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Land:
Finnland

Universität:
Lapland University of Applied Sciences, Rovaniemi

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Die LapinAMK ist eine kleine und familiäre Hochschule im Norden Finnlands. Es gibt einen extra Campus nur für Tourismus-Studiengänge mit eigener Mensa, der ca. 1,5 km vom Hauptcampus entfernt liegt und an dem fast alle meine Vorlesungen stattfanden.
Aufgrund des eigenen Campus können sehr viele Kurse in Deggendorf für Tourismusmanagement angerechnet werden. Vor allem den Kurs Study Tour in the North, bei dem wir eine dreitägige Exkursion nach Tromso in Norwegen zu organisieren hatten, kann ich sehr empfehlen.
Die Lehrveranstaltungen in Finnland gestalten sich ganz anders als in Deggendorf. Die Kursgröße ist mit 20-30 Studierenden relativ klein, und die Dozenten werden mit dem Vornamen angeredet. Auch gibt es nicht wie bei uns eine Prüfung in jedem Fach am Ende des Semesters, sondern man muss sehr viele einzelne Assignments während des Semesters erledigen. Dadurch gestaltete sich der Studienalltag abwechslungsreich und man lernt viel Neues durch Gruppenarbeiten, Präsentationen, Essays und Ausflüge. Da einige Abgabetermine auf das gleiche Datum fallen, sind manche Wochen stressiger, andere weniger und können zum Reisen genutzt werden. Auch wenn das Ganze am Anfang nach sehr viel Arbeit aussieht, sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, denn es ist leicht machbar und die Dozenten sind alle sehr kulant und menschlich; so wurden nach Absprache auch manche Abgabetermine nach hinten verschoben.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung vor Ort war sehr gut. Wir wurden vorab mit sehr vielen Infos ausgestattet und jeder erhielt einen eigenen Tutor, der einen am Anfang mit dem Zimmerschlüssel in Empfang nimmt und bei allen möglichen Angelegenheiten hilft. Die Tutoren haben auch gemeinsame Aktivitäten organisiert, zum Beispiel ein Cottage-Weekend oder eine Husky- und Rentier-Safari. Das International Office ist immer erreichbar, und Kursänderungen vor Ort sind kein Problem.
Das Semester beginnt mit einer Einführungswoche, während der sehr viele Informationen über die Hochschule, die Lebensweise und die Stadt bereitgestellt werden. Einen Tag vor dieser Einführungswoche wird ein kostenloser Pick-Up-Service organisiert, aber ich rate diesen nicht wahrzunehmen und lieber ein paar Tage früher anzureisen. Da die Kurse an der University of Lapland bereits früher anfangen, waren die Second-Hand-Shops zu diesem Zeitpunkt fast leer gekauft, und ich hatte vor allem Schwierigkeiten ein Fahrrad zu bekommen. Eine frühere Anreise hätte meine ersten Tage wahrscheinlich entspannter gemacht.
Alle Austauschstudierenden werden in Kuntotie untergebracht. Es stehen Einzelzimmer, 2er-, 3er-, und 6er-WGs zur Verfügung. Man kann bei der Bewerbung einen Wunsch angeben, doch es ist nicht garantiert, dass dieser erfüllt wird. Ich habe in einem Doppelzimmer in einer 6er-WG gewohnt, was manchmal eine Herausforderung war, aber größtenteils sehr gut funktionierte. Ich rate dazu, gleich ein paar Küchenutensilien und Bettwäsche mitzubringen, da wirklich nur Möbel in den Wohnungen vorhanden sind.

Tipps:
- Gebrauchtes Fahrrad kaufen, da die Hochschule knappe 4km vom Wohnheim entfernt ist
- Bei Lidl einkaufen (nahe am Tourismuscampus und billiger als die anderen Supermärkte)
- Sehr gutes Mittagessen in der Mensa: für 2,40€ bekommt man ein Salate am Büffet, Getränke und einen warmen Hauptgang
- Aussichtsturm Ounasvaara so oft wie möglich besuchen
- Freie Zeit unbedingt zum Reisen nutzen! ESN organisiert zum Beispiel Trips nach St. Petersburg und Stockholm oder selbst ein Auto mieten und in einen der zahlreichen wunderschönen Nationalparks oder nach Schweden oder Norwegen fahren. Während der freien Woche im Oktober waren wir zum Beispiel auf den Lofoten.
- Warme Winterklamotten einpacken, da es im Dezember bis zu -30°C werden kann
- Immer Ausschau nach Nordlichtern halten
- Lasst euch nicht von der Kälte und Dunkelheit abschrecken! Lappland ist eine magische Gegend, ein Auslandssemester dort wird mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis.