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Land:
Indien

Universität:
Indian Institute of Technology, Chennai/Madras

Semester und Studiengang:
4. Semester Bachelor Tourismusmanagement

Aufenthalt:
wintersemester 2016

Über die Universität:
Das Indian Institute of Technology in Chennai ist eine der Top-Unis im ganzen Land, vor allem im Bereich Elektrotechnik. Für die Einheimischen ist es schwer, in diese Eliteuniversität zu kommen; deswegen empfanden wir es als Privileg dort zu sein, da die Qualität der Studieninhalte und Professoren sehr gut sind.
Ich studierte für ein Semester im MBA-Programm des Management Departments. Hier wurde sehr viel diskutiert, und es gab immer wieder Assignments und Projektarbeiten, die erledigt werden mussten. Das machte das ganze etwas stressig, aber man nimmt auf jeden Fall mehr vom Stoff mit und lernt so schnell neue Leute in den Gruppenarbeiten kennen. Das Niveau ist schon etwas höher als in Deggendorf, das wurde mir vor allem von den Ingenieuren berichtet, die sehr zu kämpfen hatten.
Das IITM ist eine Campus-Uni, die am Rande der Stadt in einer Art Dschungel liegt mit vielen Bäumen, die alles etwas abkühlen und eine angenehme Atmosphäre schaffen. Trotzdem kann es im Sommer, also ab April, sehr heiß werden. Chennai ist die heißeste Stadt in ganz Indien.
Das Hostel, in dem ich wohnte, ist relativ gut, auch wenn die Departments und andere Einrichtungen aus den 60iger Jahren stammen und kaum renoviert sind. Aber auch das können die Inder gut: Mit schlechtem Equipment gute Ergebnisse hervorbringen. Improvisationstalent ist von Vorteil.

Betreuung vor Ort:
Das IPAL-Programm hat uns bei den wichtigen Behördengängen und diversen Registrierungen geholfen, zumindest am ersten Tag. Danach war ich weitgehenst auf mich alleine gestellt, und die Organisation ist wirklich katastrophal. Die Antwort "Come back tomorrow" kam sehr oft. Und so durfte ich den Campus auf meiner Unterschriftenschnitzeljagd erkunden, welche sich über ganze zwei Wochen zog. Hier ist ein Fahrrad zu empfehlen, das man recht billig bekommt.
Mein Zimmer im Hostel war in Ordnung, ein eingebauter Schrank und Gitter vor den Fenstern, damit die Affen nicht ins Zimmer einsteigen konnten.
Die Mensa ist wirklich gut und vor allem sehr günstig. Für 100 Rupien am Tag wird man satt. Außderdem gibt es noch zahlreiche Restaurants am Campus, die fast rund um die Uhr geöffnet haben.

Tipps:
Nehmt auf alle Fälle sehr viel Geduld mit.
Versucht alle Dokumente, die verlangt werden, vollständig mitzubringen, wobei Passbilder am Campus für sehr viel weniger Geld zu haben sind.
Kommt früh genug an die Uni und kauft euch auf alle Fälle ein Fahrrad am Campus.
Sehr wichtig: Versucht schon etwas Bargeld mitzunehmen, als ich in Indien ankam, wurden über Nacht die 1000 und 500 Rupienscheine entwertet, was komplettes Chaos auslöste. Weiht eure Eltern ein, wie man mit Western Union Geld schickt und nehmt eine funktionierende Kreditkarte mit (TAN-Verfahren sollte funktionieren) oder zahlt mit Bezahl-Apps wie PayTM oder Paypal.
Belegt nicht zu viele Kurse, wenn ihr das Land auch noch sehen wollt. Also pro Quarter sollten drei oder vier Kurse genug sein.

Ansonsten: Genießt das Land und die Leute, denn beide sind wirklich faszinierend.