Erfahrungsberichte

alle Länder anzeigen

weitere Erfahrungsberichte für Uruguay

Land:
Uruguay

Universität:
Universidad Católica del Uruguay, Montevideo

Semester und Studiengang:
3. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Die Universidad Católica del Uruguay (UCU) zählt zu einer der drei Privatunis in der Hauptstadt Montevideo. Sie ist sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Eine Fahrt kostet 28 pesos (entspricht ca. 0,9€). Sobald es wärmer wurde, sind wir dann aber auch gelaufen (ca. 30 Min.). Der Campus ist sehr überschaulich. Im alten Hauptgebäude findet man die Mensa, die Bibliothek, den Aufenthaltsraum, einige Büros (auch das IO) und natürlich Seminarräume. Zudem gibt es einen Neubau, wo weitere Seminarzimmer zu finden sind.
Prinzipiell steht einem das ganze Angebot an Kursen der UCU zur Auswahl. Ich konnte mir vier von sieben Fächern anrechnen lassen (Marketing, Unternehmensführung, FWP, Spanisch). Alle Fächer (mit ein paar Ausnahmen) werden in Spanisch unterrichtet. Jede Woche sind kleine Tests zu schreiben, z.B. über zwei Kapitel, die man über die Woche lesen musste. In anderen Fächern werden zwei Klausuren (parciales) geschrieben, einmal nach der Hälfte des Kurses und dann noch einmal am Ende. Es gibt auch eine Note für Mitarbeit und es wird sehr viel Gruppenarbeit (inkl. Präsentationen) gemacht.
Das Semester unterteilt sich in zwei Bimester von jeweils acht Wochen. Viele Kurse der Wirtschaftsfakultät gehen nur über ein Bimester. Dadurch hat man diese Fächer dann jeden Tag (außer mittwochs), um auf die entsprechenden Credits zu kommen, was sehr stressig sein kann. Im Großen und Ganzen nehmen die Professoren Rücksicht auf die Austauschstudierenden, sodass alle den Kurs bestehen. Zusätzlich zu den normalen Fächern werden auch Extra-Kurse nur für Austauschstudierende angeboten, wie z.B. Spanisch oder Cultura Uruguaya. Beide Kurse kann ich nur empfehlen. Außerdem kann man sich sozial engagieren (servicios comunitarios), wo man mit einer Gruppe von ca. vier Kommilitonen nachmittags z.B. Kinder betreut. So lernt man noch einmal eine ganz andere Seite Uruguays kennen.

Betreuung vor Ort:
Einige Monate bevor das Semester losgeht bekommt man eine Mail mit allen nötigen Informationen zu Kursen, wichtigen Terminen und Unterkunft. In der Kursliste sind alle Lehrveranstaltungen aufgeführt, die die UCU anbietet (inkl. Kursbeschreibung). Dies bedeutet aber nicht, dass auch alle Lehrveranstaltungen angeboten werden. Mit dieser Liste kann man das Learning Agreement (LA) erstellen. Einige Tage vor der Orientierungswoche bekommt man dann die genauen Stundenpläne der einzelnen Studiengänge, sodass man abgleichen kann, ob der Kurs angeboten wird, bzw. ob es zu Überschneidungen kommt. Nach Ankunft in Uruguay bekommt man in den ersten Tagen eine Einführung, in der die Fächerwahl noch einmal genau erklärt wird und weitere hilfreiche Tipps fürs Leben in Montevideo gegeben werden. Zusätzlich erhält man eine Mappe mit allen wichtigen Informationen. Bei mir hat sich das Problem aufgetan, dass mein Kurs für Unternehmensführung nicht angeboten wurde. Daraufhin musste ich einen neuen Kurs suchen und per Mail von Deggendorf bestätigen lassen, dass ich mir diesen auch anrechnen lassen kann. Dazu kam dann leider ein weiteres Problem, nämlich die Überschneidung mit dem Marketingkurs. Viele Kurse werden jedoch zweimal am Tag gehalten. Somit konnte ich einen Kurs morgens von 08.00 – 09.20 Uhr belegen und den anderen abends von 21.15 – 22.35 Uhr. Da die Kurse aber nur das erste Bimester gingen (also 8 Wochen), habe ich mich dafür entschieden.
Bzgl. der Wohnung haben wir vom IO der UCU eine Kontaktliste bekommen. Dennoch bleibt die Suche letztendlich bei einem selbst. Man sollte sich darauf einstellen genauso viel wie in Deggendorf zu zahlen, wenn nicht sogar mehr. Es kommt natürlich auch darauf an, ob man sich ein Zimmer teilt oder ein Einzelzimmer sucht. Eine Art Wohnheim, wie in Deutschland, gibt es dort nicht. Der Standard ist nicht mit deutschen Wohnungen zu vergleichen, aber im Vergleich zu anderen Ländern in Südamerika sehr gut.

Tipps:
Zuallererst fällt einem der Akzent der uruguayos auf. Aus einem yo me llamo wird da ganz schnell ein scho me schamo. Aber auch daran gewöhnt man sich ganz schnell, und am Ende fällt es einem gar nicht mehr auf.
Wer im Wintersemester geht, sollte sich für die ersten Monate warme Sachen mitnehmen, da es wirklich sehr kalt und windig in Uruguay ist und die Häuser nicht so gedämmt sind wie bei uns. Wenn es dann aber so langsam warm wird, kann man die super schönen Strände an der Küste Uruguays genießen. Eine Gruppe von Studierenden der UCU (Comisión Bienvenida) organisiert regelmäßig Wochenendausflüge. Eine weitere Organisation (MIS) organisiert Ausflüge und Events für alle Austauschstudenten in Montevideo, z.B. zu den Iguazu-Wasserfällen.
Generell hat Uruguay viele schöne Orte zu bieten. Reisen lohnt sich auf jeden Fall und auch Buenos Aires ist nur einen Katzensprung über den Río de la Plata entfernt, wo man über ein verlängertes Wochenende super hinfahren kann.
Generell ist alles sehr teuer in Uruguay. Die Lebensmittelpreise sind sogar über dem deutschen Preisniveau. In den Supermärkten findet man alles, was man braucht, aber nicht in der Auswahl, die es in Deutschland gibt. Günstiges Obst und Gemüse findet man auf den Straßenmärkten, die in jedem barrio zu finden sind.
Uruguay zählt zwar zu den sichersten Ländern in Südamerika und ich habe mich auch wirklich immer sehr sicher gefühlt (im Gegensatz zu anderen Ländern), dennoch gibt es überall Gegenden, die man besser meiden sollte. Gute Wohngegenden in Montevideo sind Pocitos, Punta Carretas und Parque Rodó.
Mit einer Kreditkarte kann man überall kostenlos Geld abheben.
Den Rückflug sollte man nicht zu früh buchen, da es sich auf jeden Fall lohnt, noch ein paar andere Länder in Südamerika zu entdecken.
Falls es noch weitere Fragen gibt, beantworte ich diese gerne.