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Land:
Spanien

Universität:
Universitat Politècnica de Valencia, Campus Gandía

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Ich habe mein Auslandssemester an der UPV Gandía verbracht. Der Campus (der zur Universität in Valencia gehört) ist mit ca. 2000 Studierenden eher klein, und somit erhält man sehr schnell einen guten Überblick über die verschiedenen Einrichtungen, die der Campus zu bieten hat.
Man kann Vorlesungen auf Englisch belegen, allerdings würde ich empfehlen, mindestens einen Kurs auf Spanisch zu absolvieren. Die Kurse auf Spanisch sind am Anfang zwar schwierig zu verstehen, aber man freut sich um so mehr, wenn man nach einiger Zeit mehr und mehr versteht. Ich belegte als spanischen Kurs das Fach "Estrategias de comunicación de destinos turísticos". Der Professor dieses Kurses war sehr hilfreich und nahm Rücksicht auf Austauschstudierende. Auch mit meinen englischsprachigen Vorlesungen (Intercultural Communication, Ecotourism und Innovation Management and Entrepreneurship) war ich zufrieden.
Allgemein muss man sich aber bewusst sein, dass das spanische Lehrsystem dem in deutschen Schulen ähnelt; unter dem Semester sind viele Präsentationen und Gruppenarbeiten zu erledigen, am Ende ist nur noch eine eher einfachere Prüfung zu schreiben. Nach Absprache mit den Professoren war es auch möglich, alle Kurse vor Weihnachten zu beenden; somit musste ich keine Prüfungen im Januar mehr schreiben.
Wenn möglich belegt auch einen Kurs zum Spanischlernen. Es werden Kurse auf verschiedenen Sprachniveaus von der Universität angeboten. Leider war der Sprachunterricht in meinem Semester nicht sehr hilfreich, aber vielleicht wird ja dieser Kurs in den kommenden Semestern etwas anders gestaltet.
In den ersten zwei Wochen des Semesters kann man noch problemlos die gewählten Kurse wechseln, falls einem die Kurse doch nicht zusagen.
Außerdem bietet die Universität für 20€ pro Semester ein vielfältiges Sportprogramm an, das erlaubt, viele verschiedene Sportarten auszuprobieren.

Betreuung vor Ort:
Die Betreuung durch das IO vor Ort war bereits vor Anreise sehr gut. Sie haben vor Semesterbeginn geprüft, ob die gewählten Kurse stattfinden können und ob es Überschneidungen gibt. Somit blieb uns ein eventuell chaotischer Kurswechsel zu Beginn des Semesters erspart, und man konnte sich auf die gewählten Kurse einstellen.
Mir war während des Semesters ein Mentor zugeteilt worden, wobei dies meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre, da man vieles alleine herausfinden konnte und von Seiten des IO und der ERASMUS-Organisation vor Ort ausreichend Unterstützung geboten wurde.
Meine Wohnung hatte ich vor Anreise über die Agentur Mare Nostrum (http://www.accommodation-gandia.org) gebucht. Ich konnte zwischen verschiedenen Wohnungstypen auswählen und außerdem Wünsche zu den Mitbewohnern äußern. Ich empfehle euch mit mindestens einem spanisch-sprachigen Mitbewohner zusammen zu leben, dann gewöhnt ihr euch schneller an die spanische Sprache. Mit den meisten ERASMUS-Studierenden wird nämlich hauptsächlich Englisch gesprochen. Das Preis-Leistungsverhältnis der Wohnung war gut, dafür muss man sich mit einem geringeren Ausstattungsstandard zufrieden geben.

Tipps:
Insgesamt verbrachte ich ein interessantes Auslandssemester in Gandía. Im Sommer ist der Ort voll mit Touristen und es ist immer was geboten (Strand, Diskos, Veranstaltungen). Ab Oktober wird es sehr ruhig. Diese Zeit solltet ihr für Reisen nutzen. Von Gandía bzw. Valencia gibt es viele günstige Verbindungen (Bus, Zug, Flugzeug), um ganz Spanien zu erkunden.

- Bringt warme Sachen zum Anziehen mit. Wenn es bei Ankunft im August in Gandía 35°C hat, will man zunächst nicht glauben, später warme Kleidung zu brauchen. Aber ab Oktober wird es kälter, und in den Wohnungen gibt es keine Heizungen.
- Besucht den zweiwöchigen Vorbereitungskurs, den die UPV Gandía vor Semesterstart anbietet. Vormittags könnt ihr eure Spanischkenntnisse verbessern
und nachmittags und abends ist immer etwas geboten (Sport, Essen gehen, Party). Während den zwei Wochen lernt man viele ERASMUS-Studierende kennen und hat somit eventuell auch immer eine Schlafgelegenheit in Valencia (da viele aus dem Vorbereitungskurs anschließend in Valencia studieren).
- Plant auf jeden Fall Zeit zum Reisen ein, nach einiger Zeit hat Gandía nicht mehr so viel zu bieten.

Wer sich an die spanischen Lebensverhältnisse und die Gelassenheit der Spanier gewöhnt, kann in Gandía ein tolles Semester verbringen.