Erfahrungsberichte

alle Länder anzeigen

weitere Erfahrungsberichte für Finnland

Land:
Finnland

Universität:
HAMK University of Applied Sciences, Valkeakoski

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Die HAMK University of Applied Sciences ist eine Hochschule mit sieben Standorten, verteilt in ganz Finnland. Der Campus in Valkeakoski ist relativ klein und die Anzahl der Studierenden dementsprechend niedrig. Meiner Meinung nach ist die geringe Anzahl an Studierenden jedoch nicht nachteilig, da man so schnell alle besser kennenlernen kann.
Das Semester beginnt am 1. September und dauert bis ca. Mitte Dezember. Ich studiere derzeit Tourismusmanagement im 3. Semester. Es gab hier zwar keine große Auswahl an Fächern, die zu meinem Studium passten, jedoch hat am Ende mit der Anrechnung alles problemlos geklappt und es hat sich für jedes Fach etwas finden lassen. Ich belegte die Fächer Human Resource Management, Management Accounting, Leadership and Organizational Development und das Christmas Fair Project, welches aus mehreren Fächern besteht. Das Studieren in Finnland unterscheidet sich in vieler Hinsicht vom Studium in Deutschland. Im Allgemeinen waren die Fächer weniger anspruchsvoll als erwartet, jedoch auch sehr viel praktischer orientiert als in Deggendorf. Die Kurse finden im kleinen Kreis (zwischen 20 und 35 Studierende) statt und beinhalten viele Gruppenarbeiten und Präsentationen, die man des öfteren auch noch zuhause vorbereiten muss. Das Verhältnis zu den Dozenten ist viel lockerer und freundschaftlicher, deshalb ist es hier auch üblich seine Dozenten zu duzen.
Der Stundenplan ändert sich jede Woche, jedoch hatten wir generell weniger Vorlesungen als an der THD. Da es einen Online-Stundenplan gibt, der das komplette Semester anzeigt, war es möglich, seine Freizeit gut durchzuplanen und viele Ausflüge zu unternehmen.

Betreuung vor Ort:
Die HAMK ist gut organisiert. Bereits einige Zeit vor Beginn des Auslandssemesters bekommt jeder ERASMUS-Studierende einen persönlichen Tutor zugeteilt, der immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Desweiteren hatten wir eine sehr nette und hilfsbreite Ansprechpartnerin, Annina Herala vom International Office, die bei Problemen aller Art zur Seite stand.
Das Appartement wurde einem zugeteilt und man musste sich nicht selbst um eine Unterkunft kümmern. Ich habe mir die Wohnung mit einer Kommilitonin aus Deggendorf geteilt. Unsere Unterkunft befand sich direkt am See mit super Ausblick und nur 5-10 Minuten Gehweg zur HAMK. Bis in die Stadt sind es ca. 20 Minuten zu Fuß. Einkaufsmöglichkeiten wie Lidl und zwei finnische Supermärkte befinden sich direkt neben dem Wohnheim. Leider gab es im Studentenwohnheim kein WLAN, jedoch gibt es unbegrenztes Internet für 19,90 EUR monatlich. Ein Störfaktor stellte für mich lediglich die fehlende Waschmaschine dar, aber auch dies lässt sich durch das Nutzen des Waschsalons (ca. 500 m entfernt) lösen.
Die Austauschstudierenden werden auf mehrere Studentenwohnheime verteilt, eines ist näher an der Hochschule und eines näher am Stadtkern.

Tipps:
Nehmt an den Veranstaltungen der Studentenorganisation teil, so könnt ihr schnell und einfach neue Leute kennenlernen. Außerdem empfehle ich euch so viel wie es nur geht durch Skandinavien zu reisen. Wir haben viele Wochenendausflüge unternommen, beispielsweise nach Schweden, Estland und als wir eine Woche frei hatten, haben wir einen Roadtrip durch Norwegen gemacht. Nutzt eure Chance, um das wunderschöne Suomi und seine Bewohner kennenzulernen.
Es gibt eine super Busverbindung nach Helsinki, Turku und Tampere. Busse fahren praktisch rund um die Uhr, die Tickets sind nicht ganz billig, jedoch kann man sich entweder eine Studentenkarte für 33 Euro oder einen Studenten-Busausweis besorgen, mit dem man fast um die Hälfte billiger fahren kann. Die Landschaft ist unvergleichlich schön, es gibt viele Seen und Wälder, und die Sonnenuntergänge sind beeindruckend. Die meisten Finnen sind der englischen Sprache sehr gut mächtig, nett und hilfsbereit.
Bargeld braucht man in Finnland eigentlich nicht, fast überall kann mit der Kreditkarte gezahlt werden, außerdem haben Geschäfte auch sonntags bis 21 oder 22 Uhr geöffnet.

Ich würde jederzeit wieder ein Auslandssemester in Finnland verbringen und habe meine Entscheidung nie bereut. Finnland bietet wirklich sehr viel und ist eine einzigartige Erfahrung.