Erfahrungsberichte

alle Länder anzeigen

weitere Erfahrungsberichte für Neuseeland

Land:
Neuseeland

Universität:
Eastern Institute of Technology, Hawke’s Bay

Semester und Studiengang:
6. Semester Bachelor Betriebswirtschaft

Aufenthalt:
summersemester 2017

Über die Universität:
Das EIT liegt in der Region Hawke's Bay an der Ostküste der Nordinsel. Es liegt zwischen den Städten Napier und Hastings, die sich ähnlich wie Deggendorf und Plattling gegenseitig ergänzen und so gut wie alles bieten, was man zum Leben braucht. Das EIT selbst ist im Stadtteil Taradale, indem es auch Busverbindungen nach Napier City und Hastings im 20-Minuten-Takt gibt. Die Busfahrt ist allerdings relativ teuer, der Bus öfter unpünktlich.

Das Kursangebot ist umfangreich, für jeden ist was dabei. Bei der Kursauswahl sollte man darauf achten, keine Kurse zu wählen, die auf andere Kurse aufbauen, sprich die schon viel Wissen voraussetzen. Es besteht sonst die Gefahr, dass man nicht mit dem Stoff hinterherkommt.
Es besteht Anwesenheitspflicht in den Vorlesungen. Die Kursgrößen sind sehr unterschiedlich. (In einem Kurs waren wir nur zu fünft, in einem anderen dagegen über 25). Die Vorlesungen sind relativ locker gestaltet. Das Tempo ist entspannt und Studierende und Professoren sprechen sich mit Vornamen an. Wie in Deutschland finden zum Ende des Semesters Prüfungen statt, an der EIT jedoch nicht in jedem Fach. Man schreibt während des Semesters mehrere Studienarbeiten und Test. So verteilt sich die Arbeitsbelastung gleichmäßig übers Semester.

Leider sind Studiengebühren für ein Semester zu zahlen, die aber dank der Partnerschaft mit der THD reduziert sind und sich auf etwas mehr als 4000€ belaufen. (Auf jeden Fall Auslands-BAföG beantragen, da bei Gewährung von BAföG Studiengebühren bis 4600€ komplett bezuschusst werden).
Für manche Lehrveranstaltungen muss man Bücher kaufen, die locker schon mal 150 Dollar kosten können. Tipp: oft verkaufen Studierende gebrauchte Bücher, und am Ende des Semesters kann man die Bücher auch auf Tauschbörsen wieder für einen guten Preis verkaufen.

Für Studienarbeiten wird ein Learning Service angeboten, speziell für internationale Studierende. Dort kann man seine Arbeiten auf Grammatik und Rechtschreibung überprüfen lassen.
Es gibt viele Lernplätze in der Bibliothek, jedoch ist der Lärmpegel immer recht hoch, sodass es sich dort nur mit Kopfhörern wirklich gut arbeiten lässt.

Betreuung vor Ort:
Die Mitarbeiter und Professoren sind alle überaus freundlich und immer hilfsbereit. Die Dozenten nehmen sich auch deutlich mehr Zeit für einen als die Professoren in Deutschland.
Man kann Kurse in den ersten Wochen problemlos wechseln. In der Woche vor Vorlesungsbeginn findet ein Orientation Day statt, an dem man alle Infos bekommt, die man braucht, und man kann dort auch viele neue Kontakte knüpfen. Es gibt ferner einen "Day in the Bay", an dem alle Attraktionen und Sehenswürdigkeiten rund um Napier besichtigt werden.

Gewohnt habe ich in einer Gastfamilie, die mir von der EIT vermittelt wurde. Die Unterbringung dort kostet zwar mehr als im Student Village, jedoch sind Lebensmittel und Essen inbegriffen. (Lebensmittel sind in Neuseeland ziemlich teuer.) Ich habe mich für eine Gastfamilie entschieden, weil es mir sehr wichtig war, meine Englischkenntnisse zu verbessern. Es war die beste Entscheidung, da man quasi gezwungen wird, ständig Englisch zu sprechen.

Tipps:
Es gibt mehrere Supermarktketten in Neuseeland, z. B. 4Square, New World oder PAK'nSAVE. 4Square liegt am nächsten zur EIT, ist aber nicht die günstigste Einkaufsmöglichkeit. Zum Einkaufen sollte man Fahrgemeinschaften schließen und zu New World oder PAK'nSAVE fahren.
Die Preise in Neuseeland sind umgerechnet ca. ein Drittel höher als in Deutschland.
Es lohnt sich eine SIM-Karte anzuschaffen. Die Netzbetreiber haben sehr gute Prepaid-Modelle, die Freiminuten, Frei-SMS und viel Datenvolumen enthalten. Ich hatte mir eine SIM-Karte von Spark geholt und war sehr zufrieden. Es gibt auch noch andere Anbieter wie Vodafone, jedoch kann ich nicht sagen wie gut die sind.

Wer nach dem Semester oder in den zwei Wochen Osterferien Neuseeland erkunden will, dem kann ich die Anschaffung eines Autos empfehlen. Für ca. 1500 - 2000 Dollar bekommt man ein durchaus gutes Auto (Auto mieten ist sehr teuer!); die Ummeldung des Fahrzeughalters erfolgt einfach auf dem Postamt (Internationalen Führerschein nicht vergessen!). Nummernschilder kaufen braucht man nicht, da ein Fahrzeug immer das sein Nummernschild behält. Versicherungen sind nicht Pflicht, man sollte jedoch trotzdem eine abschließen, da in Neuseeland Linksverkehr herrscht und die Straßen manchmal tückisch sein können. - Am besten kauft man ein Auto mit AUX-Anschluss (Radioempfang ist miserabel).
Viele Orte lassen sich von Napier aus auch am Wochenende erreichen, also unternehmt einen Kurztrip zu Sehenswürdigkeiten, z. B. zum Tongariro National Park. - Sucht den Kontakt zu anderen Studierenden, die ebenfalls durch Neuseeland reisen möchten. Man spart Kosten und es wird nie langweilig.
Tankstellen können, vor allem auf der Südinsel, zur Seltenheit werden, daher immer vorausplanen. Die Spritpreise ändern sich ca. nur einmal monatlich und alle Tankstellen in einem Ort haben dieselben Preise.

Die UV-Strahlung ist in Neuseeland sehr hoch, es empfiehlt sich immer Sonnencreme dabei zu haben.
Die Menschen sind immer sehr aufgeschlossen. Es ist durchaus normal, dass man mit Leuten, mit denen man z. B. auf denselben Bus wartet, einen kleinen "Ratsch" anfängt.
Man braucht Adapter für die Steckdose. Am besten bringt man einen Adapter und eine Steckerleiste mit, denn so spart man sich mehrere Adapter und kann Mobiltelefon, Laptop, Kamera etc. gleichzeitig aufladen.
Die Häuser sind oft sehr wenig isoliert. Wenn es draußen kalt ist, ist es auch drinnen kalt. Die Temperaturen können von November bis Februar schon mal über 30°C steigen, dagegen von Mai bis September ca. 10°C betragen. Schnee gibt es auf der Nordinsel sehr selten. Auf der Südinsel herrschen im Winter dagegen öfter Minusgrade.