambios haben aber auch sehr gute Erfahrungen mit Pensionen gemacht.
Wegen der Nähe zur Uni sind die Zimmer auf der Isla Teja sehr beliebt. Bereits vor Beginn des Semesters hat uns Macarena eine Liste von Kontakten für die Zimmersuche zugesandt. Ich würde aber auf jeden Fall empfehlen, erst vor Ort nach einem Zimmer zu suchen und die ersten ein oder zwei Wochen in ein Hostel zu gehen. Anders als in Deutschland unterschreibt man hier keinen Mietvertrag oder Ähnliches. Auch die Suche gestaltet sich ganz anders: Man läuft durch die Straßen und klopft an den Häusern, an denen Cabaña steht oder die eben in der Liste von Macarena aufgeführt sind. Oft kann man sich die Zimmer dann sofort ansehen und am nächsten Tag einziehen. Das ist unvorstellbar in Deutschland, aber in Chile ganz normal.

Tipps:
Es lohnt sich wirklich, vorher oder danach noch einige Zeit zum Reisen einzuplanen. Chile gehört zwar zu den teuren Ländern Südamerikas, was das Reisen bzw. generell die Lebenshaltungskosten angeht, aber es gibt einiges zu sehen. Wir sind mindestens zweimal im Monat übers Wochenende weggefahren und haben somit die Umgebung gut kennen gelernt.
In der Realschule hatte ich zwar vier Jahre Spanisch gelernt, aber in der Zwischenzeit wieder einiges vergessen. Somit fand ich die ersten Stunden der Lehrveranstaltungen schwierig, aber man kann jederzeit nachfragen, und nach und nach versteht man immer mehr. Einige der Intercambios hatten lediglich A2-Niveau und sind trotzdem gut zurecht gekommen.
Valdivia ist keine riesige Stadt wie Santiago, aber doch ziemlich belebt. Durch die Universität ist die ganze Stadt voll mit jungen Leuten, und es ist immer was los.

Im Vorfeld meines Auslandssemesters hatte ich lange überlegt, ob Europa nicht besser wäre, aber bin letztendlich überglücklich, mich für Südamerika bzw. Chile entschieden zu haben. Ich hatte eine traumhafte Zeit in Valdivia und hätte am Liebsten noch ein Semester dran gehängt. Man wird in eine komplett neue Kultur eingeführt, und speziell für mich als Tourismusstudentin war die Möglichkeit, viel reisen zu können und Naturschauspiele wie z.B. Vulkane zu erleben, ausschlaggebend.
Es gäbe noch sehr viel mehr zu berichten. Auf meinem Blog habe ich einiges über meine Reisen und die Zeit in Valdivia geschrieben (www.fezi.jimdo.com).