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Land:
Spanien

Universität:
Universidad de Jaen

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Die Universität in Jáen liegt etwas außerhalb vom Zentrum der Stadt, zu Fuß braucht man zwischen 20 und 40 Minuten, um sie zu erreichen. Auch wenn das nach viel klingt, ist es tatsächlich aber jeden Tag ein schöner kleiner Spaziergang bei grandiosem Wetter; es fahren aber auch viele der knapp 20 Buslinien die Uni an. Der Campus ist um einiges größer als der Deggendorfer, jedoch übersichtlich und systematisch angelegt, sodass man sich schnell und gut zurechtfinden kann.
Allgemein unterscheidet sich der Uni-Alltag sehr sehr von dem in Deutschland, da es in einigen Lehrveranstaltungen Anwesenheitspflicht gibt und unter dem Semester mehrere kleine Leistungsnachweise erbracht werden müssen (Präsentationen oder Gruppenarbeiten). Das hat natürlich den Vorteil, dass man ständig mitlernt, dass manche Professoren dann keine Abschlussprüfung schreiben lassen und dass die Endnote folglich nicht nur von einer Klausur abhängt. Generell sind die spanischen Professoren den „internationals“ gegenüber freundlich eingestellt, entgegenkommend und hilfsbereit, was Fragen angeht. Gleiches gilt für das International Office.

Betreuung vor Ort:
Ich musste nach Ankunft in Jaen einige Kurse neu aussuchen und belegen, wobei ein von der Universidad de Jaén (UJA) zugeteilter Koordinator behilflich sein soll. Unsere Koordinatorin war jedoch keine große Hilfe, wir waren auf uns alleine gestellt, haben jedoch die Änderungen alle selbstständig gut zustande bekommen. Außerdem bietet die UJA das sog. Buddy-Programm an, wobei einem ein spanischer Student als Ansprechpartner zugewiesen wird. Gerade am Anfang ist es ein gutes Gefühl, schon jemanden in der Stadt zu kennen. Tipp: Sobald ihr den Zulassungsbescheid der UJA erhalten habt, bewerbt euch ums Buddy-Programm. Das International Office macht nämlich im August Urlaub, weswegen viele trotz Bewerbung keinen Buddy zugewiesen bekamen!
Eine Wohnung habe ich mir erst vor Ort gesucht und mich in die albergue juvenil eingemietet, was ich auch wieder so machen würde. An der Uni und in den Straßen hängen Unmengen von Zimmerangeboten aus und man kann leicht etwas Passendes finden. Meine Wohnung hatte keine Zentralheizung, es gab aber für jeden Bewohner einen portablen Heizkörper, den man im Winter auch dringend braucht, da die Gebäude zum Teil nur sehr schlecht isoliert sind.

Tipps:
Wenn man kein bis wenig Spanisch spricht und sich auf die Englisch-Kenntnisse vor Ort verlassen will, dann ist man in Jaén an der falschen Adresse. Hier sprechen nicht sehr viele Studierende und Dozenten Englisch, und auf der Straße ist es so gut wie unmöglich, sich allein mit Englisch durchzuschlagen. Zudem wird im Süden ein etwas gewöhnungsbedürftiger Dialekt gesprochen (el andaluz), nach einiger Zeit bekommt man jedoch den Dreh raus und kann sich trotzdem mit den „Einheimischen“ sehr gut verständigen. Diese sind insgesamt anfangs eher schüchtern gegenüber Auslandsstudierenden, doch wenn man mal ins Gespräch kommt, sehr interessiert und freundlich.
Gewöhnungsbedürftig mag auch die Siesta sein, bei der Geschäfte, Restaurants, Bars und zum Teil Supermärkte nachmittags ein paar Stunden schließen - doch auch hier gilt: einmal verstanden und dran gewöhnt, scheint es gar nicht mehr so absurd.
Jaén ist eine Stadt, die vor allem mit den unzähligen Tapasbars (kostenloses Essen beim Bestellen eines Getränks!) und dem ursprünglichen Charme einer spanischen Stadt punkten kann.