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Land:
USA

Universität:
San Diego State University (SDSU)

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Die SDSU hat einen wahnsinnig schönen Campus. Er gleicht einer kleinen Stadt mit allem, was man benötigt. Der Traum vom US-amerikanischen College-Leben kann dort definitiv verwirklicht werden. Ich habe mich im Voraus besonders auf die zahlreichen Sportereignisse des Universitätsteams gefreut und wurde keineswegs enttäuscht. Besonders zu empfehlen sind die Basketballspiele im campuseigenen Stadion. Generell ist alles um ein vielfaches größer als an der THD, 33.000 Studierende müssen nun mal untergebracht werden. Dennoch ist alles gut in 10 Minuten Fußweg erreichbar.

Die Vorlesungen sind akademisch nicht so anspruchsvoll wie in Deutschland, dennoch muss viel und ständig gearbeitet werden. Oft müssen Hausarbeiten (wenn auch nur kurze von zwei bis fünf Seiten) abgegeben oder Stoff für die nächste Vorlesung vorbereitet werden. Dieses Kursdesign erinnert an das deutsche Schulsystem. Die Kursgröße beträgt in der Regel etwa 50 Studierende.
Um als Vollzeitstudent zu gelten, muss man 12 Units belegen, welche in der Regel auf 4 Kurse à 2,5 Stunden aufgeteilt werden. Bei vier Kursen pro Woche bleibt demnach relativ viel Freizeit, welche allerdings, wie gesagt, oft für Arbeiten genutzt werden muss. Alles in allem jedoch bleiben andere Aktivitäten natürlich nicht auf der Strecke, wie z.B. das riesige Fitnessstudio (ARC), welches Studierende des American Language Institute (ALI) kostenfrei nutzen können.
Zu den Vorlesungen sollte man schon gehen, da das den Professoren sehr wichtig ist. Generell merken die Professoren sich die Gesichter der Anwesenden, was sich in der ein oder anderen Note bemerkbar machen kann. Im Semester werden mehrere Klausuren geschrieben. Bei mir waren es jeweils zwei Midterms und ein Final, das variiert jedoch von Kurs zu Kurs.

Betreuung vor Ort:
Das American Language Institute (ALI) übernimmt an der SDSU die Betreuung der internationalen Studierenden. Das ALI hat ein ganzes Gebäude für sich, das Personal ist meistens gut zu erreichen, sehr hilfsbereit und beantwortet alle möglichen Fragen. Ich hatte den Eindruck, sie hatten sehr viel Erfahrung im Umgang mit internationalen Studierenden, was mir ein gutes Gefühl gab, vor allem bei diversen Formularen.

Ich studierte als sog. Free Mover an der SDSU, da die SDSU nicht zu den Partneruniversitäten der THD zählt. Organisatorische Hilfe erhielt ich von College Contact. Die Mitarbeiter sind sehr nett, zuvorkommend und kompetent. Sie stehen bei jedem Schritt der Bewerbung für Fragen zur Verfügung. Man muss jedoch darauf achten, alle Formulare rechtzeitig auszufüllen und an College Contact zurück zu senden. Leider ist das viel Papierkram, aber der Aufwand lohnt sich. ;-)
In Sachen Wohnheim war das schon schwieriger, da ich das komplett von Deutschland aus selbst organisiert habe. Hilfreich sind dabei diverse Facebook Gruppen, z.B. die von College Contact. Die meisten jedoch haben erst vor Ort in San Diego nach einer Unterkunft gesucht. Im Endeffekt war ich mit meiner Entscheidung, von Deutschland aus eine Wohnung zu suchen, ganz glücklich. Vor Ort suchen ist mit viel Stress verbunden.

College Area vs. Strände: die große Preisfrage des Semesters. Ich habe in der College Area gewohnt und war sehr froh darum. Die kurzen Wege zur Uni haben mir jeden Morgen viel Stress erspart. Es ist zwar schön, am Strand zu wohnen, jedoch auch mit höheren Kosten verbunden, denn zum einen sind die Mieten höher und zum anderen benötigt man ein Auto, um zur Uni zu kommen. Außerdem kommt man, auch wenn man in Collegenähe wohnt, oft genug an den Strand.

Tipps:
Wichtigster Tipp: nehmt den Surfkurs am MBAC, das war die beste Entscheidung meines Semesters!!!
Auto? – jein. Autos sind teuer in San Diego, meistens um die $400 pro Monat. Jedoch benötigt man ein Auto, um die großen Distanzen in der Stadt einigermaßen flott zurück zu legen. Ich hatte kein Auto und habe mir dafür ein Semesterticket für die öffentlichen Verkehrsmittel gekauft. Das hat mir zwar Kosten erspart, allerdings viel Zeit gekostet. Diese Option empfehle ich nur geduldigen Zeitgenossen. ;-)

Bücher: ein unerwartet hoher Kostenpunkt des Semesters. Wartet ein bisschen ab und schaut, ob das Buch auch vom Prof verwendet wird. Oft verlangt der Prof, dass das Buch gekauft werden muss, und im Endeffekt wird es nicht benötigt (Ausnahme: Zugangscodes für Online-Lernplattformen; die müssen definitiv gekauft werden). Wenn es wirklich benötigt wird, könnt ihr das Buch im Bookstore oder auf Amazon ausleihen.

Fazit: ein teures Semester, aber es war jeden Cent wert und ich würde es jederzeit wieder machen. Man lebt ein halbes Jahr den „American Dream“ – Kalifornien, Strände, Roadtrips. Es war die beste Zeit meines Lebens.