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Land:
Finnland

Universität:
Seinäjoki University of Applied Sciences

Semester und Studiengang:
5. Semester Bachelor Betriebswirtschaft

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Die Universität in Seinäjoki ist in etwa so groß wie die TH Deggendorf. Die Wirtschaftsfakultät (Frami F) wurde erst kürzlich renoviert und bietet moderne und toll eingerichtete Räumlichkeiten. Dort befindet sich auch das Büro der Studienkoordinatorin Marjo Arola, die immer und sofort versucht zu helfen. Im Wirtschaftsgebäude befindet sich auch die Mensa, in der eine Mahlzeit für günstige 1,85 Euro zu bekommen ist. Das Essen ist nicht immer überragend, doch bei dem Preis darf man sich nicht beschweren. Außerdem kann man in der Uni kostenlos drucken, nur Papier ist mitzubringen. Die Benutzung des Fitnessstudios ist kostenlos, und es gibt eine Play-Station 4-Ecke.

Da ich mich an den früheren Erfahrungsberichten orientierte, dachte ich, dass man hier viele Fächer belegen kann, denn dort stand geschrieben, dass die Notenanerkennung keine Probleme bereitet. Das war bei mir leider nicht so. Ich konnte mir lediglich eine Sprache, Unternehmenskompetenz, internationale Wirtschaftspolitik und ein AWP-Fach anrechnen lassen. Zusammen schaffte ich somit 18 ECTS. Ich hätte gerne mehr gemacht, da mir der Unterricht in Finnland leichter fiel als in Deutschland, denn in fast jedem Fach sind, statt einer Klausur am Ende des Semesters, viele kleine Präsentationen und Arbeiten anzufertigen. Die Kurse dauern meist nur einige Wochen. Somit hat man jede Woche einen anderen Stundenplan und oftmals auch unter der Woche freie Tage.

Betreuung vor Ort:
An meinem ersten Tag wurde ich von meiner Tutorin am Bahnhof abgeholt und zu meinem Wohnheim gebracht, sie hatte den Zimmerschlüssel für mich besorgt. An den Folgetagen zeigte sie mir alles, was für das Studentenleben wichtig ist, und ich konnte sie auch während meines Aufenthalts jederzeit um Hilfe bitten.

Die meisten internationalen Studierenden wohnen im Marttilan Kortteeri-Wohnheim, das sich gleich neben der Uni befindet, man muss nur den Fluss überqueren. Die Kommilitonen, die in einem anderen Wohnheim mit ungünstigerer Lage untergebracht wurden, fanden erheblich schlechter Kontakt zu ihren Mitstudierenden, da die meisten Aktivitäten im Marttilan Kortteeri stattfinden.
In Marttilan Kortteeri kann man einmal in der Woche die Sauna kostenlos nutzen. Wenn man Glück hat, ist in der Wohnung schon alles vorhanden und man muss keine Küchenutensilien kaufen.
Es gibt ein paar Supermärkte in der Stadt, der billigste ist Lidl und ist zu Fuß in 10 Minuten zu erreichen.

Tipps:
Unternehmt so viel wie möglich. Besonders St. Petersburg und Tallinn eignen sich für Städtetrips. Der Lapland-Trip, der von der Studentenorganisation angeboten wurde, war leider viel zu kurz und lohnte sich nur, da man hier nochmal mit fast allen anderen ERASMUS-Studierenden unterwegs war, bevor das Semester endete.
Erwartet nicht zu viel von Seinäjoki. Es ist keine besonders schöne Stadt. Die öffentliche Bibliothek und die Uni sind im Grunde die schönsten Gebäude dort. Es gibt zwei Klubs in Seinäjoki (Ilona und Karma). Mit der SAMO-Karte, die man Anfang des Semesters kaufen kann, bekommt man freien Eintritt für das Karma.

Bei mir dauerte das Semester nur bis November. Den ganzen Dezember hatte ich frei. Nur ein Business-Kurs fand im Dezember statt, aber den hatte ich nicht belegt. Jedoch weiß ich nicht, ob dies immer so ist. Deshalb empfehle ich den Rückflug erst nach Ankunft in Finnland zu buchen.

Auch wenn ich gerne mehr Kurse belegt hätte, die mir anerkannt worden wären, würde ich mein Auslandssemester jederzeit wieder in Seinäjoki machen. Es war eine tolle Erfahrung, ich habe neue Freunde getroffen und hatte jede Menge Spaß.